Ökumenisches Heiligenlexikon

Lullus von Mainz

auch: Lul

1 Gedenktag katholisch: 16. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Fulda und Mainz

Name bedeutet: ?

erster Erzbischof von Mainz
* um 710 in Wessex in England
16. Oktober 786 in Hersfeld, heute Bad Hersfeld (?) in Hessen


Lullus. Aus dem Calendarium Annale Benedictinum von P. Aegidio Ranbeck 1677
Lullus, aus dem Calendarium Annale Benedictinum von P. Aegidio Ranbeck, 1677

Lullus, Sohn eines adeligen Grundbesitzers, kam als Kind ins Kloster Malmesbury und wurde dann Mönch. Er lernte 737/738 bei einer Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom dort Bonifatius kennen und zog mit ihm nach Germanien, um ihm als Sekretär bei der Verkündigung des Evangeliums beizustehen; Bonifatius nannte ihn seinen geistlichen Sohn. Zunächst war er wohl Schüler des 730 gegründeten Benediktinerklosters - an der Stelle der Michaeliskirche, von der nach der Bombardierung 1945 nur noch der bis 1999 wieder aufgebaute Kirchturm erhalten ist - in Ohrdruf, das unter Leitung von Abt Wigbert stand. 746 wurde Lullus Archidiakon, bald darauf Priester. 751 reiste er im Auftrag von Bonifatius nach Rom, um das Exemtionsprivileg - das das Kloster aus der fränkischen Kirchenorganisation ausgliederte und rechtlich direkt dem Papst unterstellte - für das Kloster - an der Stelle des heutigen Domes - in Fulda zu erwirken. 752 setzte Bonifatius Lullus als Chorbischof in Mainz und zu seinem Koadjutor ein, 753 auf einem Reichstag zu seinem Nachfolger als Bischof von Mainz; die Bischofskirche stand damals an der Stelle der - heute evangelischen - Kirche St. Johannis.

die heute evangelische Kirche St. Johannis in Mainz
die heute evangelische Kirche St. Johannis in Mainz

Nach Bonifatius' Tod trat Lullus das Amt in Mainz an. Er ließ Bonifatius' Gebeine aus Dokkum holen und im Kloster in Fulda beisetzten. Zudem gab er dessen Lebensgeschichte in Auftrag. Lullus gliederte seiner Diözese die verwaisten Bistümer Erfurt und nach dem Tod von Bischof Witta Büraburg - beim heutigen Fritzlar - ein, wobei sich allerdings Fulda widersetzte.

763 bis 765 stand Lullus in heftigen Auseinandersetzungen mit Sturmius wegen der Ausgliederung des Klosters der Benediktiner in Fulda. Um 772 gründete Lullus das Kloster in Hersfeld - dem heutigen Bad Hersfeld - an der Stelle, an der Sturmius schon 736 eine Missionsstation gegründet hatte. 775 wurde das Kloster Hersfeld durch Karl den Großen zum Reichskloster erhoben, nachdem Lullus diesem schon seit seinem Amtsantritt 768 als Berater diente, besonders für die Mission unter den Sachsen. 780 ließ Lullus die Gebeine von Wigbert nach Hersfeld überführen, wodurch das Kloster zur Wallfahrtsstation für viele Pilger wurde. Um 781 ernannte der Papst Lullus zum ersten Erzbischof von Mainz.

Statue auf dem Rathausplatz in Bad Hersfeld
Statue auf dem Rathausplatz in Bad Hersfeld

Lullus starb nach segensreichem Wirken im Benediktinerkloster Hersfeld und wurde dort bestattet. 852 wurden dort seine Gebeine erhoben, damit erhielt die Verehrung großen Aufschwung. Lullus gilt als Gründer der Stadt (Bad) Hersfeld ihm zu Ehren wird seit 852 jedes Jahr an seinem Gedenktag das wohl älteste Volksfest Deutschlands, das Lullusfest, gefeiert.

Lullus' Briefe und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Der Dom in Fulda ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr - sonntags erst ab 11.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Die Ruine der Klosterkirche in Hersfeld ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 1 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.10.2023

Quellen:

• http://www.bonifatius-in-thueringen.de/mitarb_bonifatius.html
• http://www.lullusfest.de/index.php?rubrik=1&content=101
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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