Polizist hält Auto an
ORF
ORF
Verkehr

Hunderte Zurückweisungen am Wochenende

Eine positive Bilanz ziehen die Verantwortlichen des Landes und der Polizei in Tirol nach der Sperre der Ausweichrouten am Reisewochenende. An rund zehn Positionen kontrollierten die Beamten die Fahrverbote. Das Verhalten der betroffenen Verkehrsteilnehmer sei durchwegs kooperativ gewesen.

Die Fahrverbote am Samstag bzw. Sonntag von jeweils 7.00 bis 19.00 Uhr ließen den „Stau- bzw. Navi-Ausweichern“ keine Möglichkeit, den starken Reiseverkehr auf der A12 Inntalautobahn und A13 Brennerautobahn zu umfahren. Aufgrund des massiven Rückreiseverkehrs aus Italien wurden an beiden Tagen auch Kontrollpunkte in Richtung Norden besetzt. Etwa in Nösslach, bei Matrei und Patsch, berichtete Günther Salzmann, stellvertretender Leiter der Tiroler Verkehrsabteilung.

Am Sonntag erreichte der Reiseverkehr am späten Vormittag seinen Höhepunkt. Staus auf der A13 vom Brenner bis zur Mautstelle Schönberg und über eine Stunde Zeitverlust waren die Folge. Über tausend Fahrzeuge wurden am Wochenende laut Exekutive auf die Autobahn zurückgeleitet.

Polizisten kontrollieren Autofahrer
ORF
Der Großteil der Verkehrsteilnehmer zeigte sich kooperativ

„Deutlich spürbare Entlastung in betroffenen Gemeinden“

Alleine bei der Ausfahrt Nösslach wurden laut Polizei am Samstag in Richtung Norden innerhalb von vier Stunden 350 Fahrzeuge zurückgewiesen. Eine erste Bilanz zeige, dass die Fahrverbote wirken, betonte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Sonntag. „Wir verzeichnen bereits eine deutlich spürbare Entlastung in den betroffenen Gemeinden.“ Die Ortsdurchfahrten seien passierbar, die Verkehrs- und Versorgungssicherheit gegeben.

In- und Ausländerinnen seien von den Fahrverboten gleichermaßen betroffen, so Platter. Die positiven Rückmeldungen seitens der Bevölkerung in den Ortschaften würden die Landesregierung in diesem Schritt bestärken, ergänzte die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe.

Navis schicken die Urlauber auf Ausweichrouten über Dörfer

Betroffen von den Maßnahmen sind vor allem „Navi-Ausweicher“. Bei Nösslach wurden zahlreiche Autofahrer auf die A13 zurückgeleitet.

Fahrverbote sorgen für politische Verstimmung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte im „Münchner Merkur“ eine Klage gegen Tirol. Die Entscheidungen seien aus der „hohlen Hand“ heraus getroffen worden, sagte Söder zudem. Es habe keine Informationen und Gespräche gegeben, Bayern sei nicht beleidigt, sondern enttäuscht über diesen Stil. Der Klagsdrohung aus Bayern sieht Platter gelassen entgegen. Der Landeshauptmann kündigte erneut eine Evaluierung der Entwicklungen und Abläufe am Wochenende an. „Im Bedarfsfall“ werde man dann eine Adaptierung vornehmen. Mehr dazu in Fahrverbote: Große Aufruhr in Deutschland.