Medjugorje
Vielleicht besteht das Wunder darin,
dass, obwohl es
eine schlechter Baum ist,
gute Früchte
hervorkommen.
Johannes Stöhr schreibt in seiner
Rezension
(Die Tagespost, 10.11.12)
eines
Buches über Medjugorje:
(Die Hervorhebungen sind von mir)
… Ernste Probleme
bilden vor allem die absolut ungewöhnliche Zahl der Erscheinungen (Gesamtzahl
für alle Seher über 33 000), eigenartige Umstände bei der ersten Erscheinung
(Rauchen, Rockmusik), die aufwendige und weltliche Lebensweise der Seher
(wertvolle Häuser, viele Reisen) statt angekündigter geistlicher Berufe, widersprüchliche
Einzelaussagen über die Fortdauer der Erscheinungen, Uneinigkeiten unter den Sehern
. und Drohungen gegen den Ortsbischof. Die ablehnende Haltung des Bischofs und
seines Vorgängers. Ängste und panikartige Reaktionen der Seher lassen nach
Foley auch diabolische Einflüsse vermuten.
Angebliche
Wunderheilungen sind von namhaften Fachleuten, zum Beispiel vom langjährigen
Leiter des medizinischen Büros von Lourdes, Theodore Mangiapan, als nicht
verifizierbar abgelehnt worden. Die Botschaften enthalten nichts zu
drängenden Zeitfragen (Kindstötung, Unzucht, Ehebruch), wohl aber falsche
Voraussagen und recht eigenartige Irrtümer. Das behauptete Verhalten der „Gospa"
befremdet zuweilen: Sie widersetzt sich dem Bischof; sie betet:
Vergib uns unsere Schuld, wünscht die Feier eines neuen Geburtstages, plaudert
banal.
Einige führende
Franziskanerpatres der Medjugorje-Bewegung - mehrere waren längere Jahre
hindurch Seelenführer der Seher - haben sich extrem unkirchlich verhalten; neun Patres sind suspendiert und entlassen, beziehungsweise haben ihr priesterliches
Leben aufgegeben; bei mehreren sind sexuelle Verfehlungen öffentlich bekannt geworden, zwei wollten sich in der Schweiz
von einem Altkatholiken zu Bischöfen einer schismatischen
Kirche weihen lassen.
Der Autor prüft
genau die Haltung einiger bekannter Befürwortet, berichtet über die
medizinischen Untersuchungen; er vergleicht eingehend die Phänomene von
Medjugorje mit anerkannten Wallfahrtsorten wie Lourdes und Fatima oder dem
anerkannten Diözesanheiligtum von Hrasno und stellt wesentliche Unterschiede
fest. Das anfangs nicht so deutlich
sichtbare Unkraut habe sich im Laufe der Zeit immer mehr ausgewachsen; es müsse
bald herausgerissen werden, ungeachtet der Schwierigkeiten, die dies mit sich
bringen mag. Zugleich aber müsse die gute Saat geschützt und gefördert
werden, das heißt die Botschaft von Fatima noch stärker verkündigt werden.
Ein positives
Urteil ist ungleich schwieriger als die Unechtheit zu begründen - nach dem
Prinzip, dass schon ein einziges eindeutig negatives Element, das mit dem Phänomen
selbst innerlich zusammenhängt, einen übernatürlichen Ursprung ausschließt.
Zuverlässig berichtete Tatsachen sprechen für sich. …
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David
Antony Foley: Medjugorje verstehen.
Himmlische
Visionen oder fromme Illusion?
Übersetzt
von Volker Joseph Jordan,
Dominus-Verlag,
Augsburg 2011,
Labels: Kirche, Muttergottes
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