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Ausland Klartext aus Rom

„Es gibt keine zwei Päpste“, ermahnt Benedikt seine Anhänger

„Einige meiner Freunde, die ein wenig ‚fanatisch‘ sind, sind immer noch verärgert, sie wollten meine Entscheidung nicht akzeptieren“, sagte der ehemalige Papst über seinen Rücktritt „Einige meiner Freunde, die ein wenig ‚fanatisch‘ sind, sind immer noch verärgert, sie wollten meine Entscheidung nicht akzeptieren“, sagte der ehemalige Papst über seinen Rücktritt
„Einige meiner Freunde, die ein wenig ‚fanatisch‘ sind, sind immer noch verärgert, sie wollten meine Entscheidung nicht akzeptieren“, sagte der ehemalige Papst über seinen Rücktrit...t
Quelle: dpa
„Ich denke, ich habe das richtig gemacht“, sagt der emeritierte Papst über seinen Rücktritt. Gleichzeitig fühlt sich der 93-Jährige bemüßigt, „Verschwörungstheorien“ in der Causa entgegenzutreten – einige benennt er sogar namentlich.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hält das Gerede von zwei im Vatikan aktiven Päpsten für Unfug. „Es gibt keine zwei Päpste. Der Papst ist nur einer …“, sagte der 93-Jährige acht Jahre nach seinem Rücktritt in einem am Montag veröffentlichten Gespräch.

Zugleich unterstrich er in der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“: „Es war eine schwierige Entscheidung. Aber ich habe sie bewusst getroffen, und ich denke, ich habe das richtig gemacht.“

Der als Joseph Ratzinger in Bayern geborene Benedikt hatte Ende Februar 2013 sein Amt als katholisches Kirchenoberhaupt aufgegeben. Knapp zwei Wochen später trat Papst Franziskus aus Argentinien seine Nachfolge an. Benedikt lebt weiter im Vatikan, im Kloster Mater Ecclesiae.

Kurienerzbischof Georg Gänswein ist ein enger Vertrauter von Benedikt
Kurienerzbischof Georg Gänswein ist ein enger Vertrauter von Benedikt
Quelle: dpa

Dort fand auch das Gespräch statt, wie die Zeitung berichtete. Der Bayer habe oft mit dünner Stimme geantwortet, sei aber gedanklich präzise gewesen. Sein Privatsekretär Georg Gänswein, 64, habe manche Dinge „übersetzt“.

Ratzinger betonte, dass er weiter voll hinter seiner Rücktrittsentscheidung stehe. „Einige meiner Freunde, die ein wenig ‚fanatisch‘ sind, sind immer noch verärgert, sie wollten meine Entscheidung nicht akzeptieren“, sagte er.

„Mein Gewissen ist in Ordnung“

Es seien „Verschwörungstheorien“ entstanden – etwa, dass er wegen des „Vatileaks-Skandals“ um Dokumente zur Vetternwirtschaft im Kirchenstaat gegangen sei oder wegen eines Komplotts einer homosexuellen Lobby oder des Falls des traditionalistischen Bischofs Richard Williamson.

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Benedikt hatte die Exkommunizierung des Holocaust-Leugners und Mitglieds der schismatischen Priesterbruderschaft Pius X. aufgehoben. „Aber mein Gewissen ist in Ordnung.“

Über die Ende der Woche geplante Reise von Papst Franziskus, 84, in den Irak sagte Benedikt: „Ich glaube, es ist eine sehr wichtige Reise.“ Aus Sicherheitsgründen und wegen der Corona-Pandemie falle sie in eine schwierige Zeit. Er und Franziskus haben schon Corona-Impfungen erhalten.

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Kurienerzbischof Gänswein hatte am Sonntag Spekulationen über einen weiteren Papst-Rücktritt als wenig sinnvoll bezeichnet. Die theoretische Möglichkeit „besteht seit dem Papsttum“.

dpa/epd/krott

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