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Zentralratspräsident Schuster warnt vor neuer Judenfeindlichkeit

20. Juli 2015 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
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Zentralrat der Juden in Deutschland: Judenfeindlichkeit nicht mehr nur bei politischen Extremisten zu finden, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen, «hier kommt er oft eher im Gewand des Antizionismus daher».


Berlin (kath.net/KNA) Auch 65 Jahre nach der Gründung des Zentralrates der Juden in Deutschland ist für dessen Präsidenten Josef Schuster der Kampf gegen Antisemitismus die zentrale Aufgabe. Judenfeindlichkeit sei nicht mehr nur bei politischen Extremisten zu finden, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagte Schuster am Sonntag im Interview mit der Deutschen Welle: «Hier kommt er oft eher im Gewand des Antizionismus daher. Das ist zwar nichts Neues, aber man traut sich heute wieder, das zu sagen, was man vielleicht schon lange dachte, sich aber nicht getraut hatte auszusprechen.»

Nur durch Aufklärung könne die Judenfeindlichkeit bekämpft werden, glaubt Schuster. Dazu gehöre auch, dass man jüdische Gemeinden und das Judentum kennenlerne, «damit es nicht als etwas Fremdes wahrgenommen wird». Kritik an der Politik des Staates Israel sei dabei durchaus legitim. Schuster, der seit 2014 Präsident des Zentralrates ist, sagte: «Wenn aber diese Kritik verwendet wird, um sofort den Bogen zu allen Juden auf der Welt zu schlagen, dann ist das Maß dessen, was ich unter einer sachlichen Kritik an der israelischen Politik verstehe, einfach überschritten.»


Der Zentralrat sei bei der Gründung am 19. Juli 1950 eine Interessengemeinschaft jüdischer Menschen gewesen, die sich vorübergehend in Deutschland niederlassen wollten. «Mitte der 1970er Jahre hat sich dann ein Wandel breitgemacht, und man traute sich zu sagen, dass man bewusst wieder in Deutschland leben will, denn das war alles andere als selbstverständlich», so Schuster. Erst anschließend habe man begonnen, sich aktiv mit dem Aufbau jüdischer Gemeinden zu beschäftigten.

Die Hauptaufgabe des Zentralrates sei es, die unterschiedlichen Ansichten als Dachorganisation aller jüdischen Gemeinden zu vereinen und sie politisch zu vertreten. «Wir sprechen mit einer Stimme, damit wir die gemeinsamen Interessen deutlich und klar nach außen vertreten», so Schuster. In Deutschland lebten etwa eine Viertelmillion Juden, jeder zweite von ihnen sei Mitglied der insgesamt 108 Gemeinden. «Als einziges Land in Europa verzeichnet die Bundesrepublik eine wachsende jüdische Bevölkerung. Und das, obwohl jüdische Gemeinden immer noch von außen bedroht werden.» Immer noch ständen jüdische Einrichtungen unter Polizeischutz. «Mein größter Wunsch wäre, dass dieser Polizeischutz irgendwann nicht mehr notwendig ist», so Schuster. Denn die jüdische Gemeinschaft habe in Deutschland «wieder fest Wurzeln geschlagen» und wolle das Leben mitgestalten.

ARD-Doku: Auf das Leben! Jüdisch in Deutschland


ARD-Kommentar von Esther Schapira: Der Antisemitismus vergiftet die Demokratie, egal, ob er von muslimischen, rechten oder linken Antisemiten kommt


Papst Franziskus: Christen können keine Antisemiten sein - wir teilen mit dem Judentum diesselben Wurzeln! (Rome Reports)


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto: Familie zu Sabbatgottesdienst in der Synagoge


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Lesermeinungen

 Stiller 20. Juli 2015 
 

Ich pflichte @Theobald bei. Umfassend.


0
 
 Theobald 20. Juli 2015 
 

@Chris2

Das ist eine steile These, für die ich gern einen Beleg sähe!

Ich kann aus meiner Erfahrung auch das Gegenteil behaupten: gerade "biodeutsche" (wie sie es nennen) sind gern dabei, politische Ressentiments gegen Israel mit antisemitischen Tendenzen zu vermengen.


0
 
 Chris2 20. Juli 2015 
 

Mich ärgert, dass beim "neuen Antisemitismus"

fast nie gesagt wird, woher er kommt, nämlich gerade nicht aus "der Mitte der [biodeutschen] Gesellschaft", sondern überwiegend aus einem Teil bestimmter Zuwanderergruppen. Vertuschung von negativen Tendenzen bei Minderheiten geht immer zulasten der Mehrheit, die pauschal und stellvertretend haftet und (individuell als Betroffene wie als Gesellschaft allgemein) gelähmt wird. Denn wie z.B. soll man ein Problem lösen oder sich gegen etwas wehren, das es angeblich gar nicht gibt (Ausländerkriminalität, Inländerfeindlichkeit, aus dem Islam erwachsenden Extremismus etc.) und schon jedes darüber halblaut Nachdenken als Ausländerfeindlichkeit gewertet wird?


6
 
 Stefan Fleischer 20. Juli 2015 

@ Theobald

Richtig!
Es gibt nicht nur die Judenfeindlichkeit. Es gibt auch eine immer stärker werdende Feindlichkeit gegen jüdisch/christlichen Wertehaltungen und eine generelle Feindlichkeit gegen all jene Religionen, bei denen Gefahr besteht, dass sie die eigene, bedingungslose "Freiheit" antasten könnten. Es gibt eine immer grösser werdende Feindlichkeit gegen Gott. Und das führt (leider!) dazu, dass Gott und die Abhängigkeit des Menschen von ihm immer weniger verkündet werden, und so diese Tendenzen immer mehr Raum gewinnen. Wo aber nicht Gott die Probleme löst, "lösen" sie die Menschen umsonst.


4
 
 Theobald 20. Juli 2015 
 

Brüder

Nachdem es langsam in einigen Gegenden Deutschlands auch erforderlich wird, Kirchen mit Polizeischutz zu umgeben, sollten sich die getrennten Brüder endlich auf Augenhöhe begegnen.
Juden und Christen sind in einer untrennbaren Schicksalsgemeinschaft, da beißt die Maus keinen Faden ab.


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