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EZB-Politik hat Folgen: Sparer müssen zahlen: Welche Banken bereits Negativzinsen von ihren Kunden verlangen
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Julian Stratenschulte/dpa Die Sparkasse München erwägt Negativzinsen für Sparer

Nach der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Geldpolitik noch einmal verschärfen zu wollen, werden Negativzinsen auf Bankguthaben immer wahrscheinlicher. Mit der Münchner Stadtsparkasse wagt sich nun erstmals ein großes Geldhaus in Deutschland aus der Deckung. Auch kleinere Institute verlangen schon länger Negativzinsen - und die Freibeträge für Sparer könnten weiter schrumpfen.

Negativzinsen auf Bankguthaben werden immer wahrscheinlicher. „Sollte der Einlagenzins der EZB von minus 0,4 auf minus 0,5 Prozent oder sogar noch weiter runtergehen, wird sich früher oder später jedes Institut mit diesem Thema auseinandersetzen müssen und wahrscheinlich nicht mehr umhinkommen, das den Kunden in Rechnung zu stellen“, sagte der Chef der Stadtsparkasse München, Ralf Fleischer, dem "Münchner Merkur".

Im vergangenen Jahr flossen 13 Millionen Euro an Negativzinsen

Allein vergangenes Jahr hätte die Stadtsparkasse Negativzinsen in Höhe von 13 Millionen Euro bezahlt. „Wenn dieser Zug jetzt weitergeht und aus 13 Millionen einmal 20 oder sogar noch mehr werden, dann können wir das irgendwann nicht mehr abfangen.“ Für Kleinsparer seien im Fall von Negativzinsen aber Freibeträge für Guthaben bis 50.000 Euro oder 100.000 Euro denkbar.

Mit der Münchner Stadtsparkasse wagt sich ein großes Geldhaus in Deutschland aus der Deckung. Das Münchner Institut ist die fünftgrößte Sparkasse in Deutschland und die größte in Bayern. Bislang haben vor allem kleinere Banken – wie beispielsweise die Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee – Negativzinsen für Privatkunden eingeführt, oft verbunden mit einem Freibetrag. Auch viele Firmen und Kommunen zahlen bereits Strafzinsen auf Guthaben.

Negativzinsen bereits ab 100.000 Euro

Laut dem Verbraucherportal „Biallo“ erheben derzeit 115 Geldhäuser in Deutschland Negativzinsen von einem Teil ihrer Kunden. Während die meisten erst ab 250.000 oder 500.000 Euro Negativzinsen verlangen, stellen einige diese bereits ab 100.000 Euro Einlagensumme in Rechnung:

  • Fidor Bank: Minus 0,4% (Geschäftskonto)
  • Raiffeisenbank Gmund: Minus 0,4% (Geschäfts-, Giro- und Tagesgeldkonto)
  • Volksbank eG Überlingen: Minus 0,4% (Geschäfts-, Kontokorrent- und Tagesgeldkonto)
  • Geno Bank Essen: Minus 0,4%
  • Volksbank Eisenberg: Minus 0,4% (Giro- und Tagesgeldkonto)
  • Sparda-Bank Berlin: Minus 0,4%
  • Erzgebirgssparkasse: Minus 0,4% (Geschäftskonto)
  • Ostsächsische Sparkasse Dresden: Minus 0,35% (Tagesgeldkonto)
  • Sparkasse Vogtland: Minus 0,4%
  • Sparkasse Mittelthüringen: Minus 0,4% (Folgekonto)
     

Weitere Zinsschritte möglich

EZB-Präsident Mario Draghi hatte Ende Juli eine weitere Lockerung der Geldpolitik angedeutet („alle Instrumente sind auf dem Tisch“). Am 12. September will der EZB-Rat über mögliche weitere Zinsschritte entscheiden.

Zum Thema: Formulierung geändert - Mit einem kleinen Wort legt die EZB den Grundstein für Jahre hoher Inflation

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