Corona-Irrsinn!: Meck-Pomm schmeißt Deutsche mit 3 Kindern raus
Mutter Dominika hat ihren Erstwohnsitz in Paris ++ Sie sagt: Als Staatsbürgerin vom eigenen Land ausgewiesen zu werden ist eine schreckliche Erfahrung
Schwerin – Seit Tagen dürfen Hotels in Mecklenburg-Vorpommern keine Gäste mehr aufnehmen, bereits angereiste Urlauber mussten abreisen. Seit Samstag sind Restaurants und Bars komplett dicht. Der Grund für all das: das Coronavirus.
Doch die Behörden in Deutschlands beliebtem Urlaubsbundesland sind noch strenger: Alle Menschen, die ihren Erstwohnsitz nicht in Meck-Pomm haben, müssen das Land unverzüglich verlassen. Es fahren sogar Polizeiwagen durch die Straßen und fordern Touristen per Lautsprecher auf, dies zu tun!
Diese Aufforderung richtet sich auch an die dreifache Mutter Dominika G. (43).
„Am Samstagabend kam bei uns das Ordnungsamt vorbei und sagte, dass wir das Haus sofort verlassen müssen. Das heißt für uns aber, weil wir in Frankreich wohnen, dass wir als deutsche Staatsbürger mehr oder weniger gezwungen sind, das Land zu verlassen“, sagt die Weberin zu BILD. „Nach heftiger Diskussion haben sie mir bis Sonntagmorgen Zeit gegeben. Sie sagten, dass sie sonst mit der Polizei wiederkämen.“
Falscher HauptwohnsitzDeutsche Familie nach Paris zurückgeschickt
Ihre Söhne Leopold (10), Edouard (8) und Tochter Louise (12) hörten alles mit an. Als die Beamten weg waren, fragten die Kids, warum ihre Mama ins Gefängnis solle. Dominika G.: „Sie waren völlig verängstigt.“
Seit einer Woche ist die kleine Familie in ihrem Haus am Müritzsee. Ihr Ehemann, ein Franzose, der in der Immobilienverwaltung tätig ist, blieb in Paris. „In Paris sind alle Schulen geschlossen, wir haben eine Wohnung mitten in der Stadt. Hier auf dem Land ist es viel angenehmer, da können die Kinder auch im Garten spielen.“
Die 43-Jährige ist enttäuscht: „Es ist ein schreckliches Gefühl. Ein Gefühl der Enttäuschung, der Wut, ein Gefühl von Unverständnis. Ja, es gibt diese Verordnung, ich habe diese Verordnung auch gelesen, und ja, wir passen in dieses Raster nicht rein. Aber ich bin trotzdem eine deutsche Staatsbürgerin, die jetzt aufgefordert wird, ihr Heimatland zu verlassen.“
Noch in der Nacht packte die Frau ein paar Sachen zusammen, am Morgen fuhr sie mit den Kindern in Richtung Hamburg.
Auf halber Strecke entschied sich Dominika G. zu kämpfen. „Ich lasse mich nicht wegjagen und werde es in Mecklenburg-Vorpommern drauf ankommen lassen“, sagt sie.
► Das muss sie aber gar nicht mehr: Das Innenministerium stellte ihr kurzerhand eine Sondergenehmigung aus.
Seit Freitag kontrolliert die Polizei Autos mit auswärtigen Kennzeichen an Zufahrtsstraßen und im Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern. Am Freitag schickte die Beamten jedes zwölfte Auto zurück.