„Vogelschiss“-Vergleich :
Seibert: Gaulands Aussagen sind „beschämend“

Lesezeit: 3 Min.
„Die nationalsozialistische Herrschaft und das vom NS-Regime ersonnene Verbrechen des Holocaust sind singulär, ein echtes Menschheitsverbrechen“: Regierungssprecher Steffen Seibert zu Gaulands „Vogelschiss“-Vergleich
Alexander Gauland stellt zwei Tage nach seiner Rede in Thüringen in Abrede, dass er Verbrechen der Nationalsozialisten habe bagatellisieren wollen. Die Empörung über seine „Vogelschiss“-Äußerung hält an.

Die relativierenden Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland über die NS-Zeit sorgen weiter für Empörung in Politik und Gesellschaft. Es sei „beschämend“, dass man sich mit solchen Äußerungen eines Bundestagsabgeordneten befassen müsse, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Die nationalsozialistische Herrschaft und das vom NS-Regime ersonnene Verbrechen des Holocaust sind singulär, ein echtes Menschheitsverbrechen. Unermessliches Leid war die Folge in vielen Ländern, auch bei uns in Deutschland.“ Deutschland sei nach dem Holocaust nur deswegen wieder ein international geachteter Partner geworden, weil sich die Deutschen zu der „immerwährenden Verantwortung“ für die Verbrechen der Nazis bekannt hätten. Deswegen beginne auch das Grundgesetz mit der Unantastbarkeit der Würde jedes Menschen. „Wer das nicht verstehen will, wer das aufs Spiel setzt, der disqualifiziert sich selbst“, sagte Seibert.

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