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Umgang mit dem Sterben

„Massengräber sind noch lange nicht passé“

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Die Massengräber im brasilianischen Manaus für die Corona-Opfer erschütterten die Welt Die Massengräber im brasilianischen Manaus für die Corona-Opfer erschütterten die Welt
Die Massengräber im brasilianischen Manaus für die Corona-Opfer erschütterten die Welt
Quelle: AFP via Getty Images
Die Corona-Pandemie hat die eigene Sterblichkeit stärker ins Bewusstsein gerückt. Der Umgang mit dem Tod verändert sich – und das verrät viel über unsere Gesellschaft. Der Soziologe Thorsten Benkel ist Experte für Bestattungskultur. Ein Gespräch über das Ende des Lebens.

WELT: Früher glaubten die Menschen an ein Leben nach dem Tod. Er war allgegenwärtiger Teil ihres Lebens und hatte somit Sinn. Heute ist der Tod der Gesellschaft verloren gegangen, denn kaum jemand glaubt an ein Leben nach ihm. Aber muss man das nur beklagen?

Thorsten Benkel: Zu beklagen gibt es hier aus meiner Sicht wenig. Menschen verbringen ihren Alltag überwiegend mit einem Fokus auf den engen Rahmen, in dem sie leben. Die eigene Familie, die eigene Situation, die eigenen Ressourcen und so weiter sind das eigentliche Hauptthema des Alltagslebens, nicht der Verlust von all dem. Der Tod ist insofern ja wirklich sinnlos, als er das, was uns im Leben Sinn gibt, wegnimmt.

WELT: Die Bilder aus der Anfangsphase der Corona-Pandemie, besonders aus Bergamo und Brasilien, die Leichenabtransporte in Lastern zeigten und hastig gegrabene Massengräber, waren wie ein Menetekel vormoderner Zeiten. Wie passt dieser lieblose, anonyme, einsame Tod zum 21. Jahrhundert?

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