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Mittelfinger für Maskenverweigerer – Berliner Kampagne sorgt für Aufregung

Dieser Stinkefinger sorgt für Aufregung in den sozialen Medien

Berlin ist zum Corona-Hotspot geworden. Um die Wichtigkeit der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu unterstreichen, hat der Berliner Senat eine neue Kampagne gestartet. Das Bild dazu sorgt für reichlich Diskussion.

Quelle: WELT

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Eine ältere Frau mit Maske zeigt den Betrachtern den Mittelfinger - das ist die aktuelle Corona-Kampagne des Berliner Senats. „Der erhobene Zeigefinger für alle ohne Maske“, steht darunter. Das kommt nicht bei allen gut an.

Zeigt die Frau tatsächlich den Stinkefinger? Ein neues Motiv einer gemeinsamen Kampagne der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und der Tourismusmarketinggesellschaft Visit Berlin sorgt für Verwirrung. Sie soll für die Einhaltung der Corona-Regeln werben. Auf dem Bild ist eine ältere Frau zu sehen, die eine auffällige Mund-Nasen-Bedeckung trägt und den Betrachtern den Mittelfinger entgegenstreckt.

Der Text darüber und daneben lautet allerdings: „Der erhobene Zeigefinger für alle ohne Maske. Wir halten die Corona-Regeln ein.“ Ein Versehen? Nein, sagte Christian Tänzler, Sprecher von Visit Berlin, das für das Tourismusmarketing der Hauptstadt verantwortlich ist, am Dienstag. Der Widerspruch sei gewollt. „Das ist bewusst so gemacht.“

Die ältere Frau, die in der Corona-Pandemie zur Risikogruppe gehöre, zeige den Stinkefinger, weil ihre Gesundheit durch diejenigen gefährdet sei, die sich nicht an die Regeln hielten. Ziel der Text-Bild-Schere sei gewesen, Aufmerksamkeit zu erregen. „Und das ist uns gelungen“, sagte Tänzler. Die Anzeige sei zunächst am Dienstag in einer Berliner Tageszeitung erschienen, das Motiv habe sich aber schnell auch in den sozialen Medien verbreitet.

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Es sei nur eines von vielen der Kampagne – bis Ende März sollten noch etliche weitere folgen, sagte Tänzler. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatte die ersten Motive Mitte September zusammen mit Visit-Berlin-Chef Burkhard Kieker vorgestellt. Damals hieß es, dabei solle nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Humor für das Einhalten der Corona-Regeln geworben werden. Pop trug eine Mund-Nasen-Bedeckung mit dem Schriftzug „Maske auf. Sonst Lokal zu“.

Das Motiv kommt jedoch nicht bei allen gut an: „Mit dem Durchsetzen der Corona-Verordnungen hat es irgendwie nicht so richtig funktioniert in Berlin. Also versucht es der Senat mal mit Publikumsbeschimpfung“, schreibt „Tagesspiegel“-Chefredakteur Lorenz Maroldt auf Twitter.

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„So fördert man Verständnis innerhalb einer aus Angst gespaltenen Gesellschaft … nicht“ und „Mit diesem aktuellen Plakat werden Menschen in Berlin diskriminiert und beleidigt, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen müssen“, heißt es in weiteren Tweets.

dpa/wolf

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