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Umfrage Große Mehrheit der Deutschen sieht TTIP kritisch

Die Zahl der TTIP-Gegner wächst. Laut einer Umfrage erwarten die meisten Deutschen Nachteile durch das Freihandelsabkommen. Die Geheimverhandlungen halten 83 Prozent für falsch.
TTIP-Gegner in Hannover

TTIP-Gegner in Hannover

Foto: Christian Charisius/ AP

Die Ablehnung gegen das Freihandelsabkommen TTIP steigt. Im ARD-Deutschlandtrend äußerten 70 Prozent der Befragten, dass ein solches Abkommen eher Nachteile für Deutschland bringe. 17 Prozent der Befragten meinen, dass die Vorteile überwiegen. 13 Prozent äußern sich mit "weiß nicht" oder trauen sich kein Urteil zu.

Die Ablehnung ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Bei der ARD-Deutschlandtrend-Befragung im Juni 2014 sagten 55 Prozent der Befragten, dass ein solches Freihandelsabkommen eher Nachteile für Deutschland bringe. 31 Prozent waren damals der Meinung, dass die Vorteile überwiegen.

Auch um den Verbraucherschutz machen sich die Deutschen Sorgen. 79 Prozent der Befragten fürchten, dass das Abkommen die Rechte der Konsumenten schwäche. 41 Prozent der Befragten glauben, dass das Abkommen für deutsche Unternehmen viele Vorteile bringt. 83 Prozent der Befragten halten es für falsch, dass die Verhandlungen bisher geheim gehalten wurden.

Weitere Themen der Umfrage waren die geplante Aufhebung des Visazwangs für türkische Staatsbürger, die traditionelle Sonntagsfrage sowie das Ranking der beliebtesten Politiker.

In der Sonntagfrage fällt die Union auf 33 Prozent. Die SPD verliert einen Prozentpunkt und landet bei 20 Prozent. Die Grünen kommen wie im Vormonat auf 13 Prozent. Die AfD gewinnt leicht und legt auf 15 Prozent zu, das ist der höchste Wert in einem Deutschlandtrend.

Steinmeier beliebtester Politiker

Auf Platz eins der Liste der beliebtesten Politiker liegt weiterhin Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 70 Prozent Zustimmung. Ihm folgt Finanzminister Wolfgang Schäuble mit 60 Prozent Zustimmung. Es folgt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 55 Prozent Zustimmung. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özedemir kann als einziger seine Beliebtheit steigern und kommt auf 47 Prozent Zustimmung.

Die von der EU-Kommission empfohlene Aufhebung des Visazwangs für türkische Staatsbürger wird von der Mehrheit der Bürger kritisch gesehen. 33 Prozent finden es gut, dass Türken dann kein Visum mehr für kurze Aufenthalte in der EU bräuchten. 62 Prozent fänden dies nicht gut.

Das EU-Türkei-Abkommen, mit dem die Zahl der nach Europa kommenden Flüchtlinge reduziert werden soll, wird in der Bevölkerung ebenfalls kritisch gesehen. 38 Prozent finden das Abkommen eher gut, 57 Prozent finden es eher schlecht.

Angaben zur Umfrage:

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1003 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 2.5.2016 bis 3.5.2016
  • Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
    * bei einem Anteilswert von 5%
    ** bei einem Anteilswert von 50%
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