Landesklinikum Neunkirchen
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Chronik

Italien: Arzt bezweifelt CoV als Todesursache

Ein Experte des Landesklinikums Neunkirchen bringt einen neuen Aspekt in Bezug auf die hohe Zahl der Corona-Infektionen in Italien ins Spiel. Er vermutet, dass die vielen Todesfälle dort nicht ausschließlich auf das Coronavirus zurückzuführen sind.

In Italien werde nur von dem Erreger des Coronavirus, dem SARS-Coronavirus-2 gesprochen, betonte der ärztliche Direktor des Landesklinikums Neunkirchen, Ojan Assadian: „Das Influenzavirus, das ebenfalls bei den Patienten vorhanden ist, und wahrscheinlich die schwerere Erkrankung ausmacht, wird dann gar nicht erwähnt.“ Assadian glaubt, dass die Todesfälle auf Influenza-Erkrankungen, „auf eine andere virale Erkrankung, oder andere Ursachen“ zurückzuführen seien. Dennoch: komplett ausschließen, dass die Todesfälle doch an dem Cornavirus liegen, möchte er nicht.

Es wäre aber „extrem ungewöhnlich“, wenn es überall milde Verläufe mit geringen Todesraten gibt, „und sich dann in Italien das Virus plötzlich anders verhalten sollte“, führte er aus. Im Vergleich zu einer Influenza seien die Symptome bei einer Coronavirus-Erkrankung laut Assadian anders: „Heute wissen wir, nach der Analyse von über 90.000 Patienten, dass wir hier ein Virus haben, das eher milde Symptome, wenn überhaupt, verursacht. Im Grunde wie ein milder grippaler Infekt.“

Ojan Assadian||Ärztlicher Direktor Landesklinikum Neunkirchen
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Der Ärztliche Direktor des Landesklinikum Neunkirchen Ojan Assadian glaubt nicht, dass die Todesfälle in Italien nur auf das Coronavirus zurückzuführen sind

Niederösterreichs Krankenhäuser gut ausgestattet

Einige Krankenhäuser in Österreich klagen bereits über Engpässe bei Schutzmasken. In Niederösterreich gebe es derzeit keinerlei Einschränkungen des Krankenhausbetriebs, versichert man bei der Landeskliniken Holding. Auch das Landesklinikum Neunkirchen selbst meldet keine Engpässe bei Schutzmasken, Handschuhen oder Desinfektionsmittel.

Noch sind im Landesklinikum Neunkirchen keine Coronavirus-infizierten Patienten stationiert. Für den Fall der Fälle gibt es jedoch im Bereich der Ambulanz ein eigenes Krankenzimmer, das für Verdachtsfälle freigehalten wird, so Ojan Assadian. „Wir hatten bisher ganz wenige Patienten, die wirklich die Falldefinitionen eines Verdachtsfalls erfüllt haben“, erklärt er. Damit gemeint sind die typischen Symptome wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit, sowie ein gerade zurückliegender Aufenthalt in einem Risikogebiet. Darunter sind Italien, China, Südkorea, Iran, Hongkong, Japan, Singapur und Deutschland.