Ludwig Erhard plötzlich in der SPD?: Baerbock irritiert mit Aussage über Soziale Marktwirtschaft

Annalena Baerbock

Annalena Baerbock

Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP

Müssen Deutschlands Schulbücher umgeschrieben werden?

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (40) behauptete am Freitag im Bundestag, dass die SPD die Soziale Marktwirtschaft auf den Weg gebracht habe.

Wortwörtlich:

▶︎ „Unser Land beruht darauf, dass in Zeiten des Umbruchs, durch entschlossenes politisches Handeln wir gemeinsam als Gesellschaft einen Schritt, einen großen Schritt vorangekommen sind. 45 nach dem Krieg gemeinsam gehandelt. In den 60ern die Sozialdemokraten – die Soziale Marktwirtschaft auf den Weg gebracht. Oder in den 90ern die Wiedervereinigung und die Europäische Integration. An solch einer historischen Wegscheide stehen wir heute wieder.“

Wie bitte?

▶︎ Zur Erinnerung: 1949 wurde Konrad Adenauer der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland nach dem Krieg. Er war Mitglied der CDU. Auch sein Nachfolger ab 1963, Ludwig Erhard, gehörte der Christlich Demokratischen Union an.

Der Begriff der Sozialen Marktwirtschaft tauchte 1949 erstmals im Wahlprogramm der CDU auf. Mit Ludwig Erhard, dem Vater des Wirtschaftswunders, wurde die Soziale Marktwirtschaft zum Erfolgsmodell und Exportschlager.

Die SPD hingegen versuchte sogar, den Begriff zu vermeiden. Erst ab 1959 übernahmen die Sozialdemokraten überhaupt Elemente der Sozialen Marktwirtschaft. In SPD-Programmen taucht der Begriff sogar erst viel später auf.

Was also hat Baerbock mit ihrer Aussage gemeint?

Auf Nachfrage von BILD antwortete eine Sprecherin der Grünen-Kanzlerkandidatin: „Annalena Baerbock ist in der mündlichen Rede im historischen Bezug ein Versehen unterlaufen.“

Grünen-Kanzlerkandidatin im PorträtDas ist Annalena Baerbock

Quelle: Reuters
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