Illegale Bestattungen im Gebirge

Immer wieder würden Verstorbene illegal in der freien Natur bestattet. Das kritisiert der Bürgermeister der Gemeinde Wald (Pinzgau). Zweitwohnungsbesitzer aus anderen Staaten würden die Asche ihrer Verstorbenen einfach irgendwo ausstreuen.

Diese Bestattungen seien illegal und dazu noch pietätlos, sagt Bürgermeister Michael Obermoser (ÖVP). In Wald im Pinzgau gibt es sehr viele Zweitwohnsitze. Vor allem Niederländer und Deutsche verbringen dort alljährlich einige Wochen. Viele Erbauer und Käufer von Zweitwohnsitzen sind mittlerweile sehr alt und bereiten sich aufs Sterben vor. Sie würden meist den Wunsch hinterlassen, auch nach dem Tod in der schönen Region zu bleiben, sagt der Walder Bürgermeister.

„Asche irgendwo verstreut“

„Da werden Urnen einfach verstreut - irgendwo auf einem Gipfel oder an einem Stausee oder auch bei uns in der Nachbarschaft bei einer Kapelle. Und es ist aus meiner Sicht teilweise pietätlos, wenn der Wind den Vater oder die Mutter - plakativ ausgedrückt - zu uns auf die Wiese herüber verweht und bei uns dann liegen bleibt“, schildert Obermoser, der selbst Hotelier ist.

„Hauptsache, man ist Vater oder Mutter los“

Dies sei eine bedenkliche Entwicklung, kritisiert Bürgermeister Obermoser. „Da hat man oft auch das Gefühl: Hauptsache, man ist den Vater oder die Mutter los und der Fall ist erledigt. Für diese Leute ist das offenbar nicht so eine gefühlsbetonte Angelegenheit wie bei uns. Man denkt sich anscheinend: So, wir geben den Papa oder die Mama in die Urne, ‚leeren‘ ihn oder sie irgendwo aus und damit fertig. Das ist manchmal wirklich sehr erschreckend, welche Antworten man da erhält. Wie ich diesem Trend begegnen soll, weiß ich allerdings noch nicht.“

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