Beginn der Novene wäre der Freitag nach dem Fest Christi Himmelfahrt. Selbstverständlich kann diese Novene auch an anderen Tagen in der Pfingstzeit begonnen werden und auch zu jeder beliebigen Zeit im Kirchenjahr gebetet werden. Die Novene darf auch gerne weiterverbreitet werden.

Liebe Leser

In knapp zwei Wochen feiern wir das Hochfest der Herabkunft des Heiligen Geistes. Die Apostel waren am Tage des Pfingstfestes, wie es in der Apostelgeschichte heißt, „alle beisammen an einem Orte“ im Abendmahlssaal.

„Plötzlich entstand vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein gewaltiger Sturm daherführe, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Dann erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten und auf jeden von Ihnen niederließen. Alle wurden vom Heiligen Geiste erfüllt und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, wie es ihnen der Heilige Geist eingab.“ (Apg 2,2 ff.)

Man kann sich hier folgende Frage stellen:

Warum war das Pfingstwunder von solch glanzvoller Größe und warum führte es zu dieser einzigartigen Umgestaltung und Heiligung der Apostel?

Gewiss, und an erster Stelle, weil Gott Vater selbst es war, der im Namen Seines vielgeliebten Sohnes den verheißenen Tröstergeist, den Geist der Wahrheit, von der Herrlichkeit des Himmels herabsandte (vgl. Joh 14,26).

Ein zweiter Grund ist, weil die Apostel um Maria geschart waren (vgl. Apg 1,14). So wie Maria durch ihr heißes Flehen und die Glut ihrer Sehnsucht einst unseren Erlöser Jesus Christus, die zweite göttliche Person, vom Himmel auf die Erde herabgezogen hat, so hat sie durch die Inbrunst ihrer Gebete auch den Heiligen Geist, die dritte göttliche Person, in die Herzen von uns Menschen herabgefleht.

Ein weiterer, und für uns sehr wichtiger Grund, warum das Pfingstwunder von solcher Größe war, ist, weil die Apostel sich gebührend auf die Herabkunft des Heiligen Geistes vorbereitet haben. Nach der Anordnung ihres göttlichen Meisters begaben sich die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu nach Jerusalem in den Abendmahlssaal. Dort bereiteten sie sich, geschart um Maria, mit inständigem Gebet auf das Kommen des verheißenen Tröstergeistes vor, und, nach dem Beispiel Mariens, erwarteten sie den Geist der Wahrheit mit glühendem Verlangen und ersehnten von ganzem Herzen dessen göttliche Gaben.

Auf diese Weise waren die Apostel also wohl vorbereitet, und so gefiel es dem Heiligen Geist, an deren Seelen das erhabene Pfingstwunder zu wirken: „alle wurden vom Heiligen Geiste erfüllt“, ihre Herzen wurden vom helllodernden Feuer der Gottesliebe entflammt, ihr Geist wurde von göttlichem Lichte erleuchtet und ihre Seelen mit den herrlichen Gaben des Heilige Geistes in reichster Fülle beschenkt und gestärkt.

Auch an uns – geliebte im Herrn! – an jedem einzelnen von uns, will der Heilige Geist große Wunder wirken! Als Anregung zur Vorbereitung auf das hochheilige Pfingstfest möchte ich Ihnen daher im Anhang dieses Schreibens einen Text aus der Feder des hl. Alfons Maria von Liguori zusenden.

Mögen die erleuchteten Betrachtungen dieses Kirchenlehrers und die Anmutungen seiner glutvoll gottliebenden Seele dazu beitragen, dass auch wir uns auf das Kommen des Heiligen Geistes würdig vorbereiten.

Und möge das große Pfingstwunder sich an jedem einzelnen von uns wiederholen, dass auch wir voll des Heiligen Geistes werden und mit seinen göttlichen Gaben in reichster Fülle beschenkt werden. Das erbitte uns Maria, die Braut des Heiligen Geistes.

Download der Novene als PDF-Datei: