Methodik &
Mindeststandards

Die sorgfältige Prüfung von Quellen ist zentral. Wie wir Themen setzen, Perspektiven auswählen und welche Quellen wir in unserer täglichen Arbeit nicht berücksichtigen, erfahrt ihr hier.
Hassbotschaften und Falschinformationen verbreiten sich im digitalen Zeitalter extrem schnell. Häufig sogar schneller als gut recherchierte, differenzierte Beiträge, die den Gehalt mitbringen, den man sich eigentlich wünscht. Deshalb ist es uns wichtig, Medien, die auf Buzzard stattfinden, sorgfältig zu prüfen.
Nur wenn Medien gewisse journalistische Mindeststandards erfüllen, können wir davon ausgehen, dass die Perspektiven-Vielfalt, die wir auf Buzzard abbilden, dem demokratischen Diskurs zuträglich ist - und ihm nicht schadet.

Wie wir Themen setzen

Aus unserem Fundus an mehr als 2000 Quellen, den wir täglich durchsuchen, destillieren wir Tagesthemen und Debattenthemen, die in deutschen und englischsprachigen Medien Topthemen sind, d.h. in mindestens fünf überregionalen Medien diskutiert werden. Unser Fokus liegt auf politischen und gesellschaftspolitischen Themen in Deutschland, wir behandeln allerdings auch internationale politische Konflikte und Debatten.

Hintergrund für den Fokus auf Topthemen ist, dass wir uns in erster Linie als Medienspiegel verstehen, der Vielfalt und Überblick liefert zu Themen, die bereits breit in Medien und Gesellschaft diskutiert werden.

Darüber hinaus gibt es für uns zwei Faktoren, die für die Themensetzung entscheidend sind:

1.

Wir fokussieren uns auf Kontroversen

  • Das sind Themen, zu denen innerhalb der Gesellschaft verschiedene Standpunkte und Meinungen diskutiert werden.
  • Indikatoren für relevante Kontroversen sind für uns: Mediendiskussionen; Debatten auf Social Media; Debatten, die Gesprächsthemen im Alltag sind; Debatten, die politische Parteien führen; Kontroversen, die Gewissenskonflikte thematisieren.
2.

Wir fokussieren uns auf (gesellschafts)politische Themen

  • Unser Ziel ist es, politische Meinungsbildung zu stärken. Daher setzen wir ausschließlich Themen, die relevant sind für politische Meinungsbildung, keine puren Entertainment-Themen.
  • Indikatoren für Relevanz sind für uns:
    • großer Einfluss auf die politische Meinungsbildung
    • viele Menschen sind betroffen
    • Einfluss auf Weltpolitik und/oder Weltwirtschaft
    • aktuelle Bezüge (z.B. Wahlen, internationale Konflikte, Gesetzesvorlagen und -Beschlüsse)

Wie wir Perspektiven auswählen

In unserem Kurationsteam wählen wir täglich aus unserem Quellenkatalog aus deutsch- und englischsprachigen Quellen Perspektiven aus, die wir zu aktuellen Nachrichten und Debatten einordnen. Wir gehen dabei in drei Schritten vor:

1.

Medien scannen und sammeln

Zunächst sammeln wir alle Medienstimmen, die in unserem Set von mehr als 2000 Quellen zu den Themen des Tages veröffentlicht wurden. Wir finden Quellen dabei über unsere Datenbank, über RSS-Reader, Social Media und Suchmaschinen. Die Leitfrage in diesem Prozess ist: Was schreiben etablierte deutsche Medien, relevante Blogs und internationale Medien zu den Themen des Tages?
2.

Herausdestillieren der unterschiedlichen Positionen

In diesem Set an Perspektiven suchen wir nun gezielt nach Medienbeiträgen, die unterschiedliche inhaltliche Positionen vertreten. Wir gruppieren die Beiträge dabei inhaltlich. Alle Beiträge, die eine ähnliche Sichtweise vertreten, kommen jeweils auf denselben Stapel. So haben wir am Ende zahlreiche Stapel zusammengestellt, die die vielfältigen Perspektiven der Medienlandschaft abdecken, die zu den Themen des Tages veröffentlicht worden sind.
3.

Kuration, Aufbereitung und journalistische Einordnung

Das sind Themen, zu denen innerhalb der Gesellschaft verschiedIm dritten Schritt wählen wir aus diesen verschiedenen Blickpunkten auf aktuelle Themen jeweils die Medienbeiträge aus, die unsere Kriterien inhaltlich und qualitativ am besten erfüllen.

Wir fassen die Kernthese des Beitrags kompakt zusammen, prüfen die Hintergründe von Autor*in und Quelle und ordnen die Perspektive so gut wie möglich journalistisch ein, um unseren Leser*innen die Möglichkeit zu geben, Kontext und Stichhaltigkeit der Argumentation besser bewerten zu können.ene Standpunkte und Meinungen diskutiert werden.

Inhaltliche Kriterien für Perspektivenauswahl

Art und Gattung der Medienbeiträge auf Buzzard:

  • Analysen, Kommentare, Leitartikel, Interviews, Reportagen, Hintergrundtexte, Features
  • vorrangig deutsch- und englischsprachige Beiträge
  • neben Beiträgen aus großen etablierten deutschen Medien vor allem auch Beiträge internationaler Medien, Blogs, Online-Magazine und wissenschaftlicher Publikationen.
  • > Aber keine Nachrichtentexte

Inhaltlicher Schwerpunkt der Medienbeiträge auf Buzzard:

  • Oberstes Kriterium ist die Vielfalt der inhaltlichen Perspektiven pro Thema. Wir besprechen keine zwei Beiträge in einer Debatte oder zu einem aktuellen Tagesthema, die dasselbe Argument, denselben Blickpunkt wiederholen.
  • Darüber hinaus suchen wir:

  • ausführliche Beiträge, die Tiefgang bieten
  • Beiträge, die Argumente gut begründen (logische und gut fundierte Begründungen)
  • Beiträge von Protagonist*innen und Expert*innen (z.B. renommierte Politolog*innen, Ökonom*innen oder Aktivist*innen)´
  • internationale Perspektiven und Perspektiven von vor Ort (bei internationalen Themen auch Medien/Stimmen aus diesen Ländern und nicht nur über sie)
  • bei Debatten: konstruktive Lösungsansätze
  • überraschende, utopische Beiträge, die neue Denkanstöße und Perspektivwechsel bieten

Mindeststandards für Medien

Wir haben einen Quellenkatalog von mehr als 2000 Medien aufgebaut. Darin enthalten sind deutschsprachige Zeitungen, Zeitschriften, Online-Magazine, wissenschaftliche Publikationen und Blogs, Medienangebote des Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie reichweitenstarke englischsprachige Medien in Europa, Afrika, Asien, USA und Lateinamerika.

Diese Quellen werden von unserer Redaktion sorgfältig auf unsere journalistischen Mindeststandards geprüft.

Auf dem „ersten Stapel“ liegen Medien, die wir in unserer täglichen Arbeit mit großem Grundvertrauen für eine fundierte Meinungsbildung berücksichtigen.

Dazu gehören u.a. etablierte Medienmarken wie Deutschlandfunk, Zeit, FAZ, politische Blogs wie u.a. Netzpolitik oder Makronom und internationale Zeitungen wie u.a. der Guardian, die New York Times oder Foreign Affairs. In Steckbriefen erörtern wir Hintergründe zur Gründungsgeschichte, Finanzierung, zur Blattlinie und möglichen politischen Affiliationen sowie Stimmen der Kritik an den Medien.

Auf dem „zweiten Stapel“ liegen Medien, die ebenfalls wichtig für eine fundierte Meinungsbildung sind, die aber besonders gründlich journalistisch geprüft und eingeordnet werden müssen.

Dazu zählen Medien, die publizistisch nicht unabhängig arbeiten (z.B. NGOs, Lobbyverbände und Parteimedien) sowie Medien, die zwar Teil des demokratischen Diskurses sind, aber immer wieder journalistische Standards verletzen (so z.B. bei Fox News, Nachdenkseiten oder Achgut). In Steckbriefen erörtern wir die Hintergründe und recherchieren u.a. politische Abhängigkeiten, Blattlinie und Finanzierung.

Medien, die auf dem „dritten Stapel“ landen, verstoßen gegen unsere journalistischen Mindeststandards und „Rote Flagge“-Kriterien (siehe unten).

Diese Medien schauen wir uns in unserer täglichen Arbeit für Buzzard „Der Tag“ nicht an. Dazu zählen Medien wie PI News, Indymedia, Compact oder die Sezession.

Wann wir bei Medien die „rote Flagge“ hissen

Wir berücksichtigen Medien in unserer täglichen Arbeit nicht, wenn sich eines oder mehrere der folgenden Kriterien nach unserer Prüfung bestätigt haben. Das heißt, wenn Medien...
als verfassungsfeindlich eingestuft sind
zu Gewalt gegen Menschen aufrufen
den Holocaust oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit verharmlosen
extremistische Organisationen und Gruppen offen unterstützen oder eng mit diesen vernetzt sind
oder kein Impressum haben, sodass unklar ist, wer hinter der Quelle steckt

Mindeststandards für Perspektiven

Es muss nachvollziehbar sein, wer hinter einem Beitrag steckt

(Autor*in oder verantwortliche Ressortleitung wird explizit genannt oder kann von uns ausfindig gemacht werden)

Beiträge sollten einen Erkenntnisgewinn liefern

(z.B. neue Denkanstöße liefern, zuvor unbekannte Motive offenlegen, Zusammenhänge differenziert darstellen, etc.)

Beiträge verbreiten keinen Rassismus, menschenverachtende Aussagen oder Hassrede

(u.a. Volksverhetzung, Diskriminierung, Aufruf zu Gewalt an Menschen, Antisemitismus, Bestreiten oder Verharmlosen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit)

Originalbeiträge sollten gut lesbar sein

(kohärente Texte, wenig Rechtschreibfehler, idealerweise angenehm zu lesen)

Beiträge enthalten gut begründete Argumente und keine Parolen

(Autor*in begründet Argument mit überprüfbaren Zahlen, Beispielen oder Gedankenexperimenten)

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