Starts nur, wenn das Pentagon will
Bestätigt: Die 15 Eurofighter sind ohne Crypto- Codes des US- Verteidigungsministeriums wertlos
Kein österreichischer Eurofighter darf ohne ihre Navigations- und FunkDaten abheben: Zwei USBürger, die in der Hochsicherheitszone am Fliegerhorst Zeltweg stationiert sind, liefern diese Codes. Jetzt ist bestätigt: Sie sind Mitarbeiter der Foreign Military Sales Unit des US- Verteidigungministeriums – die 15 um 1,7 Milliarden € gekauften Jets hängen also an der kurzen Leine des Pentagons.
„ Ja, das ist ein Trauerspiel: Die Europäer schaffen’s, dass Airbus- EADS einen europäischen Kampfjet baut, aber dann sind wir trotzdem bei der Software für Navigation, Funkverschlüsselung und FreundFeind- Erkennung von den USA abhängig“, kritisiert ein leitender Mitarbeiter im Verteidigungsministerium und bestätigt inoffiziell die Recherchen der „ Krone“. So sind die beiden US- Bürger am Fliegerhorst Hinterstoisser, die vor jedem einzelnen Eurofighter- Start die Crypto- Schlüssel für eine Verschlüsselung des Funkverkehrs und für die Navigation freigeben müssen, nämlich keineswegs Mitarbeiter einer „ kleinen Sicherheitsfirma“: Sie werden vielmehr von der absolut nicht kleinen Foreign- Military Sales- Einheit ( FMS) der Defence Security Cooperation Agency ( DSCA) gestellt, die ihren Sitz direkt im Pentagon in Washington hat.
Für US- Außenpolitik „ a fundamental tool“
Die Foreign Military Sales, die Jahr für Jahr weltweit Milliardendeals über Waffen, Ausrüstung und US- Militärpersonal abschließt, ist laut Eigendefinition auf der Homepage des US- Verteidigungsministeriums „ a fundamental tool of U. S. foreign policy“, also ein „ wichtiges Werkzeug der US- Außenpolitik“.
Diese Einschätzung ist durchaus realistisch: Immerhin könnten alleine die zwei FMS- Mitarbeiter in Zeltweg in einem Krisenfall – wie während der Balkankriege – die Herausgabe der für einen Eurofighter- Einsatz nötigen Daten verweigern und damit etwa garantieren, dass NATO- Waffentransporte quer über unser neutrales Land weiterhin möglich wären. „ Wir sind aber mit Verträgen abgesichert“, versucht man im Bundesheer solche Bedenken rasch zu zerstreuen.
Wie berichtet, kostet die österreichischen Steuerzahler die „ Serviceleistung“des US- Verteidigungsministeriums auch noch 500.000 Euro pro Jahr.