Bereits im Jahr 2012 witterte Orhan Akman, seinerzeit Linken-Stadtrat von München, hinter dem Wort „Schwarzfahrer“ Diskriminierung. Diese Bezeichnung für Ticketsünder sei rassistisch, „da sie die Hautfarbe bestimmter Menschen in einen negativen Kontext stellt“. Was lange währt, wird endlich „gut“: Der rot-rot-grüne Berliner Senat hat es auf den Index gesetzt.

    Ersetzt werden soll es durch „Fahrer ohne gültigen Fahrschein“. Auch das Wort „anschwärzen“ ist unerwünscht. Das heißt jetzt „melden“ oder „denunzieren“, dem Deutschen im Nationalsozialismus, in der DDR und derzeit wieder bestens geläufig. Und so müssen die Mitarbeiter in den Ämtern Berlins fortan ihre Zunge hüten vor „rassistischen“ und „geschlechterungerechten“ Entgleisungen – dem bösen generischen Maskulinum, der verallgemeinernden männlichen Form. Sie sollen sich künftig an den „Leitfaden für Mitarbeitende der Berliner Verwaltung zum diversitysensiblen Sprachgebrauch“ halten.

    44 Seiten lang ist der und Teil eines Diversity-Landesprogramms, das laut Berliner Zeitung „die Mitarbeiter in den Amtsstuben ertüchtigen soll für das Kommunizieren ,mit den Menschen in dieser Stadt‘, unabhängig von deren Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Hautfarbe, Alter, Behinderung, Religion, Weltanschauung und sexueller Identität“. Die Landesstelle für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung unter der Hoheit des grünen Justizsenators Dirk Behrendt habe die Anleitung erarbeitet.

    Demnach wird aus Radfahrern „Radfahrende“ oder aus Fußgängern „Zu Fuß Gehende“ – die harmlosere Variante der Sprachverhunzung. Der „Asylbewerber“ soll nun „Schutzberechtigter“ heißen, da die ursprüngliche Bezeichnung wegen des generellen Grundrechtes auf Asyl irreführend sei. Der „Ausländer“ mutiert nunmehr verbal zum „Einwohnenden ohne deutsche Staatsbürgerschaft“, Menschen mit Migrationshintergrund sind nach dieser neuen Doktrin „Menschen mit internationaler Geschichte“. Und bei dem Wort „Schwarze“ für Afrikaner handele es sich um eine politische Selbstbezeichnung „für Menschen, die Rassismuserfahrungen machen“. Oh, wie mies ist doch dieses Land, in dem die ganze Welt leben will…

    Doch das, was die Autoren vorgeblich verhindern wollen – über die Sprache Meinungen zu lenken und Handlungen zu beeinflussen – wird mit dem Verbot der Bezeichnung „Wirtschafts-/Armutsflüchtlinge“ nachgerade installiert: Manipulation und Verdummung vom Feinsten. Der Begriff sei abwertend, da er impliziere, Asylsuchende kämen vorrangig aus wirtschaftlicher Not nach Deutschland und nutzten damit das Grundrecht auf Asyl aus. Mit dem Begriff „Armutsmigration“ werde vor allem eine vermeintliche Einwanderung in die Sozialsysteme impliziert, die – und an dieser Stelle darf gelacht werden – gesetzlich aber ausgeschlossen sei. Hier werden die Wahrnehmung von Millionen von Menschen, deren Intelligenz sowie mehr noch die Tatsachen geleugnet, ad absurdum geführt…

    Nicht weniger absurd ist das über ganze elf Seiten ausgeschlachtete Thema „Sexuelle Orientierungen“, Lieblingsangelegenheit der Rotgrünen. Ihre Neusprech-Diktatur sieht vor, den unzähligen Geschlechtsidentitäten, dem „geschlechtsunabhängigem Begehren“ und der „Cis-Geschlechtlichkeit“ Raum zu geben. Bi-Sexualität müsse über der herkömmlichen Zwei-Geschlechter-Ordnung stehen und um den Begriff „Pansexualität“ erweitert werden, indem auch trans- und intergeschlechtliche sowie „nicht-binäre“ Menschen berücksichtigt werden.

    Thor Kunkel: Wörterbuch der Lügenpresse. Wenn Sprache Denken blockiertWenn Sprache das Denken manipuliert:
    Bestsellerautor Thor Kunkel erklärt, wie Begriffsumdeutungen den gesunden Menschenverstand ausschalten sollen. Durch Sprachregelungen errichten gleichgesinnte Politiker und Journalisten immer neue Denkblockaden, um die kritische Auseinandersetzung mit der Realität zu verhindern. Was nicht gesagt werden kann, wird am Ende auch nicht mehr gedacht.
    Sprache als Werkzeug der Repression & Gedankenkontrolle: Die von den System-Medien vorangetriebene Infantilisierung unserer Sprache hat inzwischen groteske Ausmaße erreicht. Deutsche Gazetten quellen über von Worthülsen, Begriffsumdeutungen, halbwahren Floskeln, wohlfeilen Mustersätzen, linguistischen Simplifizierungen, Kampfbegriffen und ewig gleichen linkspädagogischen Argumentationsmustern, die das Denken der Menschen normieren, ja ausschalten sollen. 383 Seiten, gebunden. Hier erhältlich.

    Als nächstes dürften im Rahmen der Vergewaltigung der deutschen Sprache, ausgeklügelt von augenscheinlich unterbeschäftigten Möchtegernwissenschaftlern, die Begriffe „Schwarzbrenner“, „Schwarzgeld“, „Schwarzarbeiter“ oder „Schwarzmarkt“ auf der Abschussliste stehen, sind sie doch allesamt allein wegen des Wortes „schwarz“ diskriminierend, politisch nicht korrekt. Und überhaupt: Die Farbe an sich ist zu verbieten, um nicht in den Ruch von Abneigung gegen Afrikaner zu geraten – auch wenn „schwarz“ gemeinhin für illegal steht…

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