Verfehlte Einwanderungsstrategie: Goodbye Deutschland „Deutschland wird mit Vollgas gegen die Wand gelenkt“

Von Daniel Weinmann

Die kräftige Abwanderungswelle aus Deutschland setzt sich fort. Im vergangenen Jahr wanderten genau 64.179 Bundesbürger mehr aus als ein. Seit 2005 kehrten damit 792.000 mehr Deutsche dauerhaft der Bundesrepublik den Rücken als zurückkehrten.

Die Crux: Zur Auswanderung entschließen sich in den seltensten Fällen Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger, sondern vor allem Hochqualifizierte, die im Ausland bessere Chancen sehen. Auf der Gegenseite strömen immer mehr Unqualifizierte in das für sie gelobte Land. Menschen, die wenig zur Wirtschaftsleistung beitragen und zu großen Teilen vom Steuerzahler alimentiert werden müssen. Zuletzt zog es vor allem Syrer, Rumänen und Afghanen nach Deutschland. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Kosten des Bundes für Flüchtlings- und Integrationskosten auf rund 22 Milliarden Euro.

Dies ist jedoch nur ein Teil der Rechnung: Mit Blick auf die im Schnitt geringe Qualifikation der Einwanderer findet zu einem erheblichen Teil eine Immigration in die Arbeitslosigkeit statt, ebenfalls zu Lasten des Steuerzahlers. Dazu passt wie die berühmte Faust aufs Auge, dass es nach dem Willen der Grünen für „gering- und unqualifizierte“ Einwanderer leichter werden soll, nach Deutschland zu kommen. Annalena Baerbock versprach bereits im April vergangenen Jahres, lange vor ihrer Wahl zur Bundesaußenministerin, eine „einladende Zuwanderungspolitik“.

»Migration muss für den Aufnahmestaat ein positives Resultat haben«

Die Migrationspolitik müsse insgesamt „neu geordnet“ werden, forderte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Mai. Er arbeite derzeit zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser an einer Weiterentwicklung des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes, so der SPD-Politiker. Zudem – und damit bekräftigte er Baerbock – solle Migranten der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtert werden.

„Gut Qualifizierte gehen, schlecht Qualifizierte kommen“, kommentiert der arbeits- und sozialpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, René Springer, vor diesem Hintergrund. Der Mangel an Fachkräften werde durch diesen Wanderungssaldo weiter verstärkt: „Die Wanderungsstatistik für 2021 führt uns wieder einmal vor Augen, dass Deutschland mit Vollgas gegen die Wand gelenkt wird.“

Migration müsse für den Aufnahmestaat ein positives Resultat haben, fordert Springer. Er verweist dabei auf klassische Einwanderungsländer wie Kanada oder Australien, die ihr Einwanderungsrecht längst an diese Selbstverständlichkeit angepasst hätten und hauptsächlich Menschen aufnähmen, die das Land wirtschaftlich weiterbringen.

»Übrig bleibt ein ruiniertes und instabiles multikulturelles Absteiger-Land«

Fest steht derweil jedoch: Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderer, damit den Unternehmen auch künftig genügend gut ausgebildetes Personal zur Verfügung steht. Dass hierzulande Reformbedarf besteht, zeigt nicht zuletzt eine Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young. Danach ist der Fachkräftemangel einer der Gründe, warum Investoren Deutschland meiden.

EY zufolge droht die Bundesrepublik bei ausländischen Investitionen den Anschluss an die beiden europäischen Spitzenreiter Frankreich und Großbritannien zu verlieren. „Im innereuropäischen Standortwettbewerb scheint Deutschland derzeit das Nachsehen zu haben“, unterstreicht Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung.

An der prekären Lage dürfte sich wenig ändern. Der Bogen, den gut ausgebildete potenzielle Einwanderer um die Republik schlagen, dürfte unter der Ägide Scholz/Habeck/Baerbock noch größer werden. Insbesondere Leistungsträger werden das Deutschland zunehmend verlassen. Was daraus folgt, brachte Grünen-Kritiker David Bendels so auf den Punkt: „Übrig bleibt ein ruiniertes und instabiles multikulturelles Absteiger-Land.“

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock
Text: dw

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