Rückkehr ja, aber bitte mit Korrekturen und Selbstkritik! Eine kritische Anmerkung zu den Verhandlungen Roms mit der Piusbruderschaft


Zweites Vatikanisches Konzil: Eckpfeiler, Wendepunkt, Kontinuität, Bruch, conditio sine qua non?
Zweites Vatikanisches Konzil: Eckpfeiler, Wendepunkt, Kontinuität, Bruch, conditio sine qua non?

Gast­kom­men­tar von Dr. Mar­kus Büning*

Anzei­ge

Bevor ich zum The­ma etwas sage, möch­te ich eini­ge per­sön­li­che Vor­be­mer­kun­gen machen, die zum Ver­ständ­nis mei­ner Aus­füh­run­gen hof­fent­lich bei­tra­gen können:

Ich habe gro­ßen Respekt vor den Petrus­brü­dern, die mit einem wah­ren sen­sus catho­li­cus vor Jah­ren den Weg in die Kir­che zurück gefun­den haben. Dies geschah sicher unter vie­len Trä­nen! Die­se sind des­halb ja auch im Wap­pen die­ser Bru­der­schaft ent­hal­ten. Die Män­ner der ersten Stun­de haben sich selbst­kri­tisch mit ihren bis dahin ver­tre­te­nen Posi­tio­nen aus­ein­an­der­ge­setzt und nach vie­lem Rin­gen waren sie in der Lage, die grund­le­gen­den Aus­sa­gen des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils anzu­er­ken­nen. Dies ist aus mei­ner Sicht der ein­zig gang­ba­re Weg, um das berech­tig­te Anlie­gen der Tra­di­ti­on in die Kir­che neu ein­brin­gen zu kön­nen, ins­be­son­de­re das Anlie­gen der Wie­der­ent­deckung der römi­schen Lit­ur­gie im außer­or­dent­li­chen Ritus. Dies sage ich, obwohl ich per­sön­lich aus vie­len Grün­den mehr ein Anhän­ger des neu­en Ritus bin. 

Fol­gen­de Grün­de füh­re ich hier an: der „rei­che­re Tisch“ des Wor­tes, die bes­se­re Nach­voll­zieh­bar­keit der Riten und die Kon­zen­tra­ti­on auf das Wesent­li­che der Lit­ur­gie. Mir ist klar, dass in den letz­ten Jah­ren vie­le Prie­ster in unse­rer Kir­che die neue Lit­ur­gie miss­braucht und sie ihrem eige­nen Gut­dün­ken aus­ge­lie­fert haben. Die­ser lit­ur­gi­sche Miss­brauch ist höchst ver­werf­lich und müss­te von den Bischö­fen viel kon­se­quen­ter geahn­det wer­den. Aber aus mei­ner Sicht ist dies kein Grund, die neue Form der Lit­ur­gie, wenn sie rite rec­te gefei­ert wird, zu ver­wer­fen. Aller­dings ach­te und respek­tie­re ich zutiefst all die­je­ni­gen Katho­li­ken, die im alten Mess­ri­tus ihre Zuflucht neh­men oder die­sen aus geist­li­chen Grün­den für sich vor­zie­hen. Mit die­ser Plu­ra­li­tät kann ich gut leben. Per­spek­ti­visch ist m.E. aber nach wie vor eine „Reform der Reform“ ange­zeigt, die der gan­zen Uni­ver­sal­kir­che einen Ritus „schenkt“, der orga­nisch aus der Tra­di­ti­on der Kir­che erwächst und die guten Impul­se der Lit­ur­gie­re­form sinn­voll zu inte­grie­ren vermag.

Piusbruderschaft (FSSPX)
Pius­bru­der­schaft (FSSPX)

Nun zum eigent­li­chen The­ma: Seit Mona­ten ist die Rede davon, dass nun bezüg­lich der kano­ni­schen Aner­ken­nung der Pius­bru­der­schaft ein neu­er Kurs sei­tens der päpst­li­chen Auto­ri­tät „gefah­ren“ wird. Es scheint – anders als damals bei der Petrus­bru­der­schaft – eine Rück­kehr ohne vor­he­ri­ge Aner­ken­nung des Zwei­ten Vati­ka­nums in sei­nen Grund­sät­zen mög­lich zu sein. Dies ist aus mei­ner Sicht sehr pro­ble­ma­tisch! War­um? Hier schreibt nun einer, der die Din­ge aus der Sicht der Hagio­gra­fie betrach­tet. Die Lebens­bei­spie­le der hei­li­gen Kon­zil­s­päp­ste ermun­tern mich zur Kri­tik an einer bedin­gungs­lo­sen Aner­ken­nung einer theo­lo­gi­schen Rich­tung, die die vom Kon­zil zu Recht gemach­te Öff­nung der Kir­che gegen­über den Fra­gen der Gegen­wart unre­flek­tiert und pau­schal als Moder­nis­mus brand­markt. Die Kir­che hät­te die­se Päp­ste nie­mals kano­ni­sie­ren dür­fen, wenn das von ihnen ein­be­ru­fe­ne (Johan­nes XXIII.), fort­ge­führ­te (Paul VI.) und umge­setz­te Kon­zil (Paul VI. und Johan­nes Paul II.) ein Zer­stö­rungs­werk der Kir­che gewe­sen wäre, oder noch schlim­mer: eine Thro­n­ent­he­bung des Christ­kö­nigs, so der Grün­der der Bru­der­schaft Mar­cel Lefeb­v­re, der ein Buch über das Kon­zil und sei­ne Päp­ste mit dem Titel „Sie haben ihn ent­thront!“ ver­sah.

Durch die­se Kano­ni­sa­ti­ons­ak­te wer­den die Pius­brü­der in ihrer Kon­zil­s­in­ter­pre­ta­ti­on in der Tat Lügen gestraft. War­um ist das so? Hier müs­sen wir nun näher auf das Wesen der Kano­ni­sie­rung schau­en. Nach herr­schen­der Mei­nung in der Dog­ma­tik bean­sprucht die Kir­che bei der Kano­ni­sie­rung die Gabe der Unfehl­bar­keit. Hören wir nur die vor­kon­zi­lia­re (sic!) Dog­ma­tik von Die­kamp-Jüs­sen:

„Die Kano­ni­sa­ti­on der Hei­li­gen ist das letz­te und end­gül­ti­ge Urteil der Kir­che dar­über, dass jemand zu den Hei­li­gen des Him­mels zählt und in der gan­zen Kir­che als hei­lig zu ver­eh­ren ist. Die mei­sten Theo­lo­gen hal­ten die fei­er­li­che Hei­lig­spre­chung mit Recht für unfehl­bar. Wenn die Kir­che von Gott ver­wor­fe­nen Men­schen zur Nach­ah­mung und Ver­eh­rung auf­stell­te, wür­de sie ja ihr eigen­stes Wesen und ihre Bestim­mung, die Men­schen zur Hei­lig­keit zu füh­ren, ver­leug­nen, und es wäre zwei­fel­los ein Tri­umpf der Höl­le, wenn ein ihr ver­fal­le­ner Mensch für hei­lig erklärt und kul­tisch ver­ehrt würde.“

Die Kir­che kann bei die­sem Akt nicht in den Irr­tum fal­len! War­um? Weil sie mit jeder Kano­ni­sie­rung eine so wesent­li­che Aus­sa­ge über die kon­kre­te Hei­lig­keit der Kir­che macht, die für die gan­ze Kir­che von Bedeu­tung ist. Karl Rah­ner hat in den fünf­zi­ger Jah­ren, also vor dem Kon­zil, einen tief­ge­hen­den Auf­satz über den Kern­ge­halt der Kano­ni­sie­rung geschrie­ben. Über die Auf­ga­be der kano­ni­sier­ten Hei­li­gen für die Kir­che schrieb er zutreffend:

„Sie sind die Initia­to­ren und die schöp­fe­ri­schen Vor­bil­der der je gera­de fäl­li­gen Hei­lig­keit, die einer bestimm­ten Peri­ode auf­ge­ge­ben ist. Sie schaf­fen einen neu­en Stil; sie bewei­sen, dass eine bestimm­te Form des Lebens und Wir­kens wirk­li­che ech­te Mög­lich­keit ist; sie zei­gen expe­ri­men­tell, dass man auch ‚so‘ Christ sein kann; sie machen einen sol­chen Typ als einen christ­li­chen glaub­wür­dig. Ihre Bedeu­tung beginnt dar­um nicht erst mit ihrem Tod. Die­ser Tod ist eher das Sie­gel auf ihre Auf­ga­be, die sie zu Leb­zei­ten in der Kir­che als schöp­fe­ri­sche Vor­bil­der hat­ten und ihr Fort­le­ben bedeu­tet, dass die­se vor­bild­li­che Mög­lich­keit als gepräg­te von jetzt an unver­lier­bar der Kir­che ein­ge­stif­tet bleibt.“

Bevor ich mei­ne Gedan­ken hier wei­ter aus­füh­re, möch­te ich noch eines hin­zu­fü­gen. In der letz­ten Zeit bin ich sehr dafür kri­ti­siert wor­den, weil ich den „Moder­ni­sten“ Karl Rah­ner zitie­re. Na und? Die­ser Theo­lo­ge hat in sei­nem rei­chen Schaf­fen auch viel Rich­ti­ges und Gutes gesagt. Ken­nen die Kri­ti­ker sei­ne wun­der­ba­ren Auf­sät­ze über die Herz-Jesu-Ver­eh­rung und die maria­ni­schen Dog­men? Sehr wahr­schein­lich nicht. Ich erweh­re mich der per­ma­nen­ten Men­ta­li­tät, im Wege eines „gene­ti­schen Fehl­schlus­ses“ die Ansich­ten von Men­schen zu beur­tei­len. Es geht doch immer nur um die Sache. Die­se Men­ta­li­tät führt bei der Pius­bru­der­schaft so weit, dass ich ange­hal­ten wur­de, in einem geplan­ten Bei­trag für ein Maga­zin der FSSPX (Kirch­li­che Umschau) nicht den hl. Johan­nes Paul II. zitie­ren zu dür­fen. Mit Ver­laub, das ist zutiefst bor­niert und unkirchlich.

Erzbischof Marcel Lefebvre Konzil
Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re als Kon­zils­va­ter in Rom

Zurück zum gera­de ange­führ­ten Zitat: Rah­ner betont hier die „je gera­de fäl­li­ge Hei­lig­keit“, die für immer durch die fei­er­li­che und unfehl­ba­re Erklä­rung der Kano­ni­sie­rung der Kir­che geschenkt wird! Keh­ren die Pius­brü­der zurück, kön­nen sie dies letzt­lich nur tun, wenn sie von ihrer ableh­nen­den Hal­tung zu den Hei­lig- und Selig­spre­chun­gen der Kon­zil­s­päp­ste Abstand neh­men und die durch die­se Kano­ni­sie­run­gen erfolg­te Aner­ken­nung des für die Kir­che kon­kret erfüll­ten Auf­tra­ges anneh­men. Tun sie das nicht, han­deln sie gegen das rei­che theo­lo­gi­sche Erbe der Tra­di­ti­on der Kano­ni­sie­rung und ihrer wesen­haf­ten Bedeu­tung für die Uni­ver­sal­kir­che! Das heißt nun fol­gen­des: Aus hagio­gra­fi­scher Sicht ist eine Rück­kehr ohne Umkehr nicht mög­lich. Die Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei müss­te zumin­dest die Aner­ken­nung der unfehl­ba­ren Kano­ni­sie­rungs­ak­te ein­for­dern. Dies wür­de aller­dings nach dem bis­her Gesag­ten auch die Aner­ken­nung der Legi­ti­ma­ti­on und Sinn­haf­tig­keit der Kir­chen­re­form, die das Zwei­te Vati­ka­num der Kir­che geschenkt hat, impli­zie­ren. Hier geht es aller­dings „nur“ um die Aner­ken­nung der grund­sätz­li­chen Aus­sa­gen des Kon­zils. Über bestimm­te miss­ver­ständ­li­che Aus­sa­gen man­cher Erklä­run­gen oder man­cher Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen kann man frei­lich nach wie vor dis­ku­tie­ren, han­delt es sich doch hier nicht um unfehl­ba­re Lehrsätze.

Ob die Ver­tre­ter der Bru­der­schaft dazu bereit sind, ist aller­dings mehr als zwei­fel­haft. Um sofort einem Ein­wand ent­ge­gen­zu­tre­ten sei fol­gen­des ganz klar gestellt: Ein so ver­stan­de­ner Akt der Hei­lig­spre­chung bedeu­tet frei­lich nicht, dass jede Tat, jede Aus­sa­ge und jeder Gedan­ke des Hei­li­gen kano­ni­siert wird. Nein, es geht um die offi­zi­el­le Aner­ken­nung des jewei­li­gen Cha­ris­mas und des damit ver­bun­de­nen Auf­trags Got­tes, den der Hei­li­ge in sei­nem Leben auf vor­bild­li­che Wei­se in sei­ner Zeit erfüllt hat. Die Hei­li­gen zei­gen uns durch ihr Leben immer neu die Aktua­li­tät des Evangeliums.

Keh­ren wir abschlie­ßend noch­mals zu den Inhal­ten des Zwei­ten Vati­ka­nums und dem Pon­ti­fi­kat eines der Kon­zil­s­päp­ste zurück: Vor allem dem hl. Johan­nes Paul II. wird von Sei­ten der Tra­di­tio­na­li­sten vor­ge­wor­fen, gegen die ersten Gebo­te des Deka­logs gehan­delt zu haben: Das Welt­ge­bets­tref­fen von Assi­si und der Korankuss wer­den hier ins Feld geführt. Die­se fehl­ge­lei­te­ten Akte sei­en nur mög­lich gewe­sen, weil das Kon­zil mit sei­nen Leh­ren die­sem Indif­fe­ren­tis­mus Vor­schub gelei­stet habe. Die­se Akte kön­nen aber auch ander­wei­tig inter­pre­tiert wer­den. Um das so ein­ord­nen zu kön­nen, bedarf es aller­dings eines Wohl­wol­lens, das dem Gebot der unvor­ein­ge­nom­me­nen Näch­sten­lie­be ent­springt. Johan­nes Paul II. kam aus einem Land, wel­ches durch die Höl­le des Natio­nal­so­zia­lis­mus und des Sta­li­nis­mus gegan­gen ist. Bei­de Ideo­lo­gien tra­fen sich in der strik­ten Ableh­nung Got­tes. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es ver­ständ­lich, dass gera­de die­ser Papst mit einer gro­ßen Ach­tung gegen­über allem Reli­giö­sen im Men­schen leb­te. Die Reli­gio­si­tät an sich war ihm ein gro­ßer Wert, frei­lich immer unter der Beach­tung der Men­schen­wür­de. So konn­te er umso mehr in ande­ren Reli­gio­nen das wert­schät­zen, was das Kon­zil in die­sem Zusam­men­hang als „Strah­len der Wahr­heit“ bezeichnet:

„Die katho­li­sche Kir­che lehnt nichts von alle­dem ab, was in die­sen Reli­gio­nen wahr und hei­lig ist. Mit auf­rich­ti­gem Ernst betrach­tet sie jene Hand­lungs- und Lebens­wei­sen, jene Vor­schrif­ten und Leh­ren, die zwar in man­chem von dem abwei­chen, was sie sel­ber für wahr hält und lehrt, doch nicht sel­ten einen Strahl jener Wahr­heit erken­nen las­sen, die alle Men­schen erleuch­tet. Unab­läs­sig aber ver­kün­det sie und muss sie ver­kün­di­gen Chri­stus, der ist ‚der Weg, die Wahr­heit und das Leben‘ (Joh 14,6), in dem die Men­schen die Fül­le des reli­giö­sen Lebens fin­den, in dem Gott alles mit sich ver­söhnt hat“ (Nost­ra Aet­a­te, Nr. 2).

Johannes XXIII. und Johannes Paul II.: Heiligesprechung 2014
Johan­nes XXIII. und Johan­nes Paul II.: Hei­li­ge­spre­chung 2014

In die­sem Geist leb­te der hl. Johan­nes Paul II.: Es ist kein Wider­spruch, den ande­ren Reli­gio­nen mit dem ihnen gebüh­ren­den Respekt zu begeg­nen und gleich­zei­tig an der abso­lu­ten Wahr­heit, die Jesus Chri­stus sel­ber ist, fest­zu­hal­ten. Das ist die Hal­tung eines wei­ten Her­zens, wel­ches erst in die­ser respekt­vol­len Annah­me der ande­ren Men­schen gerü­stet wird, glaub­wür­dig von der Wahr­heit Zeug­nis abzu­le­gen. Macht man sich die­se Zusam­men­hän­ge klar, kann man die zuvor genann­ten Akte auch rich­tig ver­ste­hen: In Assi­si woll­te der Papst alle Men­schen guten Wil­lens ver­sam­meln, die sich alle einer über­ge­ord­ne­ten Instanz ver­pflich­tet wis­sen. In die­ser Gemein­schaft soll­te ein Zei­chen für den Frie­den in der Welt gesetzt wer­den. Auch der Korankuss kann, wenn man nur will, als Geste des Respek­tes und Frie­dens gewer­tet wer­den. Hören wir hier­zu die Bewer­tung des Postu­la­tors die­ses Kano­ni­sie­rungs­ver­fah­rens, Msgr. Sla­wo­mir Oder:

Die­ser Kuss ist nichts ande­res „als ein Zei­chen, mit dem die­ser Mann des Glau­bens sei­ne tie­fe Lie­be für die Men­schen und ihre Kul­tur aus­drück­te, die Abra­ham als den gemein­sa­men Vater aller Men­schen, die an den einen Gott glau­ben, anerkennen.“

Eine ande­re Fra­ge ist hier, das sei zuge­ge­ben, ob die­ser Gestus von „den Schwa­chen“ (vgl. Röm 15,1) in der Kir­che so über­haupt ver­stan­den wer­den kann. Inso­fern kann ich auch den Unmut vie­ler Katho­li­ken über die­se miss­ver­ständ­li­che Geste nach­voll­zie­hen. Nur eines möch­te ich zu beden­ken geben: Auch hier kann man mit dem Her­zen ver­su­chen, das Gute zu sehen, das Johan­nes Paul II. sicher wollte.

Es bleibt zu hof­fen, dass die Pius­bru­der­schaft bei ihrem Rück­kehr­be­geh­ren die je „fäl­lig gewor­de­ne Hei­lig­keit“, die Gott sei­ner Kir­che auch wäh­rend der Pha­se der Kon­zils­re­form geschenkt hat, anneh­men kann. Nur dann kön­nen ihre Mit­glie­der wie­der voll­wer­ti­ge Glie­der der einen, hei­li­gen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che sein, gehört doch auch die in den Kon­zil­s­päp­sten kon­kret gewor­de­ne Hei­lig­keit zum Wesen der hei­li­gen Kir­che. Mir ist klar, dass gera­de vie­le Leser auf die­ser Sei­te über das zuvor Gesag­te die Nase rümp­fen wer­den. Aber wir müs­sen doch alle gemein­sam eines aus gan­zem Her­zen wol­len: die Ein­heit des mysti­schen Lei­bes Jesu Chri­sti, die Ein­heit der Kir­che. Und die­se ist auf Dau­er nur zu errei­chen, wenn bei­de Sei­ten hier ernst­haft auf­ein­an­der zuge­hen. In die­sem Sin­ne ist eine Rück­kehr zu begrü­ßen, denn dann kön­nen die Pius­brü­der die Schät­ze, die sie in den letz­ten Jah­ren bewahrt haben, frucht­bar in die gan­ze Kir­che ein­brin­gen. Wenn nicht, dann bestün­de die Gefahr einer erneu­ten Abschot­tung unter dem „for­ma­len“ Dach der Kir­che, die dem Gan­zen nicht zu Gute käme.

*Mar­kus Büning, gebo­ren 1966 in Ahaus (West­fa­len), stu­dier­te katho­li­sche Theo­lo­gie und Phi­lo­so­phie in Mün­ster in West­fa­len und Mün­chen. Nach sei­nem erfolg­rei­chen Stu­di­en­ab­schluß absol­vier­te er ein Stu­di­um der Rechts­wis­sen­schaf­ten an den Uni­ver­si­tä­ten von Kon­stanz und Mün­ster und wur­de 2001 in Mün­ster zum Dok­tor der Rechts­wis­sen­schaf­ten pro­mo­viert. Nach Tätig­kei­ten als Assi­stent an den Uni­ver­si­tä­ten Kon­stanz und Mün­ster trat er als Jurist in den Ver­wal­tungs­dienst. Der aus­ge­wie­se­ne Kir­chen­recht­ler ver­öf­fent­lich­te zahl­rei­che Publi­ka­tio­nen zu kir­chen­recht­li­chen und theo­lo­gi­schen The­men und über Hei­li­ge. Dr. Mar­kus Büning ist ver­hei­ra­tet und Vater von zwei Kindern.

Bild: MiL/fsspx.org/vatican.va (Screen­shots)

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