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Erklärt jungen russischen Historikern die Vergangenheit: Kremlchef Wladimir Putin.

© dpa

Russland lobt Abkommen aus der Nazizeit: Putin verteidigt Hitler-Stalin-Pakt

Der Hitler-Stalin-Pakt, 1939 in Moskau unterzeichnet, garantierte Deutschland sowjetische Neutralität bei einem Überfall auf Polen. Jetzt findet Russlands Staatschef lobende Worte für das Abkommen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit jungen Historikern in Moskau Aufsehen erregt. Der russische Präsident sagte, der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt von 1939, auch als Hitler-Stalin-Pakt bekannt, sei keine schlechte Idee gewesen. Das berichten mehrere Medien, darunter die "New York Times". Glaubhafte Forschung müsse zu dem Schluss kommen, dass ein solcher Vertragsabschluss damals zu den gängigen außenpolitischen Methoden gehört habe, sagte der Kremlchef demnach. "Die Leute sagen: ,Ach, das war etwas Schlechtes.' Aber was ist so schlecht an der Tatsache, dass die Sowjetunion damals nicht kämpfen wollte."

Der Hitler-Stalin- Pakt gilt bis heute als wunder Punkt in den Beziehungen Russlands zu seinen Nachbarn, speziell Polen. Der Vertrag, der 1939 in Moskau unterzeichnet worden war, garantierte Deutschland sowjetische Neutralität bei einem Überfall auf Polen. Zudem bildete der Pakt die Grundlage für eine Aufteilung Polens zwischen den beiden europäischen Großmächten. Polen und die baltischen Staaten machen die Sowjetunion für den Ausbruch des Krieges mitverantwortlich. Bis 1989 hatte Moskau die Existenz des Abkommens abgestritten.

Unterdessen verschärfen sich die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland wieder. Kiew warf der Regierung in Moskau am Freitag vor, mit schweren Waffen und Soldaten in den umkämpften Osten des Landes vorgedrungen zu sein. Militärsprecher Andrej Lysenko sagte, 32 Panzer, 16 Haubitzen sowie Lastwagen mit Munition und Kämpfern seien auf ukrainisches Gebiet vorgerückt. Tsp/rtr

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