Panorama

Muslime wollen Kirche kaufen Shitstorm gegen Erzbischof

Die katholische Kirche muss wegen sinkender Mitgliederzahlen in vielen Ländern Gotteshäuser schließen.

Die katholische Kirche muss wegen sinkender Mitgliederzahlen in vielen Ländern Gotteshäuser schließen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die katholische Kirche in Frankreich will eines ihrer Gebetshäuser verkaufen. Eine muslimische Organisation meldet Interesse an – und löst allein dadurch eine Welle an Beschimpfungen gegen die Katholiken aus.

Der geplante Verkauf einer katholischen Kirche sorgt in Frankreich für helle Aufregung. Weil eine muslimische Organisation Interesse an dem Gebäude in der Arbeiterstadt Vierzon hat und es zu einer Moschee umwidmen will, bekommt das zuständige Bistum in Bourges seit Tagen massenweise böse E-Mails und Drohanrufe. "Das hätte ich niemals erwartet", zitierte die Tageszeitung "Le Parisien" Erzbischof Armand Maillard. Man bedauere diese aufgeblasene und unsachliche Auseinandersetzung.

Der Erzbischof spielte damit darauf an, dass es neben der muslimischen Organisation noch eine ganze Reihe anderer Interessenten für das schlichte Kirchengebäude aus den 1950er Jahren gibt. Mittlerweile sollen sogar Rechte und erzkonservative Katholiken versuchen, den Kaufpreis von 170.000 Euro aufzubringen.

Die Entscheidung zur Veräußerung der Kirche sei nicht leicht gefallen, kommentierte der Pfarrer der rund 200 Kilometer südlich von Paris gelegenen Gemeinde Vierzon. Angesichts der sinkenden Zahlen von Kirchgängern und Spendern sei sie allerdings vernünftig. Die Gemeinde hat noch mehrere andere Kirchen.

Quelle: ntv.de, dpa

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