Durchbruch nach Polen!: Lukaschenko-Schergen reißen Grenzzaun nieder

Quelle: Twitter/@Straz_Graniczna
Von: Julian Röpcke

Gefährliche Eskalation an der belarussisch-polnischen Grenze!

In der Nacht zum Mittwoch gab es an gleich zwei Stellen des Grenzzauns offenbar erfolgreiche Durchbrüche von Migranten nach Europa, die aktiv von Soldaten und staatlichen Schleusern des belarussischen Diktators unterstützt wurden. Polen schickte viele der Durchgebrochenen umgehend zurück nach Belarus.

Der polnische Grenzschutz erklärte in einer Mitteilung am Mittwochmorgen:

Gestern, am 23. 11. gegen 19:00 Uhr, drückte eine Gruppe von über 100 aggressiven Ausländern gewaltsam durch die Grenze zwischen Polen und Belarus. Auf die polnischen Dienste wurden Steine ​​geworfen. Der Angriff fand unter der Aufsicht der belarussischen Dienste statt.

Video-Aufnahmen zeigen ein großes Loch im Grenzzaun, etwa 60 Kilometer nördlich der weißrussischen Metropole Brest im Süden des Landes. Hinter dem circa vier Meter breiten Loch, das offenbar mit Pressspanplatten in den Stacheldraht geschlagen wurde, stehen schwer bewaffnete und vermummte Soldaten des Lukaschenko-Regimes. Einer von ihnen blendet die Polen mit einem Blitzlicht.

Ein anderes Foto zeigt ein weiteres Loch bei der polnischen Stadt Mielnik, etwa 200 Kilometer südlich des Grenzpostens Kuznica, der noch in der vergangenen Woche Schwerpunkt der Auseinandersetzungen war. Hier wurde der Grenzzaun offenbar mit einer aus Holz gebauten Leiter überwunden.

„Gruppen von 40 aggressiven Ausländern griffen die polnischen Dienste mit Steinwürfen, Ästen und Blendgranaten an“, teilten die polnischen Behörden zu diesem Vorfall mit.

Auch bei Mielnik wurde die Grenze durchbrochen. Belaurssische Soldaten stehen direkt hinter dem überwundenen Grenzzaun

Auch bei Mielnik wurde die Grenze durchbrochen. Belaurussische Soldaten stehen direkt hinter dem überwundenen Grenzzaun

Foto: @Straz_Graniczna/Twitter

Migranten sind weder im Video noch im Foto zu sehen. Offenbar haben sie es bereits vor dem Eintreten der polnischen Grenzer über die Absperrung geschafft.

Dazu passt eine weitere Mitteilung des Grenzschutzes vom Mittwoch. Demnach habe es am Vortag „267 Versuche, die Grenze illegal zu überqueren“ gegeben. In 44 Fällen seien „Entscheidungen, Polen zu verlassen“ getroffen und umgesetzt worden.

Möglicherweise handelt es sich hierbei um erzwungene Rückführungen von Migranten nach Belarus, sogenannte „Pushbacks“, die Polen nach EU-Recht überhaupt nicht durchführen darf.

Lukaschenko Opfer„Wenn ich zurück muss, werde ich mich umbringen“

Quelle: BILD / Mohammad Rabie

Klar ist jedoch: Lukaschenkos Regime hilft Migranten weiter, die Grenze in Richtung Europa zu überqueren – und das neben dem Aufstacheln und Bewachen der Flüchtlinge mittlerweile offenbar auch mit Werkzeugen, Waffen und schwerem Gerät zum Überwinden der Grenzanlage.

Die in einem Logistik-Lager errichtete Flüchtlingsunterkunft bei Kuznica, in der etwa 1 00 Menschen untergekommen sind, dient dabei offenbar als Propaganda-Versuch des Regimes, den Eindruck von Humanität und einem Ende der Krise zu suggerieren.

In Wirklichkeit greifen Lukaschenko-Schergen und Migranten den Grenzzaun derweil an immer mehr Stellen an und dies auf einer Länge von kaum überwachbaren 200 Kilometern zwischen den Städten Brest und Grodna.

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