Karin Geil
Karin Geil
Hamburg hat gewählt – und zwar mit folgenden Ergebnissen:
  • SPD und Grüne haben die Bürgerschaftswahl klar für sich entschieden: Laut der vereinfachten Auszählung der Stimmen auf den Landeslisten kommt die SPD auf 39,0 Prozent der Stimmen und büßt damit fast sieben Prozentpunkte gegenüber 2015 ein , die Grünen kommen auf 24,2 – etwa doppelt so viel wie 2015.

    Damit können die beiden Parteien das bundesweit einzige rot-grüne Regierungsbündnis fortsetzen. Und genau dies will Bürgermeister Peter Tschentscher auch tun. "Wir haben immer gesagt, dass Rot-Grün die naheliegende Option ist – das gilt auch jetzt. Wir werden als Erstes auch mit den Grünen sprechen, sondieren."
Blumen für die Spitzenkandidatin Katharina Fegebank
Blumen für die Spitzenkandidatin Katharina Fegebank. Sean Gallup/Getty Images
  • Für die CDU geriet die einzige Landtagswahl in diesem Jahr zum Debakel: Die Christdemokraten erzielten mit 11,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis in der Hansestadt überhaupt. CDU-Politiker wie Generalsekretär Paul Ziemiak machten auch die "Ereignisse in und um Thüringen" mitverantwortlich für diesen Absturz. Damit liegt die CDU nicht mehr weit entfernt von der Linken, die sich laut Hochrechnung auf 9,1 Prozent steigern konnte.

  • Der AfD gelingt der Wiedereinzug – auch wenn es am frühen Abend so aussah, als ob der Aufwärtstrend der Partei gestoppt wäre. In den ersten Prognosen hatte sie es nicht über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft. Am Ende aber kommen die Rechtspopulisten auf 5,3 Prozent.

  • Bangen musste die FDP: Bis zum Schluss ist nicht klar, ob sie es tatsächlich wieder in das Landesparlament schafft. Am Ende jubeln die Liberalen auf ihrer Zitterparty, zumindest laut der vereinfachten Auszählung haben sie es geschafft.
FDP-Spitzenkandidatin Anna von Treuenfeld-Frowein
FDP-Spitzenkandidatin Anna von Treuenfeld-Frowein
Am Montagabend haben dann auch sie Gewissheit. Dann will der Landeswahlleiter das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt geben.
Damit beenden wir unser Liveblog zur Bürgerschaftswahl in Hamburg.

Alle Analysen, Kommentare und ausführlichen Berichte zum Wahlabend und den Folgen für die Parteien auf Landes- und Bundesebene finden Sie auf unserer Themenseite.
Oliver Hollenstein
Oliver Hollenstein
Es gibt laute "Anna"-Rufe für die Spitzenkandidatin. Die FDP ist sich sicher: "Wir haben es hingekriegt", sagt Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein auf der Bühne. "Wisst ihr was? Es läuft." Dann gibt es laute FDP-Sprechchöre.

199.263 Stimmen haben der FDP laut dem derzeitigen Ergebnis gereicht. Damit läge die FDP über der Fünfprozenthürde und wäre auch in der kommenden Bürgerschaft vertreten.

Ganz sicher ist der Wiedereinzug in die Bürgerschaft aber noch nicht. Denn: Ein vorläufiges amtliches Endergebnis wird erst für Montagabend erwartet.

Rita Lauter
Rita Lauter
Laut Landeswahlleitung sieht das Ergebnis nach der vereinfachten Auszählung der Stimmen, die auf den Landeslisten abgegeben wurden, so aus:

SPD 39,0 %
CDU 11,2 %
Grüne 24,2 %
Linke 9,1 %
FDP 5,0 %
AfD 5,3 %.

Die Wahlbeteiligung lag laut Landeswahlleiter bei 63,3 Prozent – 6,8 Prozentpunkte über der von 2015, als sie ein historisches Tief erreicht hatte.

Die voraussichtliche Verteilung der 121 Bürgerschaftssitze würde laut Landeswahlleiter Oliver Rudolf so aussehen:
SPD 51, Grüne 31, CDU 14, Linke 12, AfD 7 und FDP 6 Sitze.
Ein vorläufiges amtliches Endergebnis wird allerdings erst für Montagabend erwartet, das endgültige Ergebnis soll am 11. März verkündet werden.

Da zunächst nur die auf die Parteien entfallenen Stimmen der Landeslisten ausgezählt wurden, kann sich an der Sitzverteilung noch etwas ändern. Erst nach der Auszählung der Wahlkreislisten, die am Montagmorgen beginnt, wird klar, ob es Überhang- und Ausgleichsmandate geben wird.

Außerdem können wegen der sogenannten Heilungsregelung am Montag auch formell ungültige Stimmen noch für gültig erklärt werden, was sich wiederum auf das Ergebnis auswirken könnte.

Spannend wird es vor allem für die FDP: Sie liegt nach vereinfachter Auszählung nur 121 Stimmen über der Fünfprozenthürde.

Die Experten von wahlrecht.de warnen die FDP jedenfalls davor, sich zu früh zu freuen:
Oliver Hollenstein
Oliver Hollenstein
5,0 Prozent Jubel bei der FDP angesichts der neuen Zahlen des Landeswahlleiters. Gerade hat schon jemand Die Gedanken sind frei angestimmt. Aber es fehlen noch zwei Wahllokale.
Rita Lauter
Rita Lauter
Kaum noch Veränderungen in den Hochrechnungen, Infratest-Hochrechnung 22.45 Uhr für die ARD:

SPD 39,1 %
CDU 11,2 %
Grüne 24,1 %
Linke 9,1 %
FDP 5,0 %
AfD 5,3 %


Oliver Hollenstein
Oliver Hollenstein
Es ist unfassbar spannend hier bei der FDP. Noch zehn Wahllokale – und das Zwischenergebnis lautet: 4,996 Prozent.

Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein sitzt nun mit angezogenen Knien auf einem Kistenstapel. Sichtbar nervös. Immer wieder gehen Leute zu ihr und umarmen sie.
Karin Geil
Karin Geil
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der als möglicher Nachfolgekandidat für die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer gilt, bezeichnete die Wahlniederlage seiner Partei in Hamburg als schweren Schlag. "Das Ergebnis muss uns alle ein Stück wachrütteln, dass es gerade um viel geht", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist Hamburg, das ist Thüringen, das sind die Umfragewerte, das ist die Lage der Bundespartei."
Michael Kappeler/dpa
Dennoch, so analysiert es ZEIT-ONLINE-Redakteur Ferdinand Otto, wird dieses Hamburger Wahlergebnis im Konrad-Adenauer-Haus schnell abgehakt werden. "Die Partei hat gerade größere Probleme", schreibt er.
Oliver Hollenstein
Oliver Hollenstein
Bei der FDP schauen viele jetzt gebannt aufs Handy und aktualisieren minütlich die Seite des Landeswahlleiters. 27 von 1.884 Wahllokalen sind nur noch übrig. Das Zwischenergebnis: 4,9 Prozent. Damit wäre die FDP raus. Noch geben sich aber alle zuversichtlich.
Rita Lauter
Rita Lauter
Überraschung zum Schluss: Die FDP ist doch aus der Bürgerschaft rausgewählt worden. Sie kam laut dem Ergebnis  des Statistikamts Nord nach Auszählung aller Stimmen auf 4,9 Prozent
Oliver Hollenstein
Oliver Hollenstein
Bei den Grünen wird im Knust auf St. Pauli wild getanzt. Gerade läuft Happy von Pharrell Williams. Das dürfte die Stimmung hier ganz gut beschreiben. Der ein oder andere ist auch nicht mehr ganz nüchtern. Politische Analyse? Heute hier eher nicht mehr.
Félice Gritti
Félice Gritti
Auf der Wahlparty der Linken ist die Stimmung gut – deutlich besser aber war die Stimmung vor einigen Stunden, als die AfD noch weniger als fünf Prozent der Stimmen hatte. 
Spitzenkandidatin Cansu Özdemir zeigt sich im Interview zufrieden, dass die Linke neben den Grünen die einzige Partei ist, die zulegen konnte. Aber sie warnt auch: Sollte es eine Fortsetzung von Rot-Grün geben, drohe durch die neuen Mehrheitsverhältnisse eine sehr dominante Regierung – und eine Schwächung der Opposition

Und die AfD? "Es wäre grandios gewesen, wenn die es nicht geschafft hätten", sagt Özdemir. "Aber noch ist der Abend nicht vorbei. Und so oder so wurden sie abgewatscht."
Rita Lauter
Rita Lauter
Neue Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen im ZDF von 21.33 Uhr, fast alle Stimmen sind nun ausgezählt.

SPD 39,2 %
CDU 11,2 %
Grüne 24,1 %
Linke 9,1 %
FDP 5,0 %
AfD 5,2 %

Die AfD wäre demnach relativ sicher drin, die FDP muss weiter zittern. Wie übrigens auch im Oktober in Thüringen.
Die Wahlbeteiligung stieg demnach auf 62,8 Prozent.

Diese Hochrechnung unterscheidet sich kaum noch von der von Infratest und ARD. Lediglich SPD und Grüne unterscheiden sich um 0,1 Prozentpunkt zwischen ARD und ZDF.

Sebastian Kempkens
Sebastian Kempkens
"Jaaaa, 5,1, 5,1!", schreit Krzysztof Walczak von der AfD und rennt so schnell über den Flur der Parteizentrale, dass sein Bier fast überschwappt. "Jawoll, 5,1!" Andere Mitglieder fallen sich in die Arme, geben sich High fives.
Alexander Wolf (links) und Krzysztof Walczak (Mitte) von der AfD
Alexander Wolf (links) und Krzysztof Walczak (Mitte) von der AfD. Frank Molter/dpa
Die AfD schöpft wieder Hoffnung nach der letzten Hochrechnung der ARD. Zuvor waren schon Zahlen des Landeswahlleiters kursiert, die die Partei bei 5,6 Prozent gelistet hatte. 
AfD-Spitzenkandidat Dirk Nockemann interpretiert die neusten Zahlen nun als Zustimmung der Wählerinnen und Wähler für den eher gemäßigten Kurs der Hamburger AfD – auch im Vergleich zu den Thüringer Parteifreunden.
"Wir müssen selbstkritisch auch einige Dinge in der eigenen Rhetorik hinterfragen", sagt er und verweist auf ein ähnliches Statement der beiden Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen und Tino Chrupalla. Die Bevölkerung honoriere Zurückhaltung, sagt er. Kritik solle "sachlich, ein bisschen emotional, aber nicht zu überspitzt" vorgetragen werden.

Rita Lauter
Rita Lauter
Auch die neue Hochrechnungen von Infratest für die ARD von 20.47 Uhr und die Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF sehen die AfD nun in der Bürgerschaft drin, die FDP bleibt demnach unverändert.

Infratest
SPD 38,9 %
CDU 11,2 %
Grüne 24,2 %
Linke 9,1 %
FDP 5,0 %
AfD 5,1 %

Forschungsgruppe Wahlen
SPD 38,8 %
CDU 11,1 %
Grüne 24.2 %
Linke 9,2 %
FDP 5,0 %
AfD 5,0 %
Oliver Hollenstein
Oliver Hollenstein
Bei der FDP sind sie weiter zuversichtlich. 5,0 Prozent in der neuesten Hochrechnung? Reicht! Ruhig bleiben und abwarten, ist die vorherrschende Meinung.

Die Reihen haben sich deutlich gelichtet, Wahlanalyse schaut keiner mehr. Stattdessen widmen sich die meisten bei Craftbeer schon anderen Themen.