Familien-Kommission der Bischofskonferenz berät für Synodalen Weg

Homosexualität ist normal, sagen Bischöfe und Wissenschaftler in Berlin

Homosexualität gehört zu den „normalen Formen einer sexuellen Prädisposition“. Darüber war sich eine Expertenrunde bei einer Veranstaltung der Familien-Kommission der Bischofskonferenz in Berlin einig.

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Homosexualität gehört zu den „normalen Formen einer sexuellen Prädisposition“. Zu dieser Erkenntnis ist eine Expertenrunde aus Bischöfen, Sexualmedizinern, Moraltheologen, Dogmatikern und Kirchenrechtlern in Berlin gekommen. Das teilte die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Donnerstag mit. An der Fachkonsultation der DBK-Familien-Kommission nahmen demnach unter anderem die Bischöfe Heiner Koch (Berlin), Franz-Josef Bode, Wolfgang Ipolt (Görlitz) und Peter Kohlgraf (Mainz) sowie mehrere nicht namentlich genannte Weihbischöfe aus der Glaubens- und der Familienkommission teil.

„Einverständnis“ habe zudem darüber geherrscht, dass sich die sexuelle Präferenz des Menschen in der Pubertät auspräge und eine hetero- oder homosexuelle Ausrichtung annimmt. Dies sei weder durch eine spezifische Sozialisation veränderbar noch müsse sie verändert werden. In der Folge bedeute dies, „dass jedwede Form einer Diskriminierung homosexuell veranlagter Menschen zurückgewiesen werden muss“. Kontrovers sei allerdings diskutiert worden, „ob das lehramtliche Verbot praktizierter Homosexualität noch zeitgemäß ist“. Dasselbe gelte für die Frage, ob Verhütungsmittel in der Ehe und bei nicht verheirateten Paaren erlaubt seien.

Koch und Bode: Es hat sich einiges getan

Die Bischöfe Koch und Bode unterstrichen die Bedeutung einer „soliden, von Humanwissenschaften und Theologie gestützten Diskussion“ und die Entwicklungen nicht zuletzt durch das Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus. Demnach sei eine sexuelle Beziehung nach Scheidung und Wiederheirat „nicht weiter pauschal als schwere Sünde qualifiziert und damit auch kein genereller Ausschluss mehr vom Empfang der Eucharistie vorgesehen“.

Die Kommission habe mit der Veranstaltung einen Beitrag für den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland leisten wollen, heißt es in der Pressemitteilung der Bischofskonferenz. In der Vorbereitung zu diesem Reformprozess hatte es auch ein Forum gegeben, das sich mit Fragen der Sexualmoral auseinandersetzte.

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