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Der alte Großvater und der Enkel

19. November 2013 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: ‚Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergeht und du lange lebst auf Erden!’. Ein Volk, das die Großeltern nicht achtet, ist ein Volk ohne Gedächtnis und daher ohne Zukunft. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as). Ein Volk, das die Großeltern nicht achtet, ist ein Volk ohne Gedächtnis und daher ohne Zukunft. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt zur heutigen heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“. Der Papst kommentierte die erste Lesung vom Tag aus dem zweiten Buch der Makkabäer (6,18-31), die die Geschichte des Eleasar berichtet, eines alten Mannes, der aufgrund seines Glaubens das Martyrium wählte, um Gott treu zu bleiben und den jungen Menschen Zeugnis von seiner edlen Gesinnung zu geben.

Den Tod wählen statt ihm mit Hilfe von alten Freunden zu entgehen, um Gott nicht zu verraten und den jungen Menschen nicht zu zeigen, dass die Heuchelei im Grunde nützlich sein kann, auch wenn es darum geht, seinen Glauben zu verleugnen: all dies erkannte Franziskus in der Geschichte des Eleasar, eines Mannes von hohem Alter und edlen Gesichtszügen, der dazu gezwungen werden sollte, seinem Glauben abzuschwören: „Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor und ging freiwillig auf die Folterbank zu“ (V. 19). Angesichts der Entscheidung zwischen Apostasie und Treue habe dieser Mann keine Zweifel gehabt und jene Haltung des Vortäuschens von Frömmigkeit, von Religiosität abgelehnt. Mehr noch: statt auf sich selbst zu achten, denke er an die jungen Leute und an das, was sein Akt des Mutes ihnen als Erbe hinterlassen könne.


„Die Kohärenz dieses Mannes“, so der Papst, „die Kohärenz seines Glaubens, aber auch die Verantwortung, ein edles Erbe zu hinterlassen, ein wahres Erbe. Wir leben in einer Zeit, in der die alten Menschen nichts zählen. Es ist hässlich, das zu sagen, aber sie werden weggeworfen, nicht wahr? Weil sie lästig sind. Die alten Menschen sind jene, die die Geschichte bringen, die die Lehre bringen, die den Glauben bringen und ihn als Erbe geben. Sie sind es, die wie der gute alte Wein diese Kraft in sich haben, um uns eine edle Erbschaft zu hinterlassen“.

Franziskus erzählte eine kleine Geschichte, die er als Kind gehört hatte: das Grimmsche Märchen vom alten Großvater und dem Enkel. Der Großvater „schüttete bei Tisch Suppe auf das Tischtuch, und es floss ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen musste sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt; da sah er betrübt nach dem Tisch, und die Augen wurden ihm nass.

Einmal auch konnten seine zitterigen Hände das Schüsselchen nicht fest halten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er sagte aber nichts und seufzte nur. Da kauften sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen. Wie sie da so sitzen, so trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. 'Was machst du da?' fragte der Vater. 'Ich mache ein Tröglein,' antwortete das Kind, 'daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.' Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an, fiengen endlich an zu weinen, holten alsofort den alten Großvater an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mit essen, sagten auch nichts wenn er ein wenig verschüttete“ (Kinder- und Hausmärchen 1850, Bd.1).

„Diese Geschichte hat mir sehr gut getan“, so der Papst, „das ganze Leben über. Die Großeltern sind ein Schatz. Der Hebräerbrief sagt im 12. Kapitel: ‚Denkt an eure Oberhäupter, die euch gepredigt haben, an jene, die das Wort Gottes verkündet haben. Und in Anbetracht ihres Erfolgs: ahmt ihren Glauben nach’. Das Gedächtnis unserer Vorfahren bringt uns zur Nachahmung des Glaubens. In der Tat ist das Alter oft ein wenig unschön, nicht? Aufgrund der Krankheiten, die es mit sich bringt, und all dies. Doch die Weisheit, die unsere Großeltern haben, ist das Erbe, das wir empfangen müssen. Ein Volk, das seine Großeltern nicht behütet, ein Volk, das die Großeltern nicht achtet, hat keine Zukunft, weil es kein Gedächtnis hat, weil es das Gedächtnis verloren hat“.

Es tue gut, an die vielen alten Männer und Frauen zu denken, die im Altersheim lebten, und auch an die vielen, die – „es ist hässlich, das zu sagen, aber sagen wir es“ – von den Ihren verlassen worden seien: „Sie sind der Schatz unserer Gesellschaft“.

Abschließend betete Franziskus „für unsere Großväter, für unsere Großmütter, die oftmals eine heldenhafte Rolle bei der Weitergabe des Glaubens in einer Zeit der Verfolgung gespielt haben. Als ein Papa und eine Mama nicht zuhause waren und auch merkwürdige Ideen hatten, die die Politik jener Zeit lehrte, sind es die Großmütter gewesen, die den Glauben weitergegeben haben. Viertes Gebot: das ist das einzige Gebot, das etwas im Gegenzug verspricht. Es ist das Gebot der barmherzigen Achtung. Unsere Vorfahren barmherzig achten. Bitten wir heute die heiligen alten Menschen – Simeon, Anna, Polykarp und Eleasar, die vielen alten Heiligen – um die Gnade, unsere Vorfahren, unsere Großeltern zu behüten, auf sie zu hören und sie zu ehren“.

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Lesermeinungen

 rowantree 26. Februar 2014 
 

Meine Eltern...

...(82 und 87)sagen, sie seien ein Auslaufmodell.Ihre Enkel (12 und 14), von reichen, aber völlig in Sünde lebenden Eltern (Mutter nie mit dem Vater der Kinder verheiratet, nie zusammenlebend, Vater lebt unverheiratet mit anderer Frau und hat mit dieser wieder zwei oder drei Kinder)geben ihnen das Gefühl, von nichts eine Ahnung zu haben, dabei war meine Mutter mal Rechtsanwältin und überlegen Sie mal hier auf dem Forum, was die beiden qua Generation noch so alles mitgemacht haben! Was sie sagen, zählt bei den Enkeln null, was sie gelernt haben, ist prinzipiell out,Lebenserfahrungen wollen sie keine hören, Märchen kennen sie keine, Volkslieder keine, die Bibel natürlich sowieso nicht. Noch mehr gefällig? Ich habe mich anfangs mit Fanziskus etwas schwer getan, weil ich Benedikt so liebe, unter dem ich konvertiert bin, aber in der letzten Zeit gefällt mit Franziskus immer besser.


0
 
 Israel 19. November 2013 

Hl. Eleasar bitte für uns!
Hl. Anna bitte für uns!
Hl. Simeon bitte für uns!
Hl. Polykarp bitte für uns! :-)


3
 
 beertje 19. November 2013 
 

Omi

Da denke ich doch an meine Wiener Omi, die mir 1975 eine Kette schenkte mit einem goldenen Kreuz als Anhänger, Dabei sagte sie: "Wann I amoi nimma bin, dann denkst an mi!" .... Was ich oft tue.


6
 
 gertrud mc 19. November 2013 
 

Danke, lieber Hl.Vater

dass du uns immer wieder daran erinnerst.
Das haben wir bitter nötig in einer Zeit des Jugend- und Schönheitswahns, des Körperkults und der Gesundheitsreligion.
Ein Kranker zählt in der Gesellschaft nichts und ein Alter und Kranker schon mal gar nichts.
Dabei haben diese Menschen viel zu geben, sie sind nicht nur Empfänger!

Den alten Eleasar und die Mutter der Makkabäer-Söhne habe ich immer bewundert für ihren Glauben und ihre Standhaftigkeit. Eleasar war kein Fanatiker, er wollte den Jungen ein gutes Beispiel geben, ihnen zeigen, für was es sich wirklich lohnt zu leben und auch zu sterben!


11
 
 Wiederkunft 19. November 2013 
 

Alter

Die Worte von Papst Franziskus rütteln auf, und verbergen eine tiefe Wahrheit in sich. Leider sieht die Realität oft anders aus. Beide Partner sind berufstätig und haben leider oft keine Zeit mehr um sich um die Eltern zu kümmern. Aber ich kenne auch die andere Variante. Die alten Menschen können oft sehr schwierig sein und wollen die junge Generation beherrschen. Es darf sich nichts ändern und sie haben immer recht. Solche großen Konflikte, besonders im bäuerlichen Bereich haben schon viele Familien zerstört. Alt werden hängt mit Weisheit, Demut, Nachgiebigkeit und auch Dankbarkeit zusammen. Ein so gereifter Mensch, wird auch gerne von seinen Angehörigen gut betreut.


6
 
 JaCDesigns1 19. November 2013 
 

Wahre Worte. Auch irgendwie verständlich. Die alten sind meist weise und haben schon viel erlebt.

Daher wissen sie, was sich wie auf die Zukunft auswirkt.


5
 
 Medugorje :-) 19. November 2013 

Klare Worte:)

Danke So ist es:)
Gottes Segen


4
 

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