PR-GAU: Nur einer der Teilnehmer an Spahns Impf-Reklame-Kampagne wirklich geimpft Ministeriums-Sprecher: "Pflaster steht nicht für eine erfolgte Impfung"

Hier mein Video von der Bundespressekonferenz heute – wegen der Zensur und Sperrung auf Youtube wieder auf Rumble. 

Hätte ich es nicht selbst auf der Bundespressekonferenz mit eigenen Ohren gehört, und wäre es nicht aus dem Munde des Sprechers von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gekommen, ich würde es kaum glauben: Nur eines von den drei Aushängeschildern der Impf-Reklame-Kampagne der Bundesregierung ist tatsächlich geimpft worden: Uschi Glas. Zuerst wollte sich die Bundesregierung noch um eine konkrete Antwort drücken, und sowohl bei meiner Frage als auch bei meiner Nachfrage machte sie keine konkreten Angaben, obwohl ich genau darum gebeten hatte. Doch ich meldete mich nochmal zu Wort und fragte zum dritten Mal, wie viele der Gesichter der Impfkampagne auch wirklich geimpft seien. Lesen Sie unten das Protokoll meines Wortwechsels mit Spahns Sprecher Oliver Ewald heute auf der Bundespressekonferenz. Und schauen Sie wieder rein, in Kürze erscheinen mein Video von der Bundespressekonferenz heute und noch mehr Berichte. Bei Youtube bin ich immer noch durch die Zensur gesperrt – ich ahne auch, warum.

Spahn hatte die Werbekampagne, mit der Prominente für die Corona-Impfung werben und sie so populär machen sollen, groß angekündigt. Aber nachdem Günther Jauch auf einem Foto mit einem Pflaster am Oberarm und der Aufschrift „Günther Jauch lässt sich impfen“ zu sehen war, verplapperte sich der Showmaster. In der RTL-Sendung „Denn Sie wissen nicht, was passiert“ erzählte er, dass er noch gar nicht geimpft wurde. Er sei altersmäßig schließlich noch gar nicht an der Reihe gewesen. Das Foto, das deutschlandweit in der Kampagne verbreitet wird, sei gestellt gewesen, gab Jauch zu. Das Bild erweckt eindeutig den Eindruck, Jauch sei bereits geimpft. Auch das Bundesgesundheitsministerium verbreitete die Abbildung über seine Social-Media-Seite. Warum Torwart-Legende Sepp Maier nicht geimpft ist, obwohl er mit 76 Jahren schon seit einiger Zeit dazu berechtigt gewesen wäre, aber gleichzeitig Aushängeschild der Impf-Reklame-Aktion ist, blieb unklar. Auf den Vorwurf, das Ministerium führe die Bürger mit den Impf-Bildern in die Irre, antwortete Spahns Sprecher: „Das Pflaster steht nicht für eine erfolgte Impfung.“

FRAGE REITSCHUSTER: An Herrn Ewald: Es gab eine Impfkampagne, die der Minister hier auch angekündigt hat. Im Rahmen dieser Impfkampagne wurden Bilder von Günther Jauch gezeigt, die den Eindruck erwecken, er sei geimpft geworden, mit Pflaster. Er sagte nun, er sei nicht geimpft. Warum wird so verfahren? Wie viele von den Reklameträgern sind wirklich geimpft, wie viele nicht?

EWALD: Günther Jauch hat ja bereits seit 2020 spontan die Kampagne #WirBleibenZuhause unterstützt und im März dieses Jahres zugesagt, die Kampagne „Ärmel hoch“ für die Coronaschutzimpfung zu unterstützen. Günther Jauch möchte, wie viele andere Prominente auch, für eine hohe Impfbereitschaft im Land werben, und engagiert sich für die Aktion des Bundesministeriums für Gesundheit deshalb honorarfrei. Die Kampagne will dazu beitragen, die Impfbereitschaft zu stärken und möglichst viele Menschen zu motivieren, eine persönliche, gut informierte Entscheidung zur Impfung zu treffen. Einige der abgebildeten Personen sind aufgrund ihres Alters bereits geimpft; einige haben ihre Entscheidung getroffen, aber warten, bis sie an der Reihe sind. Das markante Pflaster ist seit Beginn der Impfungen in Deutschland das Symbol für die Impfbereitschaft. Es geht also um die Impfbereitschaft und nicht um die Frage, ob er geimpft ist. Das Pflaster symbolisiert in dem Fall sozusagen die Impfbereitschaft.

SEIBERT: In diesem Zusammenhang weise ich Sie gerne auf eine kleine Videoreihe des Bundespresseamts hin, die „Impfwissen“ heißt, in der in jeweils kurzer, knapper und verständlicher Form Infektiologen, Epidemiologen, Ärzte und Ärztinnen über konkrete Fragen, die Menschen in Zusammenhang mit dem Impfen haben, Auskunft geben.

ZUSATZFRAGE REITSCHUSTER: Sie haben aber die beiden Fragen nicht beantwortet. Zum einen: Wie viele sind nicht geimpft? Zum zweiten: Warum wird durch das Foto der Eindruck erweckt, es sei schon geimpft worden? Das hätte man ja anders machen können, um die Impfbereitschaft zu signalisieren.

EWALD: Noch einmal: Das Pflaster steht in dem Fall für die Impfbereitschaft. Auch Günther Jauch wird sich impfen lassen, wenn er an seinem Wohnort einen Termin vereinbaren kann und impfberechtigt ist. Wenn Sie das gesehen haben: Die Headline des ersten Werbemotivs zeigt diese Bereitschaft in Anlehnung an die bekannte Quizfragenmechanik aus „Wer wird Millionär?“, also: „Lasse ich mich impfen?“, „A: Ja, B: Ja, C: Ja, D: Ja“. Das Motiv wurde am 26. März unter Berücksichtigung der Coronaschutzregeln in Potsdam fotografiert.

Insofern ist noch einmal wichtig klarzumachen, dass dieses Pflaster nicht für eine erfolgte Impfung steht, sondern in dem Fall für die von Herrn Jauch damit öffentlich dokumentierte Impfbereitschaft.

Sodann meldete ich mich erneut zu Wort:

FRAGE REITSCHUSTER: Zum dritten Mal stelle ich die Frage, weil Sie sie nicht beantwortet haben, Herr Ewald: Wie viele von den Reklameträgern sind geimpft, wie viele nicht?

EWALD: In der laufenden Kampagnenphase werden neben Günther Jauch auch Uschi Glas und Sepp Maier auftreten. Ich kann Ihnen sagen, dass Frau Glas bereits geimpft worden ist, und zwar Ende März.

Obwohl normalerweise bei jeder Frage eine Möglichkeit zur Nachfrage besteht, war mir das Mikrophon schon abgedreht, und meine Nachfrage deshalb in der Übertragung nicht mehr vernehmbar, und auch im Protokoll gibt es sie nicht (sie war aber im Saal gut zu hören): Das heißt also, zwei Drittel waren nicht geimpft.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild:  Boris Reitschuster
Text: br


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