Bern
«Marsch fürs Läbe»: Unbewilligte Gegendemo verläuft friedlich

An der Kundgebung "Marsch fürs Läbe" ist eine Konfrontation zwischen christlich-konservativen Abtreibungsgegnern und Kritikern aus Berns linker Szene ausgeblieben. Die Gegenkundgebung zog zwar zum Bundesplatz und machte Lärm, drehte aber bald wieder ab.

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Gegner der Kundgebung "Marsch fürs Läbe" demonstrieren in der Berner Innenstadt
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Gegendemonstration zum "Marsch fürs Läbe" In Bern hat sich am Samstagnachmittag eine Gegenkundgebung gegen den "Marsch fürs Läbe" der Abtreibungsgegner formiert. Ungefähr 300 Personen zogen durch die Länggasse. In Anspielung auf die Gesinnung der Abtreibungsgegner sangen sie lautstark: "Alle Kinder werden so wie wir! Alle Kinder, werden alle queer!" An der Spitze trugen sie ein Transparent mit der Aufschrift "Bern stellt sich queer" (schwul). Auf anderen Plakaten stand "My Body, my Choice".
Die Kundgebung verlief friedlich

Gegner der Kundgebung "Marsch fürs Läbe" demonstrieren in der Berner Innenstadt

ANTHONY ANEX

Gut 200 Personen, darunter einige schwarz gekleidete junge Menschen, lösten sich Mitte Nachmittag aus dem Demonstrationszug und rückten mit Trillerpfeifen vom Käfigturm her in Richtung Bundesplatz vor. Doch versperrten ihnen unzählige Gitter den Weg. Dahinter sah man Polizisten in Vollmontur, die Gummiwerfer bereit.

Angesichts dieser Situation machten die Gegendemonstranten nach einem etwa zehnminütigen Aufenthalt auf dem zugänglichen Teil des Bärenplatzes kehrt. Danach machte sich der Demonstrationszug auf in Richtung Kornhausplatz und Kornhausbrücke, also von der Innenstadt weg.

Zuvor waren anfangs etwa 300, danach bis zu schätzungsweise 800 Menschen gut eine Stunde lang durch die Berner Innenstadt gezogen. Die Kritiker des "Marsch fürs Läbe" hielten Transparente wie etwa "My Body, my Right, my Choice" in den Händen ("Mein Körper, mein Recht, meine Wahl") und skandierten Parolen gegen den Christianismus.

Die Polizei regelte den Verkehr und liess den Demonstrationszug gewähren. Dieser blieb friedlich. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.