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Kristina Schröder: Ehemalige Familienministerin rechnet mit ihren Kritikern ab
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Kristina Schröder
dpa/Gregor Fischer Kristina Schröder möchte nicht mehr für den Bundestag kandidieren.

Anlässlich ihres angekündigten Rückzuges aus der Berufspolitik hat die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder (CDU) mit ihren Kritikern abgerechnet.

„Das Interessante war, dass ich immer in die konservative Ecke gesteckt wurde – dabei habe ich immer freiheitlich argumentiert“, sagte sie im Interview der „Welt“ über Vorwürfe, sie propagiere ein antiquiertes Familienbild. 

„Ich habe immer gesagt, es kann doch nicht sein, dass der Staat sich anmaßt, Werturteile über die Form zu fällen, wie Familien zusammenleben – und von veralteten Rollenbildern zu sprechen. Schon das wurde als konservativ verbucht.“

Kritik auch an Mitgliedern der eigenen Partei

Schröder teilte in diesem Zusammenhang auch gegen Mitglieder ihrer eigenen Partei aus: „Es ist vielleicht auch ein Fehler, dass gerade diejenigen innerhalb der Union, denen das Freiheitliche wichtig ist, sich aus den familien- und frauenpolitischen Debatten heraushalten und lieber in der Wirtschaftspolitik unterwegs sind.“ Dies sei auch ein Grund dafür, warum ausgerechnet sie so viel Furor auf sich gezogen habe.

Vor allem die Entscheidung, das umstrittene Betreuungsgeld wieder zu kippen, hält sie für einen schweren Fehler. „Meiner Meinung nach ist die Diskussion inzwischen derart gekippt, dass denjenigen, die sich dafür entscheiden, für ein paar Jahre bei ihren kleinen Kindern zu Hause zu bleiben, vorgeworfen wird, veraltete Rollenbilder zu leben.“ Sie habe immer wieder versucht deutlich zu machen, dass es nicht Aufgabe des Staates sei, Familien vorzuschreiben, wie sie leben sollten.

"Immer die gleiche Denke, die da herrscht"

Der Ton in der Debatte, beklagte Schröder im Interview mit der „Welt“, sei schärfer geworden. „Familienpolitik wird oft nur noch daran gemessen, inwiefern sie die Vollzeittätigkeit beider Eltern fördert. Wer Teilzeit arbeitet, tappt in die „Teilzeitfalle“. Und Instrumente wie das Ehegattensplitting, das solche Modelle ermöglicht, tragen dazu bei, „alte Rollenbilder zu verfestigen“.

„Es ist immer die gleiche Denke, die da herrscht“, so die ehemalige Ministerin. Trotzdem sei sie mit ihrer Politik im Reinen: „Ich wusste genau, in welches Wespennest ich steche“. Schröder hatte am Donnerstag überraschend bekanntgegeben, 2017 nicht mehr für den Bundestag kandidieren zu wollen.

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