Unser Essen soll NOCH teurer werden: Aufstand gegen Özdemirs Fleisch-Plan

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne)

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne)

Foto: picture alliance / Eventpress
Von: Ralf Schuler

Unser Essen wird immer teurer – und soll NOCH teurer werden, wenn es nach Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne) geht.

Um 4,5 % stiegen 2021 die Lebensmittelpreise. Doch Özdemir reicht das nicht. „Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern“, sagte er im Interview der BILD am SONNTAG.

► Vor allem Billig-Fleisch ist Özdemir ein Dorn im Auge. Was ein Kilo Hack kostet (3,98 Euro), weiß der Vegetarier auf Nachfrage nicht, sagt billigem Essen aber den Kampf an: „Lebensmittel dürfen kein Luxusgut werden. Doch der Preis muss die ökologische Wahrheit stärker ausdrücken.“ Die Preissteigerungen sollen das Einkommen der Bauern erhöhen sowie Tierwohl, Klima- und Umweltschutz stärken.

Doch daran gibt es massive Kritik.

► Staatlich erwünschte Preiserhöhungen seien der falsche Weg, sagt Reinhard Jung vom Verband der Freien Bauern, der mehr als 1300 Landwirte vertritt. „Wir haben sehr hochwertige Nachrungsmittel und brauchen keine Planwirtschaft, sondern einen funktionierenden Markt.“

Seine Forderung: verpflichtende Herkunftskennzeichnung, damit die Kunden regionale Produkte unterstützen können. Es muss Schluss sein mit Knebelverträgen der Bauern mit Meiereien und Großschlachtern. Und vor allem wenden sich die Freien Bauern gegen die Monopole von großen Handelsketten, die die Preise diktieren. Ein „Entflechtungsgesetz“, wie es einst FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (76) vorschlug, sei überfällig, so Jung.

► Das sieht auch der CDU-Europapolitiker Dennis Radtke (42) so und verweist auf ein „Discounter-Oligopol“. Auf Twitter geht Radtke frontal auf den Minister los: „Wer einfach nur Abgaben erhöht und Preise nach oben treibt, ändert an den Bedingungen nichts. Bauern profitieren nicht, kleine Leute werden bestraft. Grüne muss man sich leisten können.“

Jan Wolf SchäferDie Ampel ist beim Thema Inflation verlogen!

Quelle: BILD

Sorge vor weiterer Geldentwertung

Doch steigende Preise machen den Deutschen nicht nur bei Lebensmitteln Angst. In einer repräsentativen INSA-Umfrage für BILD (1000 Teilnehmer) stieg die Sorge vor wachsender Geldentwertung (13 %) im Vergleich zum Vorjahr (7 %) deutlich an.

Die Angst um das Ersparte stieg von 24 % auf 29 %. 21 % der Befragten rechnen damit, Vermögen abzubauen. Ende 2020 sagten das 18 Prozent.

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