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Hilfverbände sind empört: CDU-Politiker will Pferdefleisch unter Bedürftigen verteilen
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Der Sprecher der Bischofskonferenz hat den im Pferdefleisch-Skandal geäußerten Vorstoß des CDU-Politikers Hartwig Fischer als „respektlos“ abgelehnt: Fischer hatte vorgeschlagen, die aus dem Verkauf genommenen Produkte an Bedürftige zu verteilen.

Karitative Einrichtungen kritisieren den Vorstoß, im Zuge des Pferdefleisch-Skandals aus dem Handel genommene Fertigprodukte womöglich an Bedürftige zu verteilen. „Der Vorschlag ist respektlos gegenüber Bedürftigen“, sagte Matthias Kopp, Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, der „Bild“-Zeitung vom Freitag. „Qualitative Mindeststandards muss jeder Bedürftige erhalten. Wer so etwas vorschlägt, kann nur Kopfschütteln auslösen.“

Der CDU-Entwicklungspolitiker Hartwig Fischer hatte am Donnerstag vorgeschlagen, aus dem Verkauf genommene Produkte wie etwa Lasagne oder Gulasch an Hilfsorganisationen zu geben anstatt sie voreilig zu vernichten. In den vergangenen Tagen sind in Europa immer mehr Produkte mit nicht deklarierten Pferdefleisch-Anteilen entdeckt worden. Geschäfte nahmen Gerichte aus den Regalen, Behörden verschärften Kontrollen.

Lösung der Armutsprobleme notwendig


Christian Bakemeier, Geschäftsführer der Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission, sagte der „Bild“-Zeitung: „Es ist „bedürftigen“ Menschen nicht zuzumuten, sich von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln zu ernähren.“ Dass immer mehr Menschen darauf angewiesen seien, sich von gespendeten Lebensmitteln zu ernähren, solle die Politik lieber zum Anlass nehmen, über die Lösung der Armutsprobleme in Deutschland nachzudenken.

Das Hilfswerk Misereor befürchtet laut der Zeitung, dass in den falsch beschrifteten Produkten gefährliche Medikamenten-Rückstände sein könnten. Sprecher Ralph Allgaier: „Damit ist eine Weitergabe an Bedürftige nicht zu verantworten.“
dn/dpa
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