Rentner-Wut: Beamte immer früher in Pension!

Weil sie immer früher in Pension gehen, fordert nun ein erster Top-Ökonom: Auch die Beamten sollen in die Renten-Versicherung

Weil sie immer früher in Pension gehen, fordert nun ein erster Top-Ökonom: Auch die Beamten sollen in die Renten-Versicherung

Foto: Sebastian Kahnert / dpa
Von: JOHANNES C. BOCKENHEIMER

Ist das noch fair? Während Angestellte immer später in Rente gehen, treten Beamte ihren Ruhestand mittlerweile sogar früher an als noch vor einigen Jahren!

Eine Auswertung der Bundesregierung ergibt: 2018 verabschiedeten sich Staatsdiener im Durchschnitt mit 62,5 Jahren in den Ruhestand. 2006 hatte das durchschnittliche Eintrittsalter in die Pension noch bei 62,6 Jahren gelegen!

Dagegen müssen Angestellte immer länger arbeiten: Lag das Durchschnittsalter der Neurentner 2006 noch bei 60,9 Jahren, waren es 2018 schon 64,1 Jahre.

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Pensionsverpflichtungen immer größere Finanzbelastung

Es sei „höchste Zeit“, die Altersangleichung zwischen Pensionären und Rentnern in allen Bundesländern nachzuholen, mahnt deshalb FDP-Rentenexperte Johannes Vogel (38). Und fordert einen Zuschlag für alle, die extralange arbeiten: „Wer früher geht, kriegt weniger Rente, wer später geht, mehr.“

Top-Ökonom Sebastian Dullien, Chef des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), fordert, dass langfristig ALLE Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

„Bei einer Angleichung der Alterssicherung zwischen Angestellten und Beamten würde sich auch das Problem der unterschiedlichen Renteneintrittsalter angleichen, da die Beamten dann bei frühzeitigem Ruhestand ja die gleichen Abschläge wie die Angestellten hinnehmen müssten“, sagte Dullien zu BILD.

Für Bund und Länder werden die Pensionsverpflichtungen zudem zu einer immer größeren Finanzbelastung. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass sich alleine die Pensionsansprüche der Bundesbeamten in den vergangenen zehn Jahren um 88 Prozent erhöht haben – auf 809 Milliarden Euro!

Noch teurer wird es für die Länder: Hier belaufen sich die künftigen Pensionsansprüche von Lehrern, Polizisten etc. auf rund 1,23 Billionen Euro.

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