Kroatien – Land der katholischen Nazis

2. Dezember 2013


Bei einer Volksabstimmung über die Einführung der Ehe zwischen Homosexuellen in Kroatien haben sich 65 Prozent (also zwei von drei) gegen die Einführung der Ehe zwischen Homosexuellen ausgesprochen.

Wer ist nun Schuld daran, dass die Kroaten anders denken als die Tagesschau.de-Redaktion? Die Antwort weiß jeder Achtjährige: Zum einen „die katholische Kirche, der fast 90 Prozent der 4,2 Millionen Kroaten angehören“, zum anderen ist „[d]as Problem in Kroatien [..]: die Leute haben ein kurzes Gedächtnis, wenn es um den Faschismus während des Zweiten Weltkriegs und die faschistischen Elemente während der Balkan-Kriege der 90er-Jahre geht. In gewissem Sinne geht es jetzt von Neuem los. Und viele merken es nicht.“ Beleg: Ein Berufsfußballer und eine Horde Hooligans, die zusammengenommen ziemlich genau das soziokulturelle Klima in Kroatien spiegeln: die Nazi-Zeit ist wieder da!

Also: Wer sich bei dem faschistischen Ritual einer Volksabstimmung anders verhält als es die Regierung („Ein trauriges und sinnloses Referendum“) erwartet, es mithin sogar wagt, sich gegen die Homo-Ehe auszusprechen, ist katholischer Nazi. Als wenn wir das noch nicht gewusst hätten. Naja, vielleicht kann man ja jetzt wenigstens das Land von der nächsten Fußball-WM ausschließen. Irgendein Zeichen. Setzen.

(Josef Bordat)

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