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Patriarch Gregor III Laham fordert Palästinenserstaat

Bild von Kirche in Not: Patriarch Gregor III. Laham von Antiochien (gloria.tv/ Kirche in Not) Im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" spricht das Oberhaupt der melkitisch …Mehr
Bild von Kirche in Not: Patriarch Gregor III. Laham von Antiochien
(gloria.tv/ Kirche in Not) Im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" spricht das Oberhaupt der melkitisch-katholischen Kirche im Nahen Osten, Patriarch Gregor III. Laham von Antiochien, über die Situation der Christen im Nahen Osten seit Beginn des "Arabischen Frühlings", über den Konflikt im Heiligen Land und die besonderen Beziehungen seiner Kirche zum Islam. Dabei plädiert er unter anderem für einen eigenständigen Palästinenserstaat. Das Interview führte Volker Niggewöhner.

Eure Seligkeit, was ist die besondere Sendung der arabischsprachigen Christen im Nahen Osten?
Jesus ist in Palästina geboren, aber das Christentum wurde in den arabischen Ländern geboren – in Syrien, Libanon und Jordanien. All das sind heilige Länder für das Christentum. Darum ist es unsere Sendung, in diesen Ländern zu bleiben, um die Frohe Botschaft des Evangeliums Jesu Christi zu leben.
Sie leben eng mit den Muslimen …Mehr
Yohanan
Durch den arabischen Frühling kommen die unausgegorenen, volksläufigen Resentiments nach oben, die einer gedeihlichen Gestaltung des Gemeinwesens diametral entgegen stehen. Primitive Gleichmacherei und Ausgrenzung in diesen arabischen Gesellschaften sind die Grundursache für den Konflikt mit Israel sowie mit den Christen, die fehlende Akzeptanz.
Es geht ja nicht darum, ob Israel einen Palestinenserstaat …Mehr
Durch den arabischen Frühling kommen die unausgegorenen, volksläufigen Resentiments nach oben, die einer gedeihlichen Gestaltung des Gemeinwesens diametral entgegen stehen. Primitive Gleichmacherei und Ausgrenzung in diesen arabischen Gesellschaften sind die Grundursache für den Konflikt mit Israel sowie mit den Christen, die fehlende Akzeptanz.

Es geht ja nicht darum, ob Israel einen Palestinenserstaat anerkennt, sondern darum ob die arabische Welt das Existenzrecht Israels überhaupt anerkennt!

Wenn Israel nicht die heiligen Stätten bewacht und schützt, sähe es um die Stätten schlecht aus.
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Yohanan
Man kann getrost bezweifeln, dass der Konflikt Israel/Palestinenser die Ursache für die Verfolgung der Christen in der arabischen Welt ist. Ich glaube, dass das vorgeschoben ist. Patriarch Laham vereinfacht hier unzulässig!
✍️Mehr
Man kann getrost bezweifeln, dass der Konflikt Israel/Palestinenser die Ursache für die Verfolgung der Christen in der arabischen Welt ist. Ich glaube, dass das vorgeschoben ist. Patriarch Laham vereinfacht hier unzulässig!

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Salutator
Die Theorie, dass das Leben der Christen durch die Schaffung eines Palästinenserstaates sicherer und besser werde, ist äußerst fragwürdig. Die Anerkennung eines solchen Staates wird auf jeden Fall (wenigstens moralisch) die muslimischen Kräfte stärken. Ob das für Christen gut ist, ist sehr zu bezweifeln. Die Stärkung der Juden durch eine Nichtanerkennung eines Palästinenserstaates wird aber die …Mehr
Die Theorie, dass das Leben der Christen durch die Schaffung eines Palästinenserstaates sicherer und besser werde, ist äußerst fragwürdig. Die Anerkennung eines solchen Staates wird auf jeden Fall (wenigstens moralisch) die muslimischen Kräfte stärken. Ob das für Christen gut ist, ist sehr zu bezweifeln. Die Stärkung der Juden durch eine Nichtanerkennung eines Palästinenserstaates wird aber die Situation der Christen auch nicht verbessern. Also hat die Frage des Palästinenserstaates keinen Bezug zur Lage der Christen in der "arabischen Welt". Klar ist nur, dass der "Arabische Frühling", d.h. das Aufbrechen bestehender Herrschaftsstrukturen durch politische, wirtschaftliche und militärische Intervention der "Weltregierung" den Christen definitiv schadet.