WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Wissenschaft
  3. Weltraum
  4. Fragen und Antworten: Asteroid 2012 DA14 kreuzt viele Satellitenbahnen

Weltraum Fragen und Antworten

Asteroid 2012 DA14 kreuzt viele Satellitenbahnen

130.000 Tonnen schwer, 45 Meter groß: Der Asteroid 2012 DA14 erreicht Freitag um 20.24 Uhr mit 27.500 Kilometern seinen geringsten Abstand zur Erde. Von Deutschland aus ist das Geschoss zu beobachten.

Rasend schnell nähert sich der Asteroid 2012 DA14 der Erde – er wird sie am Freitagabend so knapp wie noch nie ein anderer Himmelskörper dieser Größe seit Beginn moderner Messungen verpassen. Einen Zusammenprall schließen die Experten aus. Für Satelliten besteht dagegen eine, wenn auch extrem geringe, Gefahr. Die Wissenschaftler erhoffen sich von der Rekordannäherung vor allem wertvolle neue Forschungsdaten. Alle wichtigen Fragen und Antworten nun hier.

Ist es so selten, dass ein Asteroid nah an der Erde vorbeifliegt?

Das kommt auf die Größe des Asteroiden an. Kleinere Himmelskörper fliegen ständig noch viel näher an die Erde heran – nach Nasa-Schätzungen insgesamt bis zu 100 Tonnen Material pro Tag. Aber einer von der Größe von 2012 DA14 kommt statistisch gesehen nur alle 40 Jahre so nah und trifft die Erde – ebenfalls statistisch gesehen – nur etwa einmal alle 1200 Jahre.

Kann der Asteroid 2012 DA14 die Erde wirklich nicht treffen?

Experten der US-Raumfahrtbehörde Nasa sagen klar Nein. „Wir können sicher sagen, dass er nicht näher als 27.500 Kilometer an die Erde herankommen und sie nicht berühren wird“, hat etwa der Nasa-Manager Donald Yeomans erklärt.

Besteht eine Gefahr für Satelliten, in deren Nähe er kommt?

Der Asteroid fliegt so nah an der Erde vorbei, dass er auch die Bahn zahlreicher Kommunikations- und Erdbeobachtungssatelliten kreuzen wird. Eine Kollision mit einem Satelliten sei aber „extrem unwahrscheinlich“, so Yeomans. Vorsichtshalber arbeitet die Nasa trotzdem mit Satellitenbetreibern zusammen.

Woher wissen die Wissenschaftler das alles so genau?

Weil sie den Asteroiden und seine Umlaufbahn seit fast einem Jahr analysieren. Am 23. Februar 2012 wurde 2012 DA14 von Forschern in einem Observatorium im spanischen Andalusien entdeckt. Da war er noch mehr als vier Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das wurde dann an das Nasa-Beobachtungsprogramm für erdnahe Objekte in Kalifornien gemeldet. Die Forscher dort haben inzwischen rund 15 Jahre Erfahrung mit der Erforschung von Asteroiden und haben 2012 DA14 seit seiner Entdeckung sehr genau beobachtet.

Was können die Forscher darüber sagen, was genau am Freitag passiert?

Sie sagen, dass die Rekordannäherung um 20.24 Uhr deutscher Zeit stattfinden wird. Am nächsten kommt der Asteroid der Erde über der Insel Sumatra. 2012 DA14 ist den Berechnungen zufolge etwa 45 Meter groß und hat eine Masse von rund 130.000 Tonnen. An der Erde wird er mit etwa acht Kilometern pro Sekunde vorbeifliegen. Die Zahlen könnten sich bis zum Vorbeiflug aber noch leicht verändern, erklärte der Nasa-Sprecher Dwayne Brown. „Erst danach haben wir die exakten Daten.“

Kann man den Asteroiden sehen?

Ja, in Europa, Asien und Australien – vorausgesetzt, man befindet sich währenddessen gerade unter klarem Nachthimmel und hat ein gutes Fernglas oder beobachtet von einer Sternwarte aus. Dann ist 2012 DA14 etwa zwei Stunden lang als kleiner Punkt zu erkennen, der von Norden nach Süden zieht. Der von der Sonne angestrahlte Asteroid ist nicht so schnell wie eine Sternschnuppe, aber auch nicht so langsam wie der Mond. Er braucht wohl etwa 40 Sekunden, bis er den zu sehenden Durchmesser des Mondes durchflogen hat.

Was erhoffen sich die Wissenschaftler, noch herauszufinden?

Sie wissen zum Beispiel nicht, woraus der Asteroid besteht. Der Vorbeiflug kommt ihnen sehr gelegen – er liefert viele wertvolle Daten. Ein Team beschäftigt sich beispielsweise ausschließlich mit der Drehung. Mit neuester Technik wollen die Forscher herausfinden, in welche Richtung 2012 DA14 wirbelt.

dpa/oc

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema