Kurienerzbischof Georg Gänswein hat sich am Donnerstag in Frankfurt von dem Dokumentarfilm „Verteidiger des Glaubens“ des deutschen Regisseurs Christoph Röhl distanziert. Der Film, der in diesen Tagen im Kino anläuft, sei „ein Debakel“, so Gänswein wörtlich. Der persönliche Sekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI., der für den Film interviewt wurde, distanzierte sich am Rande der Buchvorstellung seines im fe-medienverlag erschienenen neuen Buches „Vom Nine-Eleven unseres Glaubens“ klar von der Stoßrichtung des Films. Am Ende solle herauskommen, dass der emeritierte Papst Benedikt nicht der Verteidiger des Glaubens sei, sondern „Ursache der ganzen Missbrauchssache“, beschrieb der Erzbischof seinen Eindruck.
"Geschickt gemacht, aber ganz übel"
Der Film sei „geschickt gemacht, aber ganz übel“. Erzbischof Charles Scicluna von Malta, ein vormaliger Mitarbeiter der römischen Glaubenskongregation und er selbst seien „als Feigenblätter" in dem Film eingesetzt worden. In dem Film kämen auch „abgefallene Priester“ zu Wort. Er selbst sei davon überzeugt, dass man eine bestimmte Absicht habe, wenn man solche Personen aussuche. Wer eine bestimmte Absicht habe, gebe jedoch nicht mehr objektiv der Wahrheit Vorrang, sondern wolle „eine eigene Idee zum Ziel führen". Wörtlich sagte Gänswein: „Ich kann nur warnen. Es ist eine miserable Mache, ein Debakel.“
DT/reg