WELT: Herr Zeitlmann, sind Sie stolz auf Ihre Tochter?
Wolfgang Zeitlmann: Natürlich. Aber ich mache mir auch Sorgen. Politik wird ja immer anstrengender. Es ist schlimm, wie Politiker heute verachtet werden. Der Mensch ist schon ein Drecksferkel, wenn er fanatisch wird.
Ich war kürzlich auf dem Flohmarkt in Puchheim, da hat so eine blöde Kuh lauter Hetzreden gehalten, über die Politiker, die Flüchtlinge. Dann kam der Satz: „Die Weiber von den Politikern müssten alle vergewaltigt werden!“ Da bin ich zu der hin und hab sie zur Sau gemacht: „Wenn Sie jetzt nicht den Mund halten, hol ich die Polizei. Dann zeig ich Sie an.“ Dann war Ruhe. Und plötzlich kam ein anderer Mann und hat sich bei mir bedankt.
Ulla Zeitlmann: Das war super, Papi. Man muss sich einmischen. Ich habe was Ähnliches auf dem Dorffest erlebt.