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Impfstoff-Spionage

Hat Putin die AstraZeneca-Formel geklaut?

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Die Anschuldigung lautet: Impfstoff-Spionage! Schwere Vorwürfe gegen den Kreml und Präsident Wladimir Putin (69): Hat Russland die Blaupausen für den britischen AstraZeneca-Impfstoff gestohlen und daraus seinen „eigenen“ Sputnik V-Impfstoff hergestellt?

Über diese Vorwürfe berichtete zunächst die britische „The Sun“. Demnach lägen den britischen Sicherheitsbehörden Hinweise vor, dass ein Spion aus der Russischen Föderation die Blaupausen in Großbritannien gestohlen und aus dem Land geschmuggelt hätte. Demnach könnten die Dokumente während der Entwicklung oder nach der ersten Herstellung aus einer Fabrik oder einem AstraZeneca-Labor gestohlen worden sein.

Das mutmaßliche Putin-Ziel: Das Wettrennen um den Impfstoff gewinnen!

Auffälligstes Indiz für den Impfstoff-Diebstahl: Es gibt deutliche Parallelen zwischen AstraZeneca und Sputnik V – zeitlich und produktionstechnisch.

  • Im März 2020 gaben die Oxford Universität und AstraZeneca bekannt, mit ersten Versuchen am Menschen zu starten. Nur einen Monat später folgte Russland, das im August den „Sieg“ im Impfstoff-Rennen feierte.
  • Zudem wurde bekannt, dass AstraZeneca und Sputnik V nahezu gleich funktionieren. Beide sind Vektorimpfstoffe, die grundsätzlich auf Adenoviren basieren.
  • Beide Impfstoffe müssen zudem zwischen zwei und acht Grad gelagert und zweimal verimpft werden.

Briten-Politiker üben Kritik

► Der britische Staatsminister für Sicherheit, Damian Hinds (51), wollte die Berichte nicht kommentieren, entkräftete die schweren Vorwürfe jedoch auch nicht. Laut „The Sun“ sagte er: „Es ist fair zu vermuten, dass gewisse ausländische Staaten kontinuierlich versuchen, an sensible Informationen zu kommen. Darunter wirtschaftliche und wissenschaftliche Geheimnisse und geistiges Eigentum“.

Eine Frau hält eine Dosis Impfstoff von Astrazeneca in der Hand (Symbolbild) (Foto: picture alliance / Geisler-Fotop)
Eine Frau hält eine Dosis Impfstoff von Astrazeneca in der Hand (Symbolbild) (Foto: picture alliance / Geisler-Fotop)

► Der britische Tory-Abgeordnete Bob Seely (55) übte schärfere Kritik: „Ich denke, dass wir uns ernsthaft mit russischer und chinesischer Spionage beschäftigen müssen. Ob es sich um den Diebstahl von AstraZeneca-Blaupausen oder Erpressung durch Energie durch diese autoritären und totalitären Regie handelt“, sagte er der Zeitung.

► Der Abgeordnete Andrew Bridgen bestätigte bereits indirekt die Vorwürfe: „Wir wissen, dass Großbritannien die besten Forscher und Forschungseinrichtungen hat. Aber Russland hat wahrscheinlich die besten Spione“.

Bereits vor einigen Monaten berichteten Spione des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 über russische Versuche, an Impfstoff-Blaupausen aus Großbritannien zu kommen. Im März 2020, einen Monat nach dem Start der Corona-Impfstoff-Forschung, gab es erste Attacken auf Server der Oxford Universität.


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Im März 2021 wurden zudem bekannt, dass Russlands-Geheimdienst in die Systeme der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) eingebrochen war. Mindestens einen Monat konnten sich die Putin-Hacker in dem Behörden-Netz bewegen, ehe sie zufällig bei einer internen Prüfung entdeckt wurden. Unter anderem erbeuteten die Spione interne Dokumente der Impfstoff-Hersteller Biontech und Pfizer.

Dutzende davon tauchten später in russischen Internetforen auf. Laut EMA waren sie teilweise manipuliert. Offenbar sollten so Zweifel an der Sicherheit der Impfstoffe gesät werden.

Themen: Astrazeneca Coronavirus Impfung Nachrichten Russland Wladimir Putin
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