Gemeindebundpräsident Alfred Riedl
"Gemeinden bereiten sich aktiv auf mögliche Katastrophen vor"

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl meint, man bereite sich in den Gemeinden auf mögliche Katastrophen vor, aber Panik ist unangebracht. | Foto: Arnold Burghardt
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  • Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl meint, man bereite sich in den Gemeinden auf mögliche Katastrophen vor, aber Panik ist unangebracht.
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Der Klimawandel wird immer spürbarer. Unlängst hat daher der Zivilschutzverband die Bevölkerung aufgerufen, sich rechtzeitig auf mögliche Naturkatastrophen und ihre Folgen vorzubereiten. Vor diesem Hintergrund spielen unsere Gemeindeverwaltungen eine zentrale Rolle. Wir haben dazu Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl befragt.

Durch die vielen Naturkatastrophen wird der Zivilschutz immer mehr ein Thema. Was heißt das für Österreichs Gemeinden?
ALFRED RIEDL: Die österreichischen Gemeinden bereiten sich natürlich aktiv auf mögliche Katastrophenereignisse vor. Es gibt in jeder Gemeinde einen lokalen Katastrophenschutzplan. Die Gemeinden werden auch bei den Schutzplänen auf Bezirks- und Landesebene gehört.

Und was können die Gemeinden unmittelbar tun?
Gerade in puncto Hochwasser oder Lawinen sind die Gemeinden sehr aktiv, um für den entsprechenden Schutz der Bevölkerung zu sorgen. Die Anforderungen sind aber vielfältig und man kann sich nicht vor allem schützen.


Alfred Riedl, Foto: Arnold Burghardt

Was ist denn zum Beispiel eine spezielle Anforderung?
Für den Fall eines Blackouts, also eines totalen großflächigen Stromausfalls, gilt es zum Beispiel, die wichtigsten Infrastrukturen so unabhängig zu machen, dass sie im Notfall funktionieren, weil Gemeinden im Ernstfall eine wichtige Koordinierungsfunktion haben. Sie überarbeiten daher regelmäßig die eigenen Katastrophenschutzpläne und passen sie an neue Erkenntnisse an.

Wie erfahren die Bürgerinnen und Bürger davon?
Über die regelmäßige Information in den gemeindeeigenen Medien. Informieren können sich die Bürgerinnen und Bürger aber auch direkt im Gemeindeamt und natürlich auch beim Zivilschutzverband, der regelmäßig Broschüren herausbringt.

Und der Gemeindebund?
Auch der Gemeindebund nimmt die Vorsorge ernst. Auf dem Gemeindeportal kommunalnet.at gibt es gerade einen inhaltlichen Schwerpunkt zum Thema „Blackout-Vorsorge“.

Gibt es nicht auch ein österreichweites Portal über alle Zivilschutzbeauftragten in den Gemeinden?
Leider nicht mehr. Dieses musste im Zuge der Datenschutzgrundverordnung abgedreht werden.

Wie kann man sich selbst vorbereiten?
Im Fall des Blackouts oder eines Reaktorunfalls muss man sich dafür rüsten, einige Tage oder auch eine Woche ohne Leitungswasser, Strom oder ohne frische Nahrung auskommen zu müssen. Gemeinden, Bezirke und Länder müssen sich in einem solchen Fall vor allem darauf konzentrieren, wichtige Infrastrukturen wie Spitäler oder Pflegeheime aufrecht zu erhalten und Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Panik ist jetzt aber unangebracht?
Ja. Völlig. Aber trotz aller Schutz- und Vorsorgemaßnahmen besteht doch immer ein Restrisiko. Daher ist es wichtig, dass sich auch jeder Einzelne  mit dem Thema beschäftigt und rechtzeitig vorsorgt.

Redaktion: Wolfgang Unterhuber

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