Automatisierte Tests im Kommen

Die Bedeutung dieser Entwicklung für die Beherrschung der Coronavirus-Epidemie ist vor dem Wochenende in Wirtschaftsnews rund um das Coronavirus zu einem guten Teil untergegangen: Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat in den USA eine Schnellzulassung für den ersten kommerziellen Test auf SARS-CoV-2 erhalten. Das sollte das Testen auf Infektionen stark beschleunigen.

Auch in Europa und Österreich wird es die automatisierten Laboruntersuchungen auf SARS-CoV-2 bald geben. „Der Test ist neu und wird demnächst auch im europäischen Raum verfügbar sein. Wir haben ein entsprechendes Gerät an unserer Abteilung und werden den Test – sobald verfügbar – etablieren“, sagte Robert Straßl, Leiter des Laborbereichs Virologie des Wiener AKH (MedUni Wien).

Tests bisher sehr personalintensiv

Die Untersuchungen auf Erbmaterial der Covid-19-Erreger laufen auf großen Laborautomaten des Konzerns, wie sie in großen Kliniken und Labors installiert sind. Laut dem Unternehmen handelt es sich um den ersten kommerziell verfügbaren derartigen Test aus Abstrichmaterial auf SARS-CoV-2.

Er identifiziert sowohl positive Proben auf Erreger selbst als auch auf Pan-Sarbecoviren als Gruppe. Roche will damit in den USA und Europa schon in nächster Zukunft Millionen Tests zur Verfügung stellen.

Der Geschäftsführer der Roche-Gruppe, Severin Schwan, sagte dazu in einem Interview mit dem Schweizer SFR: „Das Entscheidende am neuen Test ist, dass er auf hochautomatisierten Plattformen läuft, auf denen viele Tests innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden können. Auf unserem System mit dem größten Durchsatz können wir innerhalb von 24 Stunden mehr als 4.000 Tests durchführen.“

Bisher sei die Schwelle bei „ein paar Dutzend Tests“ (pro Tag, Anm.) gelegen. Die Verfahren seien bisher sehr personalintensiv.