Arbeitsmarkt :
Vielen Flüchtlingen droht Arbeitslosigkeit

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Flüchtlinge werden Mehrarbeit bringen - für die Arbeitsagenturen.
Immer mehr Geringqualifizierte strömen nach Deutschland. Der Chef der Arbeitsagentur Weise dämpft im Gespräch mit der F.A.Z. übertriebene Erwartungen schneller Erfolge und fordert einfachere Verfahren.

Die Flüchtlingswelle dürfte bald auch deutliche Spuren am deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen. Auf die Frage, ob 2016 die Arbeitslosigkeit spürbar steigen werde, sagte Frank-Jürgen Weise, der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, dieser Zeitung: „Wenn nichts passiert, ja.“ Entscheidend für die Entwicklung sei, ob weiterhin so viele Flüchtlinge kommen wie bislang. Für das laufende Jahr hält Weise an der Prognose von knapp 2,8 Millionen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt fest, da die Konjunktur gut sei und viele Flüchtlinge wegen des Registrierungsprozesses in der Arbeitsmarkt-Statistik schlicht noch nicht auftauchten. 2015 verzeichnet die Arbeitsagentur bislang rund 380 000 neue Arbeitssuchende aus den klassischen Herkunftsländern Afrikas oder des Nahen Ostens. Genauso viele Menschen aus diesen Regionen seien schon in Deutschland sozialversichert beschäftigt, weshalb Weise eine Vermittlung in Arbeit der bisherigen Neuankömmlinge für machbar hält. „Die Größenordnungen, die da sind, schaffen wir“, sagt der Agenturchef. „Die große Herausforderung werden die Menschen sein, die noch kommen werden.“

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