Terror-General der Mullahs getötet: Nachfolger von Soleimani schwört Rache an den USA

Die aktuelle Lage im Live-Ticker

Der Iraner Esmail Ghaani ist der Nachfolger von Terror-General Qassem Soleimani

Der Iraner Esmail Ghaani ist der Nachfolger von Terror-General Qassem Soleimani

Foto: Hossein Zohrevand / AP Photo / dpa

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran spitzt sich gefährlich zu.

Bei einem gezielten US-Drohnenangriff auf den Flughafen von Bagdad (Irak) ist der mächtigste Terror-Kommandeur der Welt, Ghassem Soleimani (62), getötet worden.

TRUMP ORDNETE RAKETEN-ANGRIFF ANUS-Armee tötet hohen iranischen General in Bagdad

Quelle: Reuters

Der Angriff auf den iranischen General sei auf Anweisung von Präsident Donald Trump (73) erfolgt, um weitere Anschläge auf amerikanische Kräfte in der Region zu verhindern, erklärte das Pentagon. Heißt: Es war ein Akt der Verteidigung. ▶︎ Die USA verlegen nun Tausende Soldaten in den Nahen Osten.

Iran ist de facto aus Wiener Atomabkommen ausgestiegen

Der Iran hat inmitten der schweren Spannungen zwischen Washington und Teheran angekündigt, dass er sich künftig dem Wiener Atomabkommen von 2015 nicht mehr verpflichtet fühlt.

Teheran werde nun sein Atomprogramm unbegrenzt weiterführen und auch Uran unlimitiert anreichern, gab die iranische Regierung nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna bekannt.

▶︎ Der Iran werde auch keine Beschränkungen für die Anzahl und Modelle seiner Zentrifugen mehr beachten und auch soviel angereichertes Uran wie nötig lagern.

Verfolgen Sie die Entwicklung im BILD Live-Ticker.

Live-Ticker

  • Trump weist Kritik an später Information zurück

    US-Präsident Donald Trump hat sich verärgert über Kritik aus dem Kongress an seiner Informationspolitik zur von ihm veranlassten Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani gezeigt.

    Er brauche keine Zustimmung des Kongresses - nicht einmal für einen „unverhältnismäßigen“ Angriff, schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er reagierte damit auf Vorwürfe aus dem Kongress, der erst rund 48 Stunden nach dem Drohnenangriff gegen Soleimani in Bagdad offiziell über die Aktion unterrichtet wurde. Zwei Abgeordnete der Demokraten kündigten am Sonntag an, einen Gesetzentwurf ins Repräsentantenhaus einzubringen, der Trump daran hindern soll, die USA einseitig in einen Krieg gegen den Iran zu führen. Trump erklärte dazu, eine Mitteilung über künftige Militäraktionen sei „nicht erforderlich“. Ein Tweet von ihm diene als Vorabinformation, falls er sich entschließen sollte, iranische Ziele erneut anzugreifen.

  • Merkel zu Krisen-Treffen am Samstag in Moskau erwartet

    Kremlchef Wladimir Putin will am Samstag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen.

    Sie werde auf Einladung des russischen Präsidenten zu einem Arbeitsbesuch in Russland erwartet, teilten die Bundesregierung und der Kreml am Montag mit. Ein Ort des Treffens wurde zunächst nicht mitgeteilt.

    Thema des Gesprächs soll demnach die gefährliche Eskalation der Lage im Nahen Osten sein. In der Nacht zum Freitag hatten die USA den iranischen General Ghassem Soleimani mit einem gezielten Raketenangriff im Irak getötet, der Iran hatte daraufhin Vergeltung angekündigt.

  • Bundeswehr bereitet möglichen Rückzug aus Irak vor

    Die Bundeswehr bereitet sich auf einen möglichen, raschen Rückzug aus Irak vor.

    „Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten, um wenn nötig die deutschen Soldaten reaktionsschnell aus Irak zurückholen zu können“, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Er betonte aber, zunächst solle die weitere Entwicklung beobachtet werden. „Wir warten die Entscheidung der irakischen Regierung ab“, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass das Votum des irakischen Parlaments, wonach alle ausländischen Truppen den Irak verlassen sollten, keinen bindenden Charakter habe. Derzeit werde auf diplomatischen Kanälen sondiert, wie es nun weitergehen solle. Die Bundeswehr hat wegen der angespannten Lage im Irak bereits ihren geplanten Kontingentwechsel in dem Land vorerst ausgesetzt. Die derzeit dort stationierten gut 130 deutschen Soldaten bleiben aber vorerst in dem Land, die meisten von ihnen im nordirakischen Kurdengebiet.

    Die Bundeswehr bildet Peschmerga-Kämpfer im Irak aus – wie hier in Erbil

    Die Bundeswehr bildet Peschmerga-Kämpfer im Irak aus – wie hier in Erbil

    Foto: picture alliance / dpa
  • In Teheran brennen Israel- und USA-Flaggen

    Bei der Trauerfeier für den Terror-Kommandeur Ghassem Soleimani in der iranischen Hauptstadt Teheran ist die Stimmung aufgeheizt. Die Massen skandieren „Tod Amerika“ und verbrennen die Flaggen Israels und der USA.

    Teaser-Bild

    Foto: ATTA KENARE / AFP
  • Maas: Wir können Irans Ankündigungen nicht hinnehmen

    Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen laut Bundesaußenminister Heiko Maas noch am Montag über die vom Iran angekündigte weitere Abkehr vom Atomabkommen beraten.

    „Das, was der Iran jetzt angekündigt hat, werden wir nicht einfach so achselzuckend hinnehmen können“, sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Die Pläne des Iran stünden nicht im Einklang mit dem Atomvertrag. Nach Gesprächen mit dem Iran und Konsultationen mit der Internationalen Atomenergiebehörde werde eine Entscheidung getroffen.

    „Einfacher ist das nicht geworden, und das kann auch der erste Schritt für ein Ende dieses Abkommens sein, was ein großer Verlust wäre.“ Eine mit Frankreich und Großbritannien koordinierte Reaktion sei in dieser Woche zu erwarten.

  • Nato beruft Sondersitzung ein

    Die Nato hat wegen der Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran eine Sondersitzung einberufen.

    Für Montag sei ein Treffen des Nordatlantikrats auf Ebene der Botschafter angesetzt worden, teilte das Verteidigungsbündnis in Brüssel mit. Dabei solle über die Lage im Nahen Osten beraten werden.

  • Chamenei betet am Sarg von Soleimani

    Eine gewaltige Menschenmenge hat sich am Montag in Irans Hauptstadt Teheran zu einer Trauerfeier für den bei einem US-Angriff getöteten General Kassem Soleimani versammelt. Auch führende Vertreter des Landes nahmen an der Zeremonie auf dem Gelände der Universität teil, wie AFP-Reporter berichteten. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei sprach ein Gebet an Soleimanis Sarg.

    Begleitet wurde er von Staatschef Hassan Ruhani, Parlamentspräsident Ali Laridschani und dem Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami. Auch Soleimanis Sohn und der Nachfolger des getöteten Generals, Esmail Kaani, versammelten sich um den Sarg.

    Ali Chamenei (l.) und Soleimanis Nachfolger Esmail Kaani (m.)

    Ali Chamenei (l.) und Soleimanis Nachfolger Esmail Kaani (m.)

    Foto: OFFICIAL KHAMENEI WEBSITE / Reuters
  • Pelosi will über möglichen US-Militäreinsatz abstimmen lassen

    Die Frontfrau der US-Demokraten, Nancy Pelosi, will mit einer Abstimmung im Repräsentantenhaus US-Präsident Donald Trump an einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran hindern.

    In einem Brief an ihre Parteikollegen am späten Sonntagabend (Ortszeit) schrieb Pelosi, das Repräsentantenhaus werde in der nun beginnenden Woche über die Anwendung der „War Powers Resolution“ stimmen. Das Gesetz aus den 1970er Jahren legt unter anderem Regeln dafür fest, wie Präsidenten das US-Militär einsetzen können, wenn keine Kriegserklärung des US-Kongresses vorliegt. Konkretes Ziel sei es, militärische Aktionen der US-Regierung gegen den Iran auf 30 Tage zu begrenzen, schrieb Pelosi. In ihrem Brief nannte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses den militärischen Luftschlag „provokant und unverhältnismäßig“.

    „Diese Aktion hat unsere Armeeangehörigen, Diplomaten und andere gefährdet, indem sie eine ernsthafte Eskalation der Spannungen mit dem Iran riskiert“.

  • Goldpreis auf Sieben-Jahres-Hoch

    Wegen der Eskalation im Nahen flüchten immer mehr Anlegen in die „Antikrisen-Währung“ Gold und das treibt den Preis: In der Nacht auf Montag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1588,13 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 2013. Anfang Dezember vergangenen Jahres hatte die Feinunze rund 1450 Dollar gekostet.

    Damit setzte sich der Kursanstieg der vergangenen Tage infolge der von US-Präsident Donald Trump angeordneten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani fort.

    Auch der japanische Yen wird stärker nachgefragt und befindet sich auf eine Drei-Monats-Hoch. Im Gegenzug fällt der Dollar um 0,3 Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von 107,75 Yen.

  • Nachfolger von Soleimani schwört Rache an den USA

    Der iranische General Esmail Ghaani, Nachfolger des getöteten Qassem Soleimani, hat den USA Rache geschworen. In einem Interview mit dem iranischen Staatsfernsehen sagte er am Montag (Ortszeit): „Gott, der Allmächtige, hat seine Rache versprochen und Gott ist der größte Rächer. Ganz sicherlich wird noch etwas unternommen.“

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