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Totus tuus: Den Weg zum Kreuz mit Maria gehen. Pfr. P. Lic. theol. Florian Calice CO beim Weltgebetskongress für das Leben in Wien.Mehr
Totus tuus: Den Weg zum Kreuz mit Maria gehen.

Pfr. P. Lic. theol. Florian Calice CO beim Weltgebetskongress für das Leben in Wien.
elisabethvonthüringen
Zu diesem Thema ein hervorragender Blogbeitrag.. 👍
Gut überlegte Entscheidungen
Veröffentlicht am Samstag, 6. Oktober 2012by Claudia Sperlich
In der Debatte um die moralische Bewertung von Abtreibung wird oft davon gesprochen, daß diese oder jene Frau sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, daß sie gut überlegt hat.
Ich sehe das nicht als logisches Argument an. Ob eine Entscheidung …Mehr
Zu diesem Thema ein hervorragender Blogbeitrag.. 👍

Gut überlegte Entscheidungen
Veröffentlicht am Samstag, 6. Oktober 2012by Claudia Sperlich
In der Debatte um die moralische Bewertung von Abtreibung wird oft davon gesprochen, daß diese oder jene Frau sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, daß sie gut überlegt hat.
Ich sehe das nicht als logisches Argument an. Ob eine Entscheidung schwer oder leicht fiel, sagt nichts über ihre Berechtigung.
Wenn jemand nach langem Überlegen zu der Entscheidung findet, seine finanzielle Situation nur durch Betrug und Diebstahl verbessern zu können, und wenn er diese Maßnahmen gründlich plant, macht das die Entscheidung nicht gut und berechtigt. Ein Richter wird zwar möglicherweise berücksichtigen, daß er nicht imstande war, eine andere Möglichkeit zu sehen, aber er wird ihn nicht als unschuldig bezeichnen können. Wenn das bei Eigentumsdelikten leicht einsehbar ist – warum ist es dann bei Delikten gegen das Leben so schwer zu begreifen?
Ich halte die Entscheidung, ein Menschenkind zu beseitigen, immer für schlecht. In den sehr seltenen Fällen, wo das Leben der Mutter auf keine andere Weise zu retten ist, ist diese Entscheidung das geringere von zwei Übeln, und nur dann macht sich der operierende Arzt nicht schuldig, sondern ist wirklich Helfer und Retter – so gut es eben geht.
In fast allen Fällen aber geht es nicht darum, die Mutter vor dem Tod zu bewahren, sondern darum, sie (oder auch ihre Eltern, ihren Partner) vor dem Kind zu “bewahren”. Das Recht des Kindes wird dabei überhaupt nicht beachtet – es ist aber ebenso vorhanden wie das Recht der Mutter. Das Recht des Kindes wird in dem Augenblick der Geburt allgemein anerkannt. Zu diesem Zeitpunkt hat das Kind schon eine bedeutende Entwicklung hinter sich, die mit gutem Grund ebenfalls allgemein – auch gesetzlich – als schützenswert gilt. Schwangeren werden von allen Seiten Ratschläge gegeben, was sie tun oder lassen sollen, um ihr Kind zu schützen. Tötung von geborenen Kindern wird allgemein als besonders abscheuliches Verbrechen gesehen, und in diesem Zusammenhang wird immer ein vielstimmiger Ruf nach Rache laut. Zugleich aber wird die gewaltsame Beendigung des kindlichen Lebens vor der Geburt nicht nur toleriert, sondern von vielen ganz vernünftigen Menschen mit einem sonst ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden nicht einmal als Bagatelldelikt empfunden, sondern als Recht.
Bei all diesem ist mir nicht nach Verurteilung von Frauen zumute, die sich keinen anderen als diesen schrecklichen Rat wußten. Mir tut es einfach immer Leid, wenn ein Kind stirbt – auch um die Mutter. Leider hört jeder Mensch – wirklich jeder -, der sich gegen das Umbringen ungeborener Menschen ausspricht, den vielstimmigen Vorwurf, er kümmere sich absolut nie um Geborene und helfe niemals Schwangeren oder Müttern in Not. Hierfür werden Beweise gar nicht erst gesucht.
Logik geht anders. Liebe übrigens auch.