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Der Weg des Bischofs und die Gnade des Abschieds

15. Mai 2018 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: gebt Acht auf die Herde. Seid Bischöfe für die Herde, um die Herde zu behüten, nicht um eine kirchliche Karriereleiter hochzuklettern! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die erste Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 20,17-27) stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Papst Franziskus bei seiner Predigt in der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der siebten Woche im Osterkreis. Paulus verabschiedet sich von den Ältesten der Kirche, um nach Jerusalem zu gehen: „Nun ziehe ich, gebunden durch den Geist, nach Jerusalem und ich weiß nicht, was dort mit mir geschehen wird“ (V. 22). So bezeugt der Apostel den Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist und die Liebe zur Herde.

„Es ist dies ein starker Abschnitt“, so Franziskus, „der zu Herzen geht. Es ist dies auch ein Abschnitt, der uns den Weg eines jeden Bischofs im Moment des Abschieds sehen lässt“. Der Abschnitt aus der Apostelgeschichte berichte von dem Moment, da Paulus in Ephesus die Ältesten der Kirche, das heißt die Priester zusammenrufe. Er berufe eine „Versammlung des Priesterrats“ ein, um sich von ihnen zu verabschieden. Als erstes nehme er eine Art Gewissenserforschung vor. Er sage, was er für die Gemeinde getan habe und er unterstelle sich deren Urteil. Es hat den Anschein, als sei Paulus ein wenig stolz. Dagegen sei er nur objektiv. Er rühme sich allein zweier Dinge: „seiner Sünden und des Kreuzes Jesu Christi, der ihn gerettet hat“.


Dann erkläre er, dass ihn der Heilige Geist „zwinge“, nach Jerusalem zu gehen: „diese Erfahrung des Bischofs“, so Franziskus, „der Bischof, der es versteht, den Heiligen Geist zu unterscheiden, der zu unterscheiden weiß, wann es der Geist Gottes ist, der spricht, und der sich zu verteidigen versteht, wenn der Geist der Welt spricht“.

„Paulus weiß irgendwie“, so der Papst, „dass er Prüfungen und Leid entgegengeht, hin zum Kreuz, und das lässt uns an den Einzug Jesu nach Jerusalem denken, nicht? Er zieht ein, um zu leiden, und Paulus ist unterwegs zur Passion“. Der Apostel „bringt sich dem Herrn dar, in Gehorsam. Jenes ‚gebunden durch den Geist’. Der Bischof, der immer weitergeht, doch nach dem Heiligen Geist. Das ist Paulus“.

Schließlich verabschiede sich der Apostel unter dem Schmerz der Anwesenden: „ alle brachen in lautes Weinen aus, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn; am meisten schmerzte sie sein Wort, sie würden ihn nicht mehr von Angesicht sehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff“. Er hinterlasse Ratschläge, „sein Testament“ das kein Weltliches Testament sei, eine Hinterlassenschaft von Dingen:

„Er rät nicht: ‚Dieses Gut, das ich hinterlasse: gebt es dem da, das dem anderen, und das...’. Das weltliche Testament. Seine große Liebe ist Jesus Christus. Die zweite Liebe, die Herde. ‚Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde’. Gebt Acht auf die Herde. Seid Bischöfe für die Herde, um die Herde zu behüten, nicht um eine kirchliche Karriereleiter hochzuklettern, nein“.

Paulus empfehle die Priester Gott in der Gewissheit, dass er sie behüten und ihnen helfen werde. Dann gehe er erneut auf seine Erfahrung ein und erkläre: „Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt“:

„Das Testament des Paulus ist ein Zeugnis. Es ist auch eine Verkündigung. Es ist auch eine Herausforderung: ‚Ich habe diesen Weg zurückgelegt. Jetzt macht ihr weiter’. Wie weit entfernt ist doch dieses Testament von den weltlichen Testamenten: ‚Das hinterlasse ich dem, das dem anderen, das noch einem anderen...’, viele Güter. Paulus hatte nichts, nur die Gnade Gottes, den apostolischen Mut, die Offenbarung Jesu Christi und das Heil, das der Herr ihm geschenkt hatte“.

„Wenn ich diesen Abschnitt lese“, so der Papst abschließend, „dann denke ich an mich, weil ich Bischof bin und mich verabschieden muss“:

„Ich bitte den Herrn um die Gnade, mich auf diese Weise verabschieden zu können. Und aus der Gewissenserforschung werde ich nicht wie Paulus als Sieger hervorgehen... Nun, der Herr ist gut, er ist barmherzig, nun... Ich denke an die Bischöfe, an alle Bischöfe. Der Herr schenke uns allen diese Gnade, dass wir uns so verabschieden können, in diesem Geist, mit dieser Kraft, mit dieser Liebe zu Jesus Christus, mit diesem Vertrauen auf den Heiligen Geist“.

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Lesermeinungen

 phillip 17. Mai 2018 
 

Reise, Reisemittel und Steuermann

Zwei Schiffsversionen zur Reise: Auf der Brücke des ersten Schiffes „Katholische Kirche“ steht ein Papst, der seiner Mannschaft und den Passagieren Christus als Wahrheit, Weg und Leben (Ziel=Leben mit Christus im Paradies) verkündet. Zudem orientiert er sich noch an der Heiligsten Eucharistie und der Unbeflekten Empfängnis. Auf der Brücke des zweiten steht ein Papst, der seiner Mannschaft und den Passagieren lediglich sagt, er steuert das Schiff „in dem Wissen, dass keiner die Wahrheit besitzt, da die Wahrheit durch die Begegnung mit Christus empfangen wird“. Wer von beiden Päpsten ist nun geeignet, das Schiff „Katholische Kirche“ auf sicherem Kurs durch die Wirrnisse und Stürme der Zeit zu seinem Endziel zu bringen? Der Erst- oder der Zweitgenannte? Bei Letzterem habe ich so meine Zweifel, zumal er nach eigenen Angaben weder die Wahrheit noch den Weg kennt (kennen will). Beim Zweitgenannten handelt es sich im Übrigen um Papst Franziskus (Franziskus-Perle in kath.net vom 8.5.2013).


2
 
 js.maria 16. Mai 2018 
 

typisch

Die Antipapst-Front interpretiert die Worte des Papstes auf eine baldigen Rücktritt. Doch er spricht in der Mehrzahl. Die Hirarchien der Kirche sind hoffnungslos unterwandert von diversen Gruppen, nicht nur LGBT. Und es sind viele, die nicht mehr dem Heiligen Geist folgen, sondern ihrer Ideologie. Welchen Ausweg gibt es, ausser der Auflösung? Zum Beispiel, wie soll der Papst zukünftigen Missbrauch verhindern? Die Pädophilen melden sich ja nicht freiwillig, bevor sie zuschlagen! Geben wir es zu, die hirarchische Kirche hat zuviele Machtmenschen und Betrüger angelockt. Also muss die Hirarchie weg, dann ist auch der Missbrauch weg :-)


1
 
 lenitas 16. Mai 2018 
 

Das Schöne mitnehmen

@Phillip

Wir können doch aus jedem Pontifikat das Schöne und Inspirierende auf unsere Reise durch das Leben mitnehmen.

Für jedes gutgemeinte Gebet bin ich dankbar.


2
 
 Kostadinov 16. Mai 2018 

Karriereleiter

wird aber im aktuellen Pontifikat sehr aktiv genutzt, um die entsprechenden Höflinge in Position zu bringen: Cupich, Tobin (Newark), deKesel
oder auch in die andere Richtung: Müller, Burke


5
 
 phillip 16. Mai 2018 
 

Da ich den Papst sehr gerne mag, macht mich dieser Text richtig traurig.

Ad lenitas. Was hindert Sie eigentlich mit ihm zu gehen? Ihre nachhaltig persönliche, Tatsachen negierende Voreingenommenheit gäbe eine für Papst Franziskus - für Sie mit Sicherheit am Endziel nicht - erfreuliche Reisebegleitung ab. Ihnen eine gute Reise zu wünschen, halte ich als unangebracht. Bleibt nur mehr für Sie zu beten übrig, dass Sie die bevorstehende Warnung über den eingeschlagenen Irrweg ernst nehmen und zu dem zurückkehren, was Christus geoffenbart und die Lehre der Kirche bis 2013 stets verkündet hat.


7
 
 lenitas 16. Mai 2018 
 

Traurig

Da ich den Papst sehr gerne mag, macht mich dieser Text richtig traurig.


3
 
 Montfort 16. Mai 2018 

Will Papst Franziskus denn so bald zurücktreten?

„Wenn ich diesen Abschnitt lese“, so der Papst abschließend, „dann denke ich an mich, weil ich Bischof bin und mich verabschieden muss“.


5
 
 js.maria 15. Mai 2018 
 

die letzte Prüfung

Mit dem Abschied der Hirten, also der Bischöfe, kommt die letzte Prüfung über die Herde. Wer fähig ist, seinen Weg ohne Hirten zu finden, der wird zu Jesus finden, also ins Reich Gottes. Die anderen werden sich verirren. Jesus hatte diesen Moment angekündigt. Seid ihr bereit?


9
 

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