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Corona-Ansteckungsrate Robert Koch-Institut schätzt Reproduktionszahl R auf 1,1

In Deutschland steckt ein Corona-Infizierter im Schnitt wohl wieder mehr als eine andere Person an. Das legt ein aktueller Bericht des Robert Koch-Instituts nahe. Man müsse nun die Entwicklung aufmerksam beobachten.
Innenstadt von Mannheim:

Innenstadt von Mannheim:

Foto: Ralph Peters/ imago images/Ralph Peters

Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht Anzeichen, dass die Infiziertenzahlen aufgrund der bundesweiten Lockerungsmaßnahmen wieder steigen könnten. Die Reproduktionszahl R liegt Schätzungen zufolge am heutigen Samstag bei 1,1, wie das RKI in einem Situationsbericht  schreibt.

Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Ist R größer als 1, nimmt die Zahl der Infektionen immer weiter zu. Ist sie kleiner als 1, sinkt sie. Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl unter 1 liegen.

Am Mittwoch hatte das RKI R noch mit 0,65 angegeben. Seitdem war die Reproduktionszahl stetig gestiegen. Am Freitag lag der Wert der Schätzung zufolge bei 0,83.

Schätzwerte für R haben Unsicherheiten

Die Schätzwerte für R haben allerdings große Unsicherheiten. Denn sie beruhen auch auf Annahmen, wie viele Menschen sich in den zurückliegenden Tagen neu infiziert haben, über die beim RKI jedoch noch keine Meldungen vorliegen. Laut RKI liegt der R-Wert aktuell zwar bei 1,1 - jedoch mit 95 Prozent Wahrscheinlichkeit im Intervall von 0,90 bis 1,34.

kko/dpa/AFP