Zahl der Intensivpatienten gestiegen

Während die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, seit einigen Tagen in etwa stabil ist, steigt die Zahl der SARS-CoV-2-positiven Intensivpatienten laut einer ersten Bilanz der österreichischen Intensivmediziner.

Die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) hat ihre Mitglieder zu den bisherigen Erfahrungen mit der Schwere der Erkrankung, zu typischen Charakteristika von Erkrankten und zu eingesetzten Therapien befragt. Eine signifikante Entwicklung: Wurden beispielsweise am 26. März noch 96 Betroffene auf Intensivstationen behandelt, lag diese Zahl am 4. April bei 245, also bei mehr als dem Zweieinhalbfachen nach zehn Tagen. „Damit sind erwartbare Steigerungen eingetreten. Wir haben eine solche Entwicklung zuvor aus dem Ausland berichtet bekommen“, sagte Klaus Markstaller, Präsident der ÖGARI (MedUni Wien/AKH Wien), gegenüber der APA.

Bei Bettenzahl im Vergleich weit vorn

Die Krankenhäuser, insbesondere die Intensivstationen, hätten sich sehr umsichtig und professionell auf die Krise und zusätzliche Patientenströme vorbereitet, sagte der Wiener Spezialist. „Auch in der aktuellen Situation der vermehrten Belastung ist unser Credo, personenbezogene, individualisierte Intensivmedizin zu betreiben, wie wir das sonst auch tun. Das bedeutet, in jedem Fall zu beraten, ob beziehungsweise welche therapeutischen Maßnahmen unter den individuellen Voraussetzungen des einzelnen Patienten oder der einzelnen Patientin sinnvoll sind“, betonte Markstaller.

Der Grund dafür liegt auch in der im internationalen Vergleich in Österreich relativ hohen Anzahl an verfügbaren Spitalsbetten und auch von recht vielen Intensivbetten. Laut einem OECD-Vergleich von zehn Ländern liegt Deutschland mit 33,3 Intensivbetten pro 100.000 Einwohnern an der Spitze, gleich dahinter liegt Österreich mit 28,9 Intensivbetten pro 100.000, dahinter folgen die USA (25,8) und Frankreich (16,3). Der OECD-Schnitt liegt bei 15,9. Schlusslichter sind Italien (8,6), Dänemark (7,8) und Irland (5,0).

Ministerium: Zahl der Erkrankten auf Intensivstationen stabil

Laut Daten des Innenministeriums blieb die kritische Zahl der Covid-19-Erkrankten auf Intensivstationen mit 244 heute zum dritten Mal in Folge fast unverändert und sank im Vergleich zum Vortag sogar um eine Person. Auch die Gesamtzahl der aktiven Covid-19-Fälle ging laut Zahlen des Innenministeriums um drei Prozent zurück.