Benno Elbs wird neuer Bischof

Der Ministerrat hat den Vatikanvorschlag, Benno Elbs zum Bischof von Feldkirch zu ernennen, am Dienstag bestätigt. Elbs war bislang Diözesan-Administrator. Die Bundesregierung nehme den Vorschlag des Vatikans mit Wohlwollen auf.

Diözesanadministrator Elbs wird mit hoher Wahrscheinlichkeit neuer Feldkircher Bischof. Wie Radio Vorarlberg aus Regierungskreisen erfahren hat, wurde am Dienstag im Ministerrat über die Pläne des Vatikans, Elbs zum Feldkircher Bischof zu ernennen, beraten. Aus politischer Sicht spreche nichts gegen eine Ernennung des 52-Jährigen zum Bischof.

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Im Video zu sehen: Markus Hofer, Männerbüro; Wilfried Blum, Sprecher Pfarrer-Initiative; Ein Beitrag von Stefan Krobath, Götz Wagner und Christina Lachner

Diözese kommentiert Vorgänge nicht

In der Diözese Feldkirch konnte man am Dienstag die Nachricht von der Bischofsbestellung von Elbs weder bestätigen noch dementieren. „Bischofsernennungen nimmt der Vatikan vor, nicht die Diözese“, erklärte Sprecherin Veronika Fehle gegenüber der APA. Elbs’ Name sei im täglichen Bulletin des Vatikan am Dienstag nicht genannt worden.

Das müsse allerdings nicht bedeuten, dass Meldungen rund um die Entscheidung des Vatikan unrichtig sind. Die Verlautbarung der Bischofsernennung im Bulletin könnte auch erst in den nächsten Tagen erfolgen. Auf diesbezügliche Spekulationen wollte Fehle nicht eingehen. Elbs selbst war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Blum: „Elbs soll mutige Zeichen setzen“

Der Sprecher der Pfarrer-Initative, Wilfried Blum, wünscht sich von Benno Elbs, dass er die Aufgabe eines Mediators auch als Bischof weiterführen kann. Mehr aber noch wünsche er sich, dass Elbs sich klar positioniere und mutige Zeichen setze. Das könne Elbs, so Blum, denn er habe dazu den nötigen Rückenwind aus Rom.

Zulehner: „Elbs ein Mann der offenen Mitte“

Die Ernennung Elbs’ zum Bischof könnte ein positives Zeichen für die Zukunft der Kirche sein, meinte Pastoraltheologe Paul Zulehner. Elbs sei ein Mann der Seelsorge, ein Mann der offenen Mitte - und es sei nicht, wie befürchtet, ein Kandidat vom rechten Flügel geworden - und das sei eine erfreuliche Sache, so Zulehner. Für den Pastoraltheologen spreche das für eine Normalisierung in der gesamten Kirche.

Benno Elbs im Portrait

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Ein Beitrag von Bernhard Stadler und Christina Lachner

Wie wird ein Bischof bestellt?

Die Bestellung von Bischöfen erfolgt allein durch den Papst. Im Vorfeld legt der Apostolische Nuntius dem Heiligen Stuhl einen Dreiervorschlag mit seiner Präferenz vor. Die Entscheidung des Papstes wird dann dem Ministerrat zur Kenntnisnahme vorgelegt.

Lebenslauf von Elbs

Elbs wurde am 16. Oktober 1960 in Bregenz geboren. Nach der Matura am Bundesgymnasium Bregenz studierte Elbs Theologie an der Universität Innsbruck, 1982 dann auch Psychologie und schloss das Studium in Logotherapie mit Diplom ab. Am 16. Mai 1986 wurde er von Diözesanbischof Bruno Wechner geweiht und war drei Jahre Kaplan an der Kirche Mariahilf in Bregenz. 1986 promovierte er in Theologie mit der Dissertation über das Bußsakrament. 1989 wurde er zum Spiritual des Studieninternats Marianum in Bregenz ernannt, dessen Rektor er ein Jahr später wurde.

Elbs leitete auch das Pastoralamt

Seit 1994 leitete Elbs das Pastoralamt der Diözese Feldkirch und ist Mitglied des Konsultorenkollegiums und des Finanzvorstandes. Nachdem der Generalvikar Elmar Fischer zum Bischof ernannt wurde, machte dieser Elbs am 4. Juli 2005 zu einem Nachfolger als Generalvikar der Diözese Feldkirch. Nach dem Rücktritt von Bischof Fischer wurde Elbs 2011 vom Konsultorenkollegium zum Diözesanadministrator gewählt.

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