Ökumenisches Heiligenlexikon

La Salette im Marienlexikon


I. GESCHICHTE.

In den franz. Südalpen über dem Dorf L. S. ereignete sich am 19. 9. 1846 nachmittags, zur Zeit der 1. Vesper des Siebenschmerzen-Festes eine Marienerscheinung. Zeugen waren zwei Hirtenkinder: Melanie Mathieu (auch Melanie Calvat genannt), 14 ½ Jahre alt, und Maximin Giraud, 11, beide aus Corps. Sie waren Analphabeten und ohne rel. Erziehung.

1. Die Erscheinung. Ihr Verlauf ist bekannt durch verschiedene Berichte aus der ersten Zeit nach dem Ereignis. So die Relation Pra, am Tag nach der Erscheinung, aufgezeichnet von Bauern, bei denen die Kinder in Dienst standen; sodann eingehende Verhöre durch Abbé Lagier, der aus der Gegend stammte und den Dialekt der Kinder sprach, sowie der Bericht des späteren Bischofs von Orléans, Dupanloup, der vor allem für die Beurteilung der beiden Zeugen in Bezug auf ihren Charakter und ihre geistige Verfassung von Bedeutung ist.

An der Stelle, wo seither die Wallfahrtsquelle fließt, sahen die Kinder beim Viehhüten plötzlich einen Lichtkranz, in dem eine Gestalt sichtbar wurde, auf einem Stein sitzend, das Gesicht in den Händen, wie eine Frau, die von einem großen Leid niedergedrückt wird. Sie erhebt sich und ruft die Kinder an: Kommt näher, meine Kinder, habt keine Angst! Ich bin hier, um euch eine große Nachricht zu bringen. Auf diese Worte hin verlieren die beiden alle Furcht und laufen zu der belle Dame, die so strahlt, dass ihre Augen fast geblendet werden. Dennoch können sie die Erscheinung später beschreiben. Sie trägt ein großes Kreuz auf der Brust mit den Passionswerkzeugen Hammer und Zange davor. Rosen krönen ihr Haupt, rahmen ihr Schultertuch und schmücken ihre Schuhe. Sie scheint unaufhörlich zu weinen, während sie sagt: Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, bin ich gezwungen, den Arm meines Sohnes fallen zu lassen. Er lastet so schwer, daß ich ihn nicht länger zurückhalten kann. So lange schon leide ich um euch! Wenn ich will, daß mein Sohn euch nicht verlasse, so muss ich ihn unaufhörlich bitten. Ihr aber macht euch nichts daraus. So viel ihr auch beten und tun werdet, nie werdet ihr mir die Mühe entgelten können, die ich euretwegen auf mich genommen habe. Ich habe euch sechs Tage zum Arbeiten gegeben, den siebten habe ich mir vorbehalten, und man will ihn mir nicht geben. Das ist es, was den Arm meines Sohnes so schwer macht. Die Fuhrleute können nicht fluchen, ohne dabei den Namen meines Sohnes zu mißbrauchen. Das sind die beiden Dinge, die den Arm meines Sohnes so schwer machen. Wenn die Ernte verdirbt, geschieht es nur euretwegen. Ich habe es euch im vergangenen Jahr an den Kartoffeln gezeigt. Ihr habt euch nichts daraus gemacht. Im Gegenteil, wenn ihr verdorbene Kartoffeln gefunden habt, habt ihr geflucht und dabei den Namen meines Sohnes missbraucht. Sie werden weiter verderben und dieses Jahr an Weihnachten wird es keine mehr geben.

Die Kinder sprechen nur den Ortsdialekt und verstehen Französisch nur teilweise. So sagt die Dame: Ihr versteht nicht, meine Kinder? Ich will es euch anders sagen. Sie fährt im Dialekt weiter: Getreide, Nüsse, Trauben (zur Zeit typische Produkte der Gegend) werden verderben. Die Leute werden hungern und kleine Kinder sterben, — Tatsächlich gab es im Winter 1846/47 eine Hungersnot. — Die Dame fragt: Verrichtet ihr euer Gebet gut, meine Kinder? Die Antwort lautet: Nicht besonders, Madame.Ach, Kinder, ihr müßt es gut verrichten, am Morgen und am Abend …. Die Dame klagt: Im Sommer gehen nur einige ältere Frauen zur Messe, die andern arbeiten sonntags den ganzen Sommer hindurch. Im Winter, wenn sie nicht wissen, was tun, gehen sie nur zur Messe, um sich über die Religion lustig zu machen. Aber wenn man sich bekehrt, dann werden die Steine und Felsen zu Getreidehaufen werden. Die Botschaft schließt mit den wiederholten Worten: Nun, meine Kinder, teilt es meinem ganzen Volke mit! Die Erscheinung überquert den Seziabach, gefolgt von den Kindern, und schwebt die gegenüberliegende Anhöhe empor, wo sie alsbald wie in Licht aufgelöst, ihren Blicken entschwindet.

2. Die kirchliche Prüfung. Die Kunde von der Erscheinung verbreitete sich rasch nicht nur in der Gegend, sondern in ganz Frankreich und weit darüber hinaus. (Erstes Büchlein in deutscher Sprache schon 1847, von Laurenz Hecht OSB). Dass sie Glauben fand, hat vor allem zwei Gründe: Der Inhalt der Botschaft deckte sich auffallend mit der Wirklichkeit, stand aber zugleich derart in Gegensatz zum geistigen Fassungsvermögen der beiden Kinder, daß eines klar war: sie konnten das Ganze weder selbst erdacht noch von jemand gehört haben, der es ihnen eingegeben hätte. Schon im Herbst 1846 setzt ein Strom von Pilgern ein. Der Ortsklerus war dem Wunder günstig gesinnt, da er feststellen konnte, wie sich auf Grund der Botschaft das kirchlich-rel. Leben zu bessern begann. Dennoch hielt er sich an die Weisung des Bischofs von Grenoble, Ph. de Bruillard, sich nicht zu äußern, ehe dieser selbst das Ereignis nicht geprüft und sein Urteil darüber ausgesprochen habe, zumal die antiklerikale Presse des Landes die Nachricht von der Erscheinung aufgriff und sie als Schwindel und Erfindung des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. hinstellte, der entlarvt werden müsse. Zwar erlaubte der Bischof, dass am 1. Jahrestag, der auf einen Sonntag fiel, am Ort der Erscheinung Messen für die Tausende von Pilgern zelebriert wurden, er selbst nahm noch nicht Stellung, setzte aber eine Prüfungskommission aus Mitgliedern seines Domkapitels und der Seelsorger der Stadt Grenoble ein, nachdem er im Sommer 1847 bereits zwei Kommissare, den Obern des Priesterseminars und den Professor der Moraltheologie damit beauftragt hatte, alles, was mit der Erscheinung zusammenhing, an Ort und Stelle zu untersuchen. Ihr Bericht wurde von der Kommission im Herbst des gleichen Jahres in mehreren Sitzungen unter dem Vorsitz des Bischofs diskutiert und geprüft, und die Zeugen der Erscheinung einzeln vernommen, Die Kommission sprach sich mit großer Mehrheit für die Glaubwürdigkeit der beiden Seherkinder und die Echtheit der Erscheinung aus. In seinem Hirtenbrief vom 19. 9. 1851 erließ Bischof de Bruillard, dem dies als zuständige kirchliche Autorität zukam, sein Urteil. Darin heißt es: Die Erscheinung … weist in sich alle Merkmale der Echtheit auf, und die Gläubigen sind berechtigt, sie als unzweifelhaft und sicher anzunehmen. Zugleich heißt der Bischof die Verehrung Marias unter dem Titel ULF von L. S. gut, erklärt aber, dass alle gedruckten Berichte über die Erscheinung und alle bildlichen Wiedergaben seines Imprimatur bedürfen. Ein zweiter Hirtenbrief kündigt 1852 die Gründung der Missionare von ULF von L. S. sowie den Bau einer Wallfahrtskirche an, zu dem Spenden aus aller Welt beitragen. 1879 wird die Kirche zur Basilika erhoben und das Gnadenbild ULF von L. S. durch einen Legaten des Papstes feierlich gekrönt.

3. Die Geheimnisse. Jedem der Kinder hatte die Erscheinung ein Geheimnis anvertraut mit der Weisung, es niemand weiterzusagen. Zunächst dachte man, es handle sich um etwas, das nur die Kinder betraf. Dann, nach Ausbruch der Revolution in Paris im Jahre 1848, glaubten vor allem gewisse Kreise, es könnte sich um die politische Lage Frankreichs handeln, zumal sich damals ein Betrüger als Sohn König Ludwigs XVI. ausgab. Fürchtend, dass hinter L. S, ein Betrug stand, verlangte Kardinal de Bonald, Erzbischof von Lyon, im Namen des Papstes von den Geheimnissen Kenntnis zu nehmen. Im Sommer 1851 schrieben jedoch Maximin und Melanie direkt an den Papst. Erst nachdem ihre Briefe durch zwei Gesandte des Bischofs nach Rom gebracht und in einer Privataudienz Pius IX. persönlich überreicht worden waren, hatte Bischof de Bruillard sein Urteil erlassen. Was Melanie später gegen den Willen Roms als ihr Geheimnis veröffentlichte, gibt in vielem Anlass, an seiner Echtheit zu zweifeln. Seine Verbreitung ist vom Hl. Stuhl getadelt (1880) und dann unter Exkommunikation verboten worden (AAS, 1915, 594). 1 Der Tatsache, daß Mélanie als Seherin von La Salette jahrelang Gegenstand des Interesses und der Verehrung vieler Leute wurde (darüber schon Bischof Ginoulhiac, de Bruillards Nachfolger, im Hirtenbrief vom 4. 11. 1854) und dabei ungesunden Einflüssen ausgesetzt war, ist es zuzuschreiben, dass es ihr mit der Zeit schwer fiel, Wirklichkeit und Wahnvorstellungen auseinanderzuhalten, so in der Geschichte ihrer Kindheit, die sie auf Drängen verschiedener Verehrer niederschrieb und die mystische Erlebnisse enthielt, von denen sich in ihrer wirklichen Geschichte keine Spur nachweisen lässt.

4. Spiritualität. Mittelpunkt der Vision ist das Kruzifix mit den Passionswerkzeugen. Maria erscheint weinend, weil ihr Volk (Ausdruck am Anfang und Ende der Botschaft) seinen Erlöser vergisst. Sie bete, damit ihr Sohn ihr Volk nicht verlasse. Alles andere in der Botschaft weist darauf hin, dass es ohne ihren Sohn keine Rettung gibt. Schon seit 1848 wird Maria von L. S., wohl unter dem Einfluss der Herrlichkeiten Mariens des hl. Alfons v. Liguori, als ULF Versöhnerin der Sünder angerufen, einem Titel, der 1852 vom Hl. Stuhl anerkannt wurde. Seit 1943 gibt es eine Messe und ein Offizium ULF von L. S., die ganz aus dem Gedanken der Versöhnung gestaltet sind. Die Messe Beata Maria Virgo Mater Reconciliationis der 1986 promulgierten Collectio Missarum BMV ist fast ganz dem Proprium von L. S. entnommen.

Das Heiligtum von L. S. wird von den Missionaren ULF von L. S. betreut. Adresse: Sanctuaire de La Salette F - 38970 Corps. Herbergekapazität für 700 Personen. Es gibt L. S.-Heiligtümer in verschiedenen Teilen der Welt: in Deutschland (Engeratshofen, seit 1866) Italien, Polen, USA, Brasilien, Indien, Philippinen usw.

Lit: E.Roetheli, L. S. Geschichte einer Erscheinung, 1953. — J. Jaouen, La grâce de L. S. au regard de l'Eglise, 1981. — J.Stern, L.S. Bibliographie, In: Marian Library Studies, New Series 7 (1975) 3—302. — Ders., A propos de deux versions du fait de L. S., In: Mar, 38 (1976) 482-492. - Ders., Melanie Calvat, In: Cath. 8 (1979) 1110—11. - Ders., L. S. Documents authentiques, 3 Bde., 1980—91.

J. Stern

II. ORDENSGESCHICHTE.

1. Missionare ULF von La Salette, kurz Salettiner (MS), Kongregation päpstlichen Rechts, 938 Mitglieder, 639 Priester, in 11 Provinzen und 4 Regionen. Generalat in Rom (Piazza Madonna della Salette, 3).

Die Botschaft von L. S. schließt mit dem Auftrag: Nun, Kinder, teilt dies meinem ganzen Volke mit! Zeit und Möglichkeiten der ungebildeten Hirtenkinder waren aber bald erschöpft. Schon 1852, sechs Jahre nach der Erscheinung, rief darum der zuständige Bischof Philibert de Bruillard von Grenoble eine Gemeinschaft von WeltpriesternWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören. ins Leben, die an der vielbesuchten Wallfahrtsstätte, im Bistum und in ganz Frankreich den Auftrag Marias erfüllen sollten. Diese konstituierte sich 1858 als Ordensgemeinschaft und legte am 2. 2. 1858 die ersten Gelübde ab. 1879 erhielt das Institut von Papst Leo XIII. das Belobigungsdekret und 1890 die definitive Approbation als Kongregation päpstlichen Rechts. Den ersten Anstoß zur Ausbreitung über Frankreich hinaus gaben die ordensfeindlichen Gesetze von 1880 und 1901, als die Patres sogar ihr Mutterhaus verlassen mußten. Schon um 1900 bestanden Niederlassungen in der Schweiz, in Belgien, Italien, Polen, den USA und Madagaskar. Bis zu ihrer Rückkehr 1942 besorgten Weltpriester von Grenoble den Pilgerdienst. Im 20. Jh. setzte die Kongregation ihre Verbreitung fort, namentlich in Nord- und Südamerika, auf den Philippinen und in Angola.

Die Spiritualität wird nach der 1985 approbierten neuen Regel (Nr. 1 — 6) so umschrieben: Die Missionare von La Salette bilden im Ganzen des Gottesvolkes eine apostolische Ordensgemeinschaft im Dienst der Versöhnung. Die Kongregation umfasst Patres und Brüder, verbunden durch die gleiche Berufung. Wir verstehen uns im Licht der Erscheinung von La Salette als eifrige Diener Christi und der Kirche zum Vollzug des Geheimnisses der Versöhnung. Treu unserem Ursprung pflegen wir eine tiefe Liebe zu Maria, der Mutter Christi und der Kirche. Durch unser Apostolat folgen wir dem Beispiel der Dienerin des Herrn, die unter dem Kreuz in besonderer Weise in den Dienst der Versöhnung trat. Wir bemühen uns, die biblischen Werke des Gebetes, der Buße und des Eifers, die in der Botschaft von La Salette enthalten sind, zu leben, um durch das Zeugnis unseres Lebens und unserers Wortes die Menschen zu bewegen, sich der Frohbotschaft Christi zu öffnen. Die Spiritualität der Gemeinschaft dokumentiert sich u. a. auch bei Jean Berthier. Äußeres Zeichen der Gemeinschaft ist das Kreuz von L. (Kreuz mit Hammer und Zange, wie es die Erscheinung von L. zeigte).

Tätigkeitsbereiche der Salettiner sind Betreuung der Pilgerstätte von L. und anderer salettinischer Zentren in verschiedenen Ländern, Volksmissionen, Exerzitien und andere Kurse zur Vertiefung des christl. Lebens, Jugendbetreuung, Schule und Erziehung, Sozialwerke, Ökumene, Mission in der Dritten Welt, Pfarrseelsorge, dies alles unter dem paulinischen Motto: Wir sind Gesandte an Christi Statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! (2. Kor 4, 20; als Schrifttext der Regel vorangestellt).

Lit.: P. J. Ramers, Bonus Miles Christi Jesu. Ein guter Kämpfer Jesu Christi: P.J.B.Berthier, 2 Bde., 1931—32. — J.Jaouen, Les Missionaires de Notre-Dame de La Salette, 1953. — Ders., S.-M.Giraud, 1985 (Privatdr. mit Lit.}. - DSp VI 402-407. -DIP V 1453-56.

A.Müller

2. Schwestern ULF von La Salette, Kongregation bischöflichen Rechts, entstanden durch den Zusammenschluss zweier Gemeinschaften, die sich der Verehrung ULF von L. als Versöhnerin der Sünder verpflichtet wussten: Sühneschwestern ULF von L. und Missionsschwestern ULF von L. Die Sühneschwestern wurden 1868 von Mgr Ginoulhiac, Bischof von Grenoble, gegründet. Unter seinem Nachfolger Mgr Pauliner wurden die ersten Versprechen 1872 abgelegt. Die Kongregation erstrebte als Ziel die Sühneanbetung des Allerheiligsten Sakraments im Geist von L. Ferner widmete sie sich geistig behinderten Mädchen; auch stand sie den Missionaren von L. zur Seite, bes. am Heiligtum von L. selbst. Die Missionsschwestern ULF von L. sind 1928 — 29 in der Diözese Soissons von P. Célestin Crozet, Generalsuperior der Missionare ULF von L., gegründet worden. Ihre Aufgabe war, die Verehrung ULF von L. sowohl in christl. Ländern wie auch in der Mission zu verbreiten. Die beiden Kongregationen mit etwa 80 Professen vereinigten sich 1965. Die Schwestern sind gegenwärtig in Frankreich, Brasilien, auf Madagaskar und den Philippinen verbreitet.

QQ und Lit.: Notes du P.Joseph Perrin, Ms., Archives des Missionnaires de N. D. de L., Rom. — Annales de N. D. de L., septembre 1872, 625—629; janvier 1873, 724—725; septembre 1888, 241. — L. Carlier, Histoire de l'apparition de la Mère de Dieu sur la montagne de la Salette, 1914, 602—606. — DIP V 1585f.; VI 392f.; VE 1793f. - Generalat: l, Grande Rue, F - 38610 Gieres, France.

J. Stern

1 Hans Bender: Kriegsprophezeihungen. Teil II: Drittes Weltgeschehen und Endzeit. In: Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete derPsyvhologie 23 (1981) berichtet über dieses Geheimnis:
Die Botschaft der Gottesmutter an Mélanie vom 19, September 1846 beginnt mit einer Brandmarkung des schlechten Lebens der Priester: Beten und Buße sind vernachlässigt worden, der Dämon hat ihren Geist verdunkelt … Gott wird der alten Schlange erlauben, ihre Divisionen unter die Herrschenden in alle Teile der Gesellschaft und in alle Familien zu bringen. Er wird die Menschen allein lassen und ihnen Züchtigungen schicken, die mehr als 35 Jahre dauern werden. Luzifer wird der Hölle entsteigen, dann kommen Kriege bis zum letzten Krieg, der von den zehn Königen des Antichrist gemacht wird, die dann die ganze Welt beherrschen. Rom wird vom Glauben abfallen und Sitz des Antichristen sein.
Dann folgt eine Endzeitvision: Die Jahreszeiten werden verändert, die Sterne bewegen sich nicht mehr regelmäßig, Feuer und Wasser bringen den Erdball in konvulsivische Bewegungen, furchtbare Erdbeben verschlingen Berge und Städte. Blutige Kriege, Hungersnöte, ansteckende Krankheiten wüten. Gott hilft den wenigen Guten, die sich behaupten. Das heidnische Rom wird verschwinden. Feuer wird vom Himmel fallen und drei Städte verbrennen, die ganze Welt wird in Schrecken versetzt … Der König der Finsternis, der sich als Retter der Welt ausgibt, wird mit allen, die ihm anhängen, vom Erzengel Michael in die ewigen Abgründe der Hölle gestürzt. Dann werden Wasser und Feuer die Erde reinigen und alle Werke der Hybris des Menschen vernichten. Alles wird neu: man wird Gott dienen und preisen … Eine apokalyptische Vision, die die Kirche schließlich doch nicht unterdrücken konnte. Leon Bloy hat das v 1945 in seinem Buch Celle qui pleure. Notre Dame de La Salette erneut veröffentlicht. Die Statue der weinenden Madonna in der Wallfahrtskirche von La Salette ist mittlerweile fast ebenso bekannt geworden wie die der strahlenden Gottesmutter von Fátima, die Gläubige nach dem zweiten Weltkrieg um die halbe Welt zur Anbetung transportiert haben.


Remigius Bäumer und Leo Scheffczyk (Hg.): Marienlexikon, Bd 4, EOS Verlag St. Ottilien, 1992

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zuletzt aktualisiert am 02.02.2024
korrekt zitieren:
Remigius Bäumer und Leo Scheffczyk: Artikel
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