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Nur gute Erfahrungen mit der Alten Messe. Umsetzung des Motu Proprio Summorum Pontificum in einer deutschen Pfarrei. Ein Gespräch mit Pfarrer Dr. Guido Rodheudt aus dem Bistum Aachen.Mehr
Nur gute Erfahrungen mit der Alten Messe.

Umsetzung des Motu Proprio Summorum Pontificum in einer deutschen Pfarrei. Ein Gespräch mit Pfarrer Dr. Guido Rodheudt aus dem Bistum Aachen.
Juan de la Cruz87
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Rübezahl
Summorum Pontificum: Der Kirchenrechtler Norbert Lüdecke
Das Liturgische Jahrbuch, das in Form von "Vierteljahresheften" vom Deutschen Liturgischen Institut in Trier herausgegeben wird, hat in seiner ersten Quartalsausgabe von 2008 auf den Seiten 3 bis 34 Kanonistische Anmerkungen zum Motu Proprio Summorum Pontificum des Bonner Kirchenrechtlers Prof. Dr. Norbert Lüdecke veröffentlicht. Dr. Rudolf …Mehr
Summorum Pontificum: Der Kirchenrechtler Norbert Lüdecke

Das Liturgische Jahrbuch, das in Form von "Vierteljahresheften" vom Deutschen Liturgischen Institut in Trier herausgegeben wird, hat in seiner ersten Quartalsausgabe von 2008 auf den Seiten 3 bis 34 Kanonistische Anmerkungen zum Motu Proprio Summorum Pontificum des Bonner Kirchenrechtlers Prof. Dr. Norbert Lüdecke veröffentlicht. Dr. Rudolf Kaschewsky hat nun in der Una Voce Korrespondenz (4. Quartal 2008, S. 371 - 374) unter dem Titel “Die Rechtslage nach Summorum Pontificum" eine Zusammenfassung dieser Anmerkungen gebracht und dabei jene Punkte herausgegriffen, “die für die konkrete Situation ‘vor Ort’ relevant sind”. Wir bringen hier eine Zusammenfassung der Zusammenfassung:

1. Die Bischöfe können zum Motu Proprio Summorum Pontificum zwar “Erläuterungen und Vollzugsanweisungen” erlassen, nicht aber “neue verpflichtende Inhalte” hinzufügen (vgl. dazu die Analyse der “Leitlinien” der Deutschen Bischofskonferenz durch Prof. Georg Muschalek).

2. Die “Leitlinien” der deutschen Bischofskonferenz vom 27. September 2007 sind für den einzelnen Diözesanbischof nicht verbindlich.

3. Die Zelebration der Missa sine populo ist, außer im Falle unüberwindbarer Hindernisse, “an jedem erlaubten Ort” zuzulassen. “Partikularrechtliche Beschränkungen des usus antiquior auf bestimmte Orte oder Zeiten sind (...) unzulässig.”

4. An einer Missa sine populo (wörtlich übersetzt: “Messe ohne Volk”) dürfen Gläubige sua sponte (d.h. ohne Zwang) teilnehmen. Sie dürfen auch andere Gläubige auf die hl. Messe aufmerksam machen.

5. Für eine Gruppe, die laut Motu Proprio für die Feier einer hl. Messe mit Volk Vorbedingung ist, genügt eine Anzahl von drei Personen. Der Diözesanbischof kann keine höhere Mindestzahl festsetzen.

6. Der Pfarrer darf Messen nach dem alten Usus nicht “durch Verschweigen oder Verlegung auf schwer zugängliche Gottesdienstzeiten” benachteiligen.

7. “Der Papst hat nicht angeordnet, der Pfarrer könne die Bitte von interessierten Gläubigen erfüllen. Er hat befohlen, dass der Pfarrer dies tun muss” (Lüdecke).

8. Gläubige, denen ihr Recht auf die hl. Messe im älteren Usus durch den Pfarrer verweigert wird, haben nicht nur die Möglichkeit, sondern die Pflicht, dies dem Diözesanbischof zur Kenntnis zu bringen.

9. “Anträge” auf die überlieferte Liturgie sind “nicht Gnaden- oder Gunstgesuche”. “Pfarrer wie Diözesanbischöfe sind rechtlich gehalten, diesem Wunsch nachzukommen” (Lüdecke).

10. Die Zustimmung des Bischofs zu einer durch den Pfarrer auf Wunsch von Gläubigen eingerichteten hl. Messe nach dem alten Usus ist nicht erforderlich.

11. Laien als außerordentliche Kommunionhelfer und Frauen im Ministrantendienst sind in der überlieferten Liturgie nicht erlaubt.
Augustinus
@peter: Wenn Sie die von unserem Papst immer wieder genannte "Schönheit" der Liturgie meinen, die in der Einheit der versammelten Gemeinde mit ihrem Herren in der Gemeinschaft mit dem Papst und den Bischöfen meint, dann bin ich ganz bei Ihnen. Aber das Defizit liegt meines Erachtens dann nicht im "Mißbrauch", sondern in der Unfähigkeit vieler Priester, die Liturgie wirklich zu verstehen und …Mehr
@peter: Wenn Sie die von unserem Papst immer wieder genannte "Schönheit" der Liturgie meinen, die in der Einheit der versammelten Gemeinde mit ihrem Herren in der Gemeinschaft mit dem Papst und den Bischöfen meint, dann bin ich ganz bei Ihnen. Aber das Defizit liegt meines Erachtens dann nicht im "Mißbrauch", sondern in der Unfähigkeit vieler Priester, die Liturgie wirklich zu verstehen und entsprechend zu gestalten. Da fehlt mir tatsächlich häufig liturgische Bildung - die überhaupt nichts damit zu tun hat, wieviel Schritte und Gebete ein Priester zwischen Sakristeitür und Altar einzuhalten hat. Viele Priester, die da ihr Defizit merken, greifen dann (meist willkürlich) auf die verschiedensten liturgischen "Hilfen" zurück, was dann ein "Sammelsurium" verschiedenster Anliegen und Formen in derselben Feier ergibt. Aber die Alternative dazu ist für mich nicht der vorvatikanische Rubrizismus, sondern das Wissen um den Sinn und den Zusammenhang der Messe und ihrer Gestaltung und natürlich die entsprechende Haltung und Anwendung des Priester (und der Gläubigen!).
peter
@Augustinus
sie verstehen mich nicht.
Ich finde den alten Ritus zwar besser, aber den neuen lehn ich deshalb nicht ab. Nein, ich wehre mich nur gegen seine Banalisierung ins "wir feiern heute ein lustiges Fest" hinein.Mehr
@Augustinus

sie verstehen mich nicht.

Ich finde den alten Ritus zwar besser, aber den neuen lehn ich deshalb nicht ab. Nein, ich wehre mich nur gegen seine Banalisierung ins "wir feiern heute ein lustiges Fest" hinein.
Augustinus
@peter: Wer lieber den Rubrizismus der alten Messe will und darin die besondere "Andacht" sieht, der kann natürlich die ordentliche Form Pauls VI. nur als einen einzigen Mißbrauch ansehen. Dann muß er aber auch die Konsequenzen eines Levebvre tragen und zurück zur Klerikerliturgie.
peter
@Augustinus
"Herr Dr. Rodtheut möchte wieder zurück zum alten Rubrizismus, der jede lebendige Mitfeier der Liturgie tötet."
Lebendige Mitfeier heißt doch, besonders gut eintauchen zu können, in das Geheimnis Gottes, in die wunderbare Wandlung, die sich vor Augen abspielt. Mitzuopfern...
Was ist in vielen Bereichen heute leider daraus geworden?
Oftmals ein lustig buntes Treiben, in dem mir jede …Mehr
@Augustinus

"Herr Dr. Rodtheut möchte wieder zurück zum alten Rubrizismus, der jede lebendige Mitfeier der Liturgie tötet."

Lebendige Mitfeier heißt doch, besonders gut eintauchen zu können, in das Geheimnis Gottes, in die wunderbare Wandlung, die sich vor Augen abspielt. Mitzuopfern...

Was ist in vielen Bereichen heute leider daraus geworden?

Oftmals ein lustig buntes Treiben, in dem mir jede Tiefe fehlt. Dazu selten länger als 5 Min wirkliche Ruhe.

Wandlungen bei denen oftmals wenig Ehrfurcht gezeigt wird (nicht selten unterhalten sich die Leute auch noch hierbei oder stehen).

Und das Opfer'??? das ist wohl der allerhärteste Fall. der ist doch oftmals gant aus den Köpfen weg.
Schuld sind die ewigen Bezeichnungen:
Abendmahl-Feier
Gottesdienst
Eucharistiefeier
"wir vesammeln uns um den Tisch des Herrn"

das sind zwar alles gute und richtige Aspekte, aber wo ist die Bezeichnung Opfer geblieben??? wo das "gemeinsam dem Herrn entgegen"(gebetsrichtung)???

das stimmt mich schon sehr traurig. und die Strömung die sich den guten alten Riten wieder zuwendet hier als dumm hinzustellen, das halte ich für reichlich dämlich.

noch etwas

"Um die Messe im außerordentlichen Ritus zu feiern, muß anscheinend immer wieder die Messe im ordentlichen Ritus schlechtgemacht werden ("Beliebigkeit", Mißbrauch" usw.). Das zeugt nicht gerade von Wahrheit und Wahrhaftigkeit. "

wer die Mißbräuche nicht sehen kann, muss Tomaten auf den Augen haben.

Nichts gegen den novos ordo, wohl aber gegen diese komischen Auswüchse, die mit eben diesem oft entschuldigt werden.
Augustinus
Kardinal Ratzinger soll bei einem Kongreß von Traditionalisten gesagt haben: "wie wir den Ritus vorfinden nach dem Konzil, sich von dem eigentliche Ritus verabschiedet hat ..." Das ist falsch. Für den Papst ist genau der von ihm genannte "ordentliche" Ritus der "normale". Und die Wahlmöglichkeiten zwischen den Riten sah der Kardinal - entgegen der Aussage von dem Herzogenrather Pfarrer - gerade …Mehr
Kardinal Ratzinger soll bei einem Kongreß von Traditionalisten gesagt haben: "wie wir den Ritus vorfinden nach dem Konzil, sich von dem eigentliche Ritus verabschiedet hat ..." Das ist falsch. Für den Papst ist genau der von ihm genannte "ordentliche" Ritus der "normale". Und die Wahlmöglichkeiten zwischen den Riten sah der Kardinal - entgegen der Aussage von dem Herzogenrather Pfarrer - gerade als ein Plus an. Als Kardinal war unser Papst gerade gegen die Einheitlichkeit des Ritus. Wörtlich hat der damalige Kardinal heutige Papst in Gombault gesagt (ich übersetze aus dem Französischen): "Persönlich bin ich von Anfang an für die Freiheit des weiteren Gebrauchs des alten Meßbuchs gewesen ... Mir scheint klar, daß nach dem Recht das Missale Paul VI. das gültige und in seinem Gebrauch das normale ist ... Ich habe oft argumentiert: Wenn es einen dominikanischen Ritus gab, wenn es einen ambrosianischen Ritus gab und noch gibt, warum nicht auch den Ritus Pius V.? ... Man muß ein nichtsubjektives Kriterium finden, den Gebrauch des alten Missale zu ermöglichen." [nachzulesen in: J.Ratzinger, "bilan et perspectives", in: Autor de la question liturgique. Avec le card. Ratzinger (Actes edes Journees liturgiques de Fontgombault. Abbaye Notre-Dame) Fontgombault 2001, S.177ff.]

Im übrigen ist es schon erstaunlich, aus dem Mund eines Traditionalisten, der am liebsten wieder zum Tridentinum zurückmöchte, zu hören, wir bräuchten eine liturgische Erneuerung. Nichts anderes sagen die Verfechter der Liturgiereform: "ecclesia semper reformanda" - allerdings mit dem Unterschied: Die Kirche kann nicht mehr hinter das Vatikanum II zurück, und das Vatikanum II ist auch kein Bruch mit der tridentinischen Messe, sondern deren konsequente Weiterführung und Erneuerung. Was der gute Pfarrer Rodheuth wahrscheinlich meint (obwohl er sich zumindest äußerlich davon distanziert), ist: daß die "Reform der Reform" die Rückkehr zum tridentinischen Missale in der Weltkirche sein soll. Das ist angesichts der kirchlichen Beschlußlage seit der Apostolischen Konstitution Papst Pauls VI. vom 3.4.1969 und für den deutschsprachigen Bereich seit dem Approbationsbeschluß am 23.9.1974 unmöglich. In der Apostolischen Konstitution Pauls VI. kann man nachlesen, und darauf hat der Ortsbischof von dem hier interviewten Pfarrer Rodheuth, Heinrich Mussinghoff, in seinem Brief vom 7.7.2007 selbst hingewiesen: "Die Bestimmungen dieser Konstitution treten am 30. November, dem 1. Adventssontag dieses Jahres [nämlich 1969], in Kraft. Unsere Anordnungen und Vorschriften sollen jetzt und in Zukunft gültig und rechtskräftig sein, unter Aufhebung jedweder entgegenstehenden Konstitutionen und Verordnungen unserer Vorgänger, sowie aller übrigen Anweisungen, welcher Art sie auch seien." Im übrigen hat nicht nur Bischof Mussinghoff, sondern auch andere auf die Ungenauigkeiten (Was ist z.B. mit dem "ältern Rituale" in dem Motu Proprio gemeint? u.ä.) und die kanonischen und liturgierechtlichen Schwierigkeiten (siehe oben die Beschlußlage durch die Apostolische Konstitution Pauls VI.) hingewiesen, die durch das Motu Proprio geschaffen worden sind.

Die Zahlen der Anhänger des außerordentlichen Ritus liegen der Deutschen Bischofskonferenz vor. Danach wünschen sich zwischen 3% und 1% der Gläubigen den außerordentlichen Ritus.

Wenn für den guten Pfarrer Rodheuth "z.B. nicht geklärt ist, wie ein Pfarrer von der Sakristeitür zum Altar gehen soll" und er das "liturgische Bildung" nennt, die den Seminaristen heute fehlt, dann ist das zum Schmunzeln. Denn da hört man, was ihm in Wirklichkeit fehlt, nämlich keine liturgische Bildung sondern der abgeschaffte Ritualismus, in dem der tridentinische Ritus erstarrt war und der der aktiven Teilnahme aller Gläubigen gewichen ist. Herr Dr. Rodtheut möchte wieder zurück zum alten Rubrizismus, der jede lebendige Mitfeier der Liturgie tötet. Denn es ist ja überhaupt nicht wahr, daß jeder Pfarrer den Einzug in der Messe anders gestaltet. Wer wie ich in die verschiedensten Messen seines Bistums kommt, muß solche Behauptungen in den Bereich der Legende verweisen. Der Einzug ist in der Regel derselbe - Ausnahme bei besonderen Festen, wenn z.B. das Vortragekreuz vorausgeht u.ä. Um die Messe im außerordentlichen Ritus zu feiern, muß anscheinend immer wieder die Messe im ordentlichen Ritus schlechtgemacht werden ("Beliebigkeit", Mißbrauch" usw.). Das zeugt nicht gerade von Wahrheit und Wahrhaftigkeit.
Hase
Schön. Und das mit den mehr Kirchgängern stimmt bestimmt auch, so wie der Pfarrer auf 03:13 es so sagt, das kann ich mir schon vorstellen.
👏 😁
Vergelt's Gott!
Sonnenschein
Hervorragend rübergebracht! 👏
H. H. Pfarrer Dr. Guido Rodheudt, :" D A N K E !!! "Mehr
Hervorragend rübergebracht! 👏

H. H. Pfarrer Dr. Guido Rodheudt, :" D A N K E !!! "
lingualpfeife
bin ganz der Meinung. Hier wird einfach alles so betrachtet wie es ist - nichts beschönigt und nichts schlecht geredet.
Da könnten sich auch so manche Bischöfe ne Scheibe von Abschneiden...Mehr
bin ganz der Meinung. Hier wird einfach alles so betrachtet wie es ist - nichts beschönigt und nichts schlecht geredet.

Da könnten sich auch so manche Bischöfe ne Scheibe von Abschneiden...
angelina
guter mann.
😇
Claudine
Super!
Völlig unprätentiös, dafür klar und deutlich. 👌Mehr
Super!

Völlig unprätentiös, dafür klar und deutlich. 👌
peter
👏