Hiob 34

Einheitsübersetzung 2016

1 Dann ergriff Elihu das Wort und sprach:2 Ihr Weisen, hört meine Worte, / ihr Kundigen, leiht mir Gehör!3 Denn das Ohr prüft die Worte / und der Gaumen schmeckt die Speise. (Hi 12,11)4 Lasst das Recht uns untersuchen, / erkennen unter uns, was gut ist!5 Denn Ijob hat gesagt: Ich bin gerecht, / doch Gott hat mir mein Recht entzogen.6 Meinem Recht zuwider soll ich lügen? / Unheilbar traf mich ohne Schuld der Pfeil. (Hi 9,15)7 Wo ist ein Mann wie Ijob, / der Lästerung wie Wasser trinkt, (Hi 15,16)8 der hingeht, um sich zu Übeltätern zu gesellen, / und mit den Frevlern Umgang pflegt?9 Denn er hat gesagt: Es nützt dem Menschen nichts, / dass er in Freundschaft lebt mit Gott.10 Darum hört mir zu, ihr Männer mit Verstand! / Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, / und dem Allmächtigen, Frevel zu üben.11 Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm, / nach eines jeden Verhalten lässt er es ihn treffen. (Ps 62,13; Spr 24,12; Sir 16,14)12 Nein, wahrhaftig, nie tut Gott Unrecht / und der Allmächtige beugt nicht das Recht. (1Mo 18,25)13 Wer hat ihm die Erde anvertraut / und wer den ganzen Erdkreis hingestellt?14 Wenn er seinen Sinn auf ihn richtet, / seinen Geist und Atem zu sich holt, (1Mo 2,7; 1Mo 3,19; Ps 104,29; Pred 3,20; Pred 12,7)15 muss alles Fleisch zusammen sterben, / der Mensch zum Staub zurückkehren.16 Hast du Verstand, so höre dies, / lausche dem Laut meiner Worte!17 Kann, wer das Recht hasst, Herrschaft führen? / Und willst du den Gerechten, den Erhabenen verklagen, (Röm 3,5)18 ihn, der zum König sagt: Du Nichtsnutz!, / zu Edelmännern: Bösewicht!, (Jes 40,23)19 der nicht auf Fürsten Rücksicht nimmt, / vornehm nicht vor arm begünstigt; / denn alle sind sie seiner Hände Werk. (Sir 35,16)20 Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht; / das Volk gerät in Aufruhr und sie müssen fort. / Starke müssen weichen, / ohne dass eine Hand sich rührt.21 Denn seine Augen schauen auf des Menschen Wege, / alle seine Schritte sieht er wohl. (Jer 32,19; Hebr 4,13)22 Keine Finsternis gibt es, keinen Todesschatten, / wo sich die Übeltäter bergen könnten. (Ps 139,12)23 Denn dem Menschen setzt er keine Frist, / zu Gott ins Gericht zu gehen.24 Gewaltige knickt er ohne Verhör / und stellt andere an ihren Platz. (Dan 2,21)25 Wahrhaftig, er kennt ihre Taten, / er stürzt sie bei Nacht und sie werden zermalmt.26 Wie Frevler schlägt er sie / an einem Ort, wo man es sieht,27 weil sie von ihm wichen, / nicht achteten auf alle seine Wege.28 So lässt er des Armen Geschrei zu sich kommen, / er hört das Geschrei der Gebeugten.29 Hält er sich still, wer spricht ihn schuldig? / Verbirgt er sein Gesicht, wer nimmt ihn wahr? / Über Volk und Mensch wacht er zugleich, (Weis 12,2)30 damit nicht ein ruchloser Mensch König wird, / dem Volk zur Falle.31 Denn nicht ist es an Gott, zu sagen: / Geirrt habe ich, ich mache es nicht wieder falsch.32 Was ich nicht sehe, lehre du mich! / Tat ich Unrecht, ich will es nicht mehr tun.33 Soll er nach deinem Sinn vergelten, / weil du verwirfst? So musst ja du entscheiden, nicht ich, / und was du weißt, das sage an!34 Verständige Männer werden zu mir sagen, / ein jeder Weise, der mich hört:35 Ohne Wissen redet Ijob, / seinen Worten fehlt es an Verständnis.36 Wohlan, weiter werde Ijob geprüft, / weil er nach der Frevler Art erwidert. (Hi 33,14)37 Denn Auflehnung fügt er seiner Sünde noch hinzu, / in unserer Mitte höhnt er laut, / mehrt seine Worte gegen Gott.